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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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bekleckern, und Nicholas lächelte zum erstenmal an diesem Tag. Maggie gab ihr ein feuchtes Tuch, um den Fleck wegzuwischen, und durch die Feuchtigkeit zog sich ihre Brustwarze unter dem Stoff zusammen. Elizabeth errötete, und Nicholas wandte sich düster ab.
    Er blieb auf dem ganzen Rückweg still und in sich gekehrt. Bis zum Ende der Woche sah Elizabeth ihn nicht mehr, erst bei der Dinnerparty, die Sydney Birdsall arrangiert hatte. Sie wußte, daß er ihr aus dem Weg ging, aber es war ihr auch lieber so. Er hatte ganz deutlich gezeigt, daß er ihr nichts zu sagen hatte, und damit war auch für sie die Situation klar.
    Elizabeth wählte ein saphirblaues, mit Silberfäden durchzogenes Kleid mit hoher Taille aus, das unter ihren Brüsten mit einem silbernen Band geschlossen wurde. Den ganzen Tag über war sie nervös wegen dieses ersten großen Dinners.
    Doch sosehr sie es auch wünschen mochte, mehr Aufschub war ihr einfach nicht beschieden.
    Sie zwang sich zu lächeln und schritt die Treppe hinunter, wo sie Tante Sophie begegnete, die mit ihr gemeinsam in den Salon ging. Sydney wartete schon. Sie begrüßte ihn mit einem Kuß auf die zerknitterte Wange und begrüßte dann höflich Ravenworth. Er war ebenso förmlich und stellte sie den restlichen Gästen, unter denen auch der Herzog von Beldon war, als sein Mündel vor.
    »Meine liebe Miss Woolcot«, sagte der Herzog mit einem Lächeln und nahm ihre behandschuhte Hand, als sie sich aus einem Knicks erhob. »Es ist wirklich ein Vergnügen, Euch kennenzulernen.« Er grinste, und ein kleines Grübchen erschien auf seiner Wange. »Eure Bewunderer haben Euch schon hoch gelobt, doch jetzt kann ich deutlich sehen, daß sie nicht übertrieben haben.«
    Sie mußte zugeben, daß sie beeindruckt war. Beldons Gegenwart wirkte magnetisch. Einen Augenblick lang schaffte sie es sogar, die ebenso eindrucksvolle Gegenwart von Nicholas Warring zu vergessen. Sie lächelte den gutaussehenden Herzog an. »Vielen Dank, Euer Gnaden.«
    »Ich glaube, Ihr seid Lord Tricklewood schon vorgestellt worden.« Sydney wandte sich dem attraktiven jungen Viscount zu - dem ersten ihrer potentiellen Verehrer -, der gerade zu ihnen trat. David Endicott, Lord Tricklewood, war schlank und blond mit einem jungenhaften Lächeln und blauen Augen. Er zeigte sich anfangs etwas schüchtern, was sie sympathisch an ihm fand. Ein größerer Unterschied zwischen zwei Männern als zwischen ihm und Oliver Hampton war kaum vorstellbar.
    In diesem Augenblick kam Maggie herein, elegant und hübsch in einem Kleid aus gelber Seide, das das Gold ihres Haars noch betonte. Sie blieb einen Augenblick an der Tür stehen.
    »Mein Gott, ist das die kleine Maggie?« dröhnte Beldons tiefe Stimme durch den Raum.
    Nicholas’ tiefes Lachen begleitete ihn. »Ich habe dir doch gesagt, daß sie nicht mehr so klein ist.«
    »Ja, allerdings.« Beldon ging zu ihr und nahm ihre beiden Hände. »Willkommen zurück, Lady Margaret. Ihr wart viel zu lange fort.«
    Maggie lächelte. »Vielen Dank, Euer Gnaden. Manchmal hatte ich das Gefühl, als wäre es eine Ewigkeit gewesen. Doch jetzt, nachdem ich wieder hier bin, kann ich kaum glauben, daß ich überhaupt weg war.«
    »Ihr seid eine sehr schöne junge Frau geworden. Ich weiß, daß Eure Eltern stolz auf Euch wären.«
    Ein flüchtiger Schatten huschte über Maggies Antlitz, dann lächelte sie. »Vielen Dank, Euer Gnaden.«
    Der Abend verlief harmonisch. Tante Sophie, gut gelaunt wie stets, saß neben Sydney, und Elizabeth hörte ihn mehrmals über eine ihrer Bemerkungen lachen. Es gab noch andere Gäste: der Marquis von Denby mit seiner zarten Frau Eleanor, Sir Wilfred Manning und eine Witwe namens Emily Chester, der Sir Wilfred den Hof machte, alle zusammen Freunde von Beldon. Sie waren anwesend, um Elizabeth’ Einführung in die Gesellschaft zu beginnen und die Rückkehr der ausgestoßenen Geschwister Ravenworth zu feiern, eine Aufgabe, die sicher in der Zukunft noch schwierig werden würde.
    Elizabeth saß neben Lord Tricklewood, der im Verlauf des Abends immer mehr von seiner Schüchternheit verlor.
    »Mr. Birdsall hat mir erzählt, daß Ihr gern lest.«
    »Ja, ich finde Lesen sehr entspannend. Jetzt gerade habe ich einen der Schauerromane von Mrs. Radcliffe beendet, was manche sicher nicht akzeptabel fänden.«
    Tricklewood lächelte. »Um die Wahrheit zu sagen: Ich habe gerade selbst einen gelesen und ihn sehr genossen.«
    So begannen sie ein längeres Gespräch über Bücher,

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