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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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ankamen. Teure Fahrzeuge aller Art, elegante Kaleschen und vergoldete schwarze Kutschen standen in langer Reihe vor dem Haus. Nick ließ den Kutscher vor dem Seiteneingang halten, wie Rand es arrangiert hatte. Im Haus wurden sie in einen eleganten Salon gebracht, wo der Herzog und seine Mutter sich kurz darauf zu ihnen gesellten.
    »Maggie, Ihr seht wunderbar aus«, sagte Rand, ging zu ihr und verbeugte sich sehr förmlich über ihrer Hand. Er warf der schlanken Frau neben ihr einen warmen Blick zu. »Elizabeth, Ihr seid geradezu eine Erscheinung. Die Männer werden Schlange stehen, um einen Platz auf Eurer Tanzkarte zu bekommen.« Er lächelte. »Und du, Nick, wirst wie üblich von Frauen umgeben sein, die eine Sekunde deiner Aufmerksamkeit ergattern wollen.«
    »Ich muß schon sagen«, meinte die Herzogin. »Die ganze harte Arbeit scheint Euch nicht geschadet zu haben. Ich würde sogar behaupten, Ihr seht noch besser aus als vor neun Jahren.« Sie lächelte. »Ich freue mich, Euch wiederzusehen, mein Junge.«
    »Vielen Dank, Euer Gnaden.« Sie war eine kleine Frau mit leicht gebeugten Schultern, silbernem Haar und der gleichen eindrucksvollen Persönlichkeit wie ihr Sohn. Sie war ein warmherziger, sehr direkter Mensch, und selbst das Thema von Nicks Verbannung war nicht tabu für sie.
    Nick sah zu, wie sie sich seiner Schwester zuwandte und sie genauso herzlich willkommen hieß wie ihn. »Mein liebes Kind, es ist entschieden zu lange her, daß ich Euch gesehen habe. Um so mehr freue ich mich jetzt darüber.«
    Ein wenig von Maggies Nervosität verschwand angesichts dieses Empfangs. Nick hatte vergessen, wie wohltuend die Familie Clayton war. Mehr denn je bedauerte er die Jahre, in denen er seinen Freund gemieden hatte.
    Nun stellte Rand Elizabeth seiner Mutter vor, deren scharfer Blick sie von Kopf bis Fuß betrachtete. Elizabeth machte einen tiefen, anmutigen Knicks. »Ich freue mich sehr, Euch kennenzulernen, Euer Gnaden. Vielen Dank für Eure Unterstützung.«
    »Unsinn. Es hat meinem Sohn gutgetan, Lord Ravenworth zu helfen. Er langweilt sich leicht. Und seit Jahren hat ihn nichts mehr so richtig herausgefordert.«
    Elizabeth lächelte, und Nick hatte den Eindruck, als würde auch sie sich leicht entspannen. Es war absolut notwendig, daß sie einen guten Eindruck machte, wenn sie einen brauchbaren Mann finden sollte. Nick beobachtete sie und dachte erneut daran, daß es ihre einzige Wahl war, daß es das Beste für sie beide sein würde. Doch seine Brust tat ihm weh, und irgend etwas in seinem Inneren war schwer wie Blei. Die kleine Gruppe unterhielt sich noch ein paar Minuten, doch nach wie vor kamen Gäste an, und die Gegenwart des Herzogs und seiner Mutter wurde verlangt.
    Es war an der Zeit, dem Drachen die Stirn zu bieten.
    »Kopf hoch, ihr drei«, sagte Rand, als sie zur Tür gingen. »Zeigt ihnen keine Gnade und schon erst recht keine Angst - sonst springen sie euch an die Gurgel.«
    Er grinste bei diesen Worten, doch Nick schauderte innerlich, denn er wußte, daß das stimmte.

12
    Das grüngoldene Kleid rauschte bei jedem ihrer Schritte. Elizabeth ging am Arm des Herzogs durch den Vorraum zum Ballsaal, während Ravenworth die Herzogmutter begleitete, gefolgt von Tante Sophie und Maggie. Das Haus war zum Bersten mit Gästen gefüllt, die lebhaft ins Gespräch vertieft waren - oder zumindest so taten als ob.
    Elizabeth zwang sich zu einem strahlenden, unbeschwerten Lächeln, als sie sich durch die Menge in den riesigen goldverzierten Ballsaal schoben. Er schimmerte im Licht zahlreicher Bienenwachskerzen und glitzerte durch die riesigen Silberwaren, die mit Dutzenden alabasterweißen Rosen geschmückt waren, deren weicher Duft sich mit den schweren Parfüms der Frauen mischte.
    Elizabeth klammerte sich an den muskulösen Arm des Herzogs und lächelte weiter. Bisher ging alles gut. Sie mochte die alte Herzogin, und Rand Clayton gefiel ihr zusehends besser. Seine Hand lag sicher und fest auf der ihren, und sie dachte daran, welches Glück es doch war, ihn zum Freund zu haben.
    Erst wandten sich nur ein paar Köpfe nach ihnen um, dann ein Dutzend, dann fünfzig. Der Lärm im Saal ebbte ab zu einem leisen, brodelnden Murmeln. Sekunden vergingen. Alle sahen ihnen zu, es wurde still. Dann begann das Geflüster. Man starrte Nicholas an, entrüstet über sein Erscheinen bei einem solchen Anlaß, und Elizabeth war voller Mitgefühl für ihn. Er hatte dies ihretwegen und für Maggie auf sich genommen, weil ihm an

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