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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Schalk blitzte ihm aus den Augen. »Du musst dich an deine neuen Aufgaben gewöhnen und mit Blacks Erkrankung auseinandersetzen. Damit hast du wirklich genug zu tun. Ach, übrigens, wie ist er denn so als Zimmergenosse? Schnarcht er? Oder halten ihn seine Blähungen wach?«
    Arie starrte ihn kühl an. »Genieße es, so lange du kannst, Shambley. Der Tag wird kommen, an dem sich das Blatt wendet, und dann bin ich derjenige, der lacht!«
    Robert lachte laut heraus. »Wirklich, Arie, ich weiß nicht, wie du gestern Abend die Ruhe bewahren konntest. Ich hatte mir gar keine Gedanken darüber gemacht, wohin Rosamunde das Pferd gebracht haben könnte. Aber in euer Zimmer?« Er schüttelte den Kopf. »Nun, der Rittersaal ist groß, und schon dort war der Gestank unerträglich. In eurem Zimmer müsst ihr ja förmlich erstickt sein!«
    Arie stieß einen gequälten Seufzer aus, als er darüber nachdachte. Aber in Wahrheit war er bei seiner Rückkehr ins Zimmer so betrunken gewesen, dass er überhaupt keinen Gestank bemerkt hatte. Von Blacks tropfender Nase geweckt zu werden, war ihm weit unangenehmer gewesen. Aber das würde er für sich behalten. Sein Freund hatte schon genug, womit er ihn ärgern konnte.
    »Lass uns zu unserem Gespräch über die möglichen Gefahren für meine Frau zurückkehren«, sagte er stattdessen bedeutungsvoll.
    »Ja, natürlich.« Robert wurde sofort ernst. »Was gedenkst du im Zusammenhang mit der Krönung zu tun? Die Nachricht wird sicher bald eintreffen, und es wird zweifellos erwartet, dass ihr beide daran teilnehmt. Erwartest du Schwierigkeiten bei der Zeremonie? Eleanor wird natürlich auch anwesend sein.«
    Arie dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. »Nein. Ich glaube nicht, dass es Probleme geben wird. Die Beziehung von Rosamundes Mutter und Henry ist fast zwanzig Jahre her. Meiner Meinung nach kann keine Frau ihren Zorn so lange aufrechterhalten.«
    Robert zog die Augenbrauen hoch.
    »Aber vorsichtshalber werde ich meinen Männern sagen, sie sollen besonders aufmerksam sein.«
    »Das kann nicht schaden!«
    »Aye.« Arie seufzte. »Ich werde erst noch ein Wort mit meinem obersten Befehlshaber wechseln, bevor ich...«
    Stirnrunzelnd wurde er langsamer und strich sich mit der Hand über die Wange. Sie war feucht. Missmutig hielt er seine offenen Handflächen zum Himmel. Dicke Regentropfen fielen einer nach dem anderen hinein. »Verdammt!«, schimpfte er ungläubig.
    »Hmm. Deine Arbeit an den neuen Stallungen muss jetzt wohl aufgeschoben werden«, sagte Robert mit ausdruckslosem Gesicht. »Ich vermute, das bedeutet eine weitere Nacht mit deinem Zimmergenossen. Hoffentlich geht es ihm inzwischen besser.« Robert konnte sein Lachen nicht länger unterdrücken, als Arie einen frustrierten Seufzer ausstieß.
    »So, Blackie, das dürfte für die Nacht reichen.« Rosamunde stellte den Wassereimer, den sie mitgebracht hatte, dem Pferd vor die Füße.
    Sie ließ ihre Finger unter seine Kopfbedeckung gleiten und stellte erleichtert fest, dass er sich kühler anfühlte. Anfänglich hatte sie darüber nachgedacht, die Kleidungsstücke, in die sie ihn gehüllt hatte, abzunehmen, entschied sich dann aber dagegen. Eine weitere Nacht damit würde ihm keinen Schaden zufügen, und sie war sicher, falls sie ihn auswickelte, würde bei Arie der Eindruck entstehen, Black sei wieder vollkommen gesund und er könne in den Stall zurückgebracht werden. Das war wirklich keine Alternative. Schon gar nicht, weil es den ganzen Tag bis in den Abend hinein geregnet hatte.
    Rosamunde seufzte, als sie daran dachte, in welcher Misere sich die anderen Pferde während der Nacht befinden würden. Obwohl es Hochsommer war, waren die Tage kühl gewesen, und die Feuchtigkeit zog richtig in die Knochen. Die Pferde hatten sehr darunter zu leiden. Die alten
    Ställe hatten nicht nur große Löcher in den Wänden, auch das Dach war undicht wie ein Löcherkäse. Rosamunde hatte einen großen Teil des Morgens damit zugebracht, die Pferde auf weniger betroffene Boxen aufzuteilen. Gegen Mittag hatte sie jedoch frustriert aufgegeben. Es gab einfach nicht genug trockene Plätze.
    Bei der Erinnerung an diesen vollkommen vergeudeten Morgen schüttelte Rosamunde den Kopf. Es hatte auch wenig geholfen, dass Arie ihr die ganze Zeit schlecht gelaunt hinterhergelaufen war. Er hatte sich über den Regen beschwert und die Tatsache, dass er die Arbeiten an dem Bau der neuen Stallungen verzögern - oder gar unterbrechen - würde. Hätte er

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