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Was deine Augen sagen: Roman (German Edition)

Was deine Augen sagen: Roman (German Edition)

Titel: Was deine Augen sagen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florencia Bonelli
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falsche Scheu, ganz und gar an seine Zärtlichkeiten hingegeben, liebte sie ihn. Sie ließ zu, dass sein drängendes Glied seinen Weg fand. Irgendwann gab es einen stechenden, brennenden Schmerz. Francesca schrie auf. Kamal hielt inne und küsste und streichelte sie, bis der Schmerz nachließ und sie bereit war, weiterzumachen. Dann drang Kamal tief in sie ein, und Francescas unterdrückter Schrei berührte ihn zutiefst. Schließlich sank er erschöpft auf sie.
    »Allah hat dich mit der Gabe der Leidenschaft gesegnet«, sagte er keuchend. »Und ich bin der glücklichste Mann der Welt, weil ich dich besitzen darf.«
    Francesca lag still da, den Blick an die Decke gerichtet. Kamal nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. Er fragte sie, ob sie sich gut fühle, doch sie nickte nur kaum merklich. Sie war zu aufgewühlt, um sprechen zu können, vollkommen erfüllt von diesem neuen Gefühl, das noch immer zwischen ihren Beinen brannte. Sie lehnte den Kopf an Kamals Brust und lauschte seinem Herzschlag, der zunächst raste, sich dann aber im Laufe der Minuten beruhigte.
    »Woran denkst du?«, wollte sie wissen, als sie aufblickte und bemerkte, dass er ganz in sich gekehrt war.
    »Daran, wie ich dich das erste Mal sah, auf dem Fest in der venezolanischen Botschaft.«
    Francesca versuchte vergeblich, sich an diese Veranstaltung zu erinnern. Nur einige wenige Bilder kamen ihr in den Sinn, und die hatten alle mit Marina zu tun.
    »Weiß Mauricio, dass du hinter meiner Versetzung nach Riad steckst?«
    »Nein.«
    »Wie hast du das nur angestellt? Meine Versetzung, meine ich.«
    »Ach, Francesca, mit Geld erreicht man fast alles.«
    »Hast du mich nach dem Unabhängigkeitsfest in der venezolanischen Botschaft noch einmal gesehen?«
    »Ich bin noch einige Male nach Genf zurückgekehrt, nur um dich zu sehen. Ich bin zu denselben Cocktailempfängen, Besprechungen und Konferenzen gegangen wie dein Chef, und dort bin ich dir begegnet. Wenn ich auf Reisen war, wurden mir Fotos von dir und ein Bericht von deinen Tätigkeiten hinterhergesandt. Manchmal habe ich vor der Tür des Hauses gestanden, in dem du lebtest, und gehofft, dass du rauskommst.«
    »Ich habe dich nie bemerkt.«
    »Nein. Und wenn du mich gesehen hast, hast du mich keines Blickes gewürdigt.«
    »Wirklich? Wann?«
    »Bei dem Essen der Genfer Kantonsregierung. Ich saß am Nachbartisch. Ich konnte dir zuhören, dich von nahem betrachten, sogar dein Parfüm konnte ich riechen. Und am liebsten hätte ich diesen Italiener umgebracht, der dich verführen wollte. Gegen Ende bist du aufgestanden, um zur Toilette zu gehen, und ich bin dir gefolgt. Als du rauskamst, hast du mich umgerannt.«
    »Du warst das! Du hast sogar meine Tasche aufgehoben und sie mir zurückgegeben.«
    »Und ich habe dich zum ersten Mal berührt. Hier.« Er deutete auf ihren linken Arm.
    Francesca schwieg, während sie versuchte, Kamal zu verstehen, seine tiefen Gefühle und seine Leidenschaft. Manchmal machte ihr der Gedanke daran Angst.
    »Weshalb bin ich dir überhaupt aufgefallen?«
    »Allah hat dich als faszinierende Frau geschaffen. Und das weißt du auch.«
    »Du hältst mich also für eitel?«
    »Überhaupt nicht. Aber du müsstest blind sein, wenn du dir deiner eigenen Schönheit nicht bewusst wärst.«
    »Alles, was ich weiß, ist, dass du wohl keinen Mangel an schönen Frauen gehabt haben wirst«, neckte ihn Francesca. »Frauen, die wesentlich faszinierender sind als ich, eine einfache Botschaftssekretärin.«
    »Du bist keine einfache Botschaftssekretärin«, widersprach Kamal. »Du bist jetzt meine Frau.«
    »Sag mir«, wollte Francesca wissen, »was war es wirklich, das dich an mir gereizt hat?«
    »Zuerst fühlte ich mich von deiner Schönheit angezogen. Doch als ich dich dann genauer beobachtete, entdeckte ich etwas, das mich zutiefst berührte.«
    »Was?«, fragte Francesca ungeduldig weiter.
    »Die Traurigkeit in deinen Augen.« Francesca versuchte sich von ihm zu lösen, doch Kamal zog sie wieder an sich. »Bei Allah, niemals zuvor in meinem Leben hatte ich Augen gesehen, die so sehr die Seele eines Menschen widerspiegelten! Sag, was war es, das dir so sehr zu schaffen machte?«
    »Ich möchte nicht darüber sprechen.«
    »Aldo Martínez Olazábal?«
    Francesca setzte sich abrupt auf.
    »Wieso weißt du von ihm?«
    »Ich weiß alles über dich, mein Herz.«
    Francesca legte sich wieder hin, vermied es jedoch, ihn anzusehen. Was störte sie eigentlich daran? Wollte sie nicht, dass

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