Was deine Blicke mir versprechen
Tier wenige Augenblicke später aus dem Stall und sah, dass Rosamunde
mit dem letzten Sattelgurt beschäftigt war, woraufhin er den Kopf schüttelte.
»Das hättest du mich tun lassen sollen. Du hast dir dein Kleid ruiniert.«
Als Rosamunde das Pferd auf den Gang führte, schaute sie an ihrem Kleid herunter und schüttelte schnell den Staub ab, bevor sie vor ihrem Vater stehen blieb. »Nein. Es muss ohnehin gereinigt werden.«
Er lächelte sie an. »Wenn sich doch nur alle Probleme so einfach wegwaschen lassen würden.«
Rosamunde blickte besorgt in sein ernstes Gesicht. »So schlimm stehen doch die Dinge gar nicht, oder? Es ist sicher nur ein Gerücht, dass sich John mit Richard verbündet hat!«
»Alles wird gut«, versicherte ihr der Vater mit ernster Stimme. Dann nahm er beide Zügel in eine Hand und seine Tochter an die andere. »Komm, ich muss noch mit deinem Mann sprechen, bevor ich mich auf den Weg mache.«
Als seine Frau und ihr Vater den Stall verließen, lehnte Arie, entfernt von den anderen, am Klostertor. Er beobachtete, wie der König Shrewsbury, der bei dem Gepäck wartete, die Pferde überließ, seine Tochter dann sanft auf die wartenden Nonnen zuschob und geradewegs auf ihn zuging. Sein Herrscher kam ohne Umschweife auf den Punkt.
»Ich weiß, dass noch nicht über die Mitgift gesprochen wurde. Du musst annehmen, ich würde dir meine Tochter ohne eine solche überlassen, aber das ist nicht der Fall. Dafür schätze ich sie viel zu sehr. Shrews...«, begann er und sah sich nach dem Manne um, der auch schon herbeigeeilt kam. »Gebt mir die ... Danke!«
Er wandte sich Arie zu und hielt ihm eine Urkunde ent-gegen. »In dieser Urkunde ist dein Anrecht auf Goodhall im Norden Englands verbrieft ... solange, wie du mit Rosamunde verheiratet bist. Sollte sie zur Witwe werden, geht der Besitz auf sie über. Und ...« Er drehte sich erneut zu Shrewsbury herum und gab ihm ein Zeichen.
Der Kirchenmann ging sofort zu vier großen Säcken, neben denen er vorher gestanden hatte. Er hob zwei von ihnen auf, trug sie heran und übergab sie König Henry, eilte dann zurück, um dieselbe Prozedur mit den anderen beiden zu wiederholen. Alle vier Säcke wurden vor Arie auf den Boden gestellt.
»Diese hier sind Teil des Besitzes. Vier Säcke Gold. Verfüge darüber nach deinem Gutdünken, aber sorge dafür, dass sie schöne Kleider bekommt. Ihre Mutter sah wunderschön in Silber aus. Verschaffe ihr eine silberne Robe.« Er machte eine Pause und runzelte die Stirn über Aries zweifelnden Gesichtsausdruck. »Ich werde mich als Vater nicht weiter einmischen, denn ich verlasse mich darauf, dass du sie fair und gut behandeln wirst.«
»Natürlich, Mylord.«
»Natürlich. Ungeachtet meiner Worte, habe ich dich nicht leichtfertig ausgewählt, Arie. Ich habe das seit langem in Betracht gezogen, denn für mich warst du schon sehr bald der geeignete Partner für meine Rosamunde. Aus Respekt vor deinem Vater wollte ich mich jedoch nicht zwischen den Ehevertrag drängen, den er für dich schon seit Kindertagen geschlossen hatte. Ich war jedoch nicht traurig zu hören, dass er gebrochen wurde. Ein glücklicher Zufall für mich ... und für dich auch, glaube ich.«
Er schaute zu seiner Tochter, die von weinenden Nonnen umgeben war, und verpasste daher Aries Gesichtsausdruck. »Sorge gut für sie, Burkhart. Sie ist mein wahrer Schatz.
Der einzige Wertgegenstand, den ich zurücklassen werde.« Sein Blick kehrte zu Arie zurück. »Du wirst sie sehr schnell lieb gewinnen. Sie ist wie ihre Mutter. Kein Mann konnte ihrem reinen Herzen und sanften Wesen widerstehen. Rosamunde hat alle guten Eigenschaften. Sie wird dir treu ergeben sein. Behandle sie sanft, denn sonst...!«
Der König machte auf dem Absatz kehrt und ging zu seiner Tochter, während sich Arie fragte, was dieses »denn sonst« zu bedeuten hatte. Er konnte es sich allerdings sehr leicht ausmalen. Die fast endlosen Optionen gingen von zu Tode geschleift und gevierteilt zu werden über die Streckbank bis hin zum Köpfen. Lieber Gott, dachte Arie erschöpft. Worauf habe ich mich eingelassen?
Mit finsterem Blick ging König Henry auf die Frauen zu, die seine Tochter umringten. Die meisten von ihnen ließen sich von seinem düsteren Gesichtsausdruck davonjagen. Er ignorierte die Äbtissin und Schwester Eustice, die sich nicht hatten vergraulen lassen, und nahm Rosamunde ganz fest in die Arme. Dann schob er sie leicht von sich und lächelte traurig. »Jedes Mal wenn ich
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