Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
denn nicht herumrühren oder rein- und rauspflügen?«
    Als Arie ihre mit Tränen gefüllten Augen und das gerötete Gesicht bemerkte, verspürte er Mitleid mit Rosamunde. So schwierig es für ihn gewesen sein mochte, für sie war es augenscheinlich noch schlimmer. Dennoch war sie bereit, wenn nötig, ihn weitermachen zu lassen. »Ich denke, das sollten wir besser für das nächste Mal aufheben.«
    »Danke!«, flüsterte sie. Arie verdrehte die Augen und fragte sich, ob es wohl ein nächstes Mal geben würde. Sie würde ihn wahrscheinlich nie mehr in ihre Nähe lassen. Sie hatte es sich aber auch wirklich so schwer wie nur irgend möglich gemacht. Guter Gott! Auch für ihn war es kein Vergnügen gewesen. Vorsichtig zog er sich von ihr zurück. In dem Moment, als er sich von ihr gelöst hatte, fiel Rosamunde auf dem Bett in sich zusammen, als habe er ihre Wirbelsäule mit herausgezogen.
    Kopfschüttelnd erhob sich Arie vom Bett, wandte sich zu ihr und hielt ihr seine Hand hin. Sie akzeptierte und ließ sieh von ihm auf die Füße helfen. Nachdem auch Rosamunde aufgestanden war, zog er das Laken vom Bett, wischte sich schnell die Blutspuren ab, die ihre Vereinigung verursacht hatte, und reichte es ihr. Dann ging er zum Fußende des Bettes und griff nach seiner Kleidung. Er zog sich mit dem Rücken zu ihr an, um ihr die Möglichkeit zu geben, sich um ihre eigenen Belange zu kümmern. Anschließend blies er die Kerze aus, nahm Rosamunde das Laken ab, bot ihr seinen Arm und öffnete die Tür. Sie verließen den Raum gemeinsam, Ehemann und Ehefrau, zwei Fremde, die getan hatten, was getan werden musste.

3
    »Das wurde aber auch verdammt Zeit! Was, zum Teufel, hast du meinem Baby angetan?«
    Als sich ihnen der König in den Weg stellte, blieb Arie stehen und veranlasste so auch Rosamunde, anzuhalten. Die finstere Miene des Mannes überraschte ihn keineswegs. Was ihn jedoch irritierte, war, dass sich seine junge Braut beschützend vor ihn stellte.
    »Nichts, Papa«, sagte sie, errötete dann und begann zu stottern. »Nu..., nun, ich ... ich meine, er ... er ... hat ge ... getan ...« Sie wandte sich plötzlich herum, griff nach dem Laken und schob es ihrem Vater mit den Worten: »Er hat getan, was er tun sollte«, entgegen.
    König Henrys Gesichtszüge entspannten sich. Als das Laken auseinanderfiel und den Blick auf die kleinen Blutflecken preisgab, wirkte er leicht verlegen. »Aye, nun ... Natürlich hat er das!« Nickend reichte er das Laken an Bischof Shrewsbury weiter. »Hier ist der Beweis. Es wird keine Ungültigkeitserklärung geben. Der Junge hat es getan. Für König und Vaterland, nicht wahr, Bursche?«, versuchte er zu scherzen und räusperte sich dann. Er nahm Rosamundes Arm, machte sich abrupt auf den Weg durch die Halle und zog seine Tochter hinter sich her. Die anderen folgten ihnen.
    Während er mit ihr durch die Korridore zum Innenhof hinauseilte, sagte er kein Wort. Dann bedeutete er den
    anderen, dass sie warten sollten, und ging mit ihr in den Stall.
    »Geht es dir gut?«, fragte der König, nachdem er mit ihr hinter der Stalltür stehen geblieben war. Er sah sie besorgt an.
    »Ja, natürlich«, versicherte Rosamunde ihm, wobei sie leicht errötete. Sie wäre lieber gestorben, bevor sie ihm von ihren Schmerzen zwischen den Schenkeln erzählt hätte.
    »Es tut mir Leid, dass es so schnell gehen musste. Eine Menge Dinge tun mir Leid«, fügte er hinzu und verzog das Gesicht. »Im Laufe der Jahre hätte ich viel mehr Zeit mit dir verbringen sollen. Dich öfter besuchen. Aber es gab so viel zu tun, so viele Probleme, und die Zeit vergeht so schnell.«
    »Es ist schon in Ordnung, Vater. Ich verstehe schon«, versicherte Rosamunde und brachte sogar ein Lächeln zustande. »Du musstest ein Land regieren.«
    »Aye, aber du ... deine Mutter ...« Er streckte die Hand aus und streichelte ihre Wange, wobei sein sorgenvoller Blick auch Sehnsucht ausdrückte. »Du siehst ihr so ähnlich, Kind. Manchmal schmerzt mir das Herz, wenn ich dich ansehe.« Seufzend ließ er die Hand sinken. »Wäre sie noch am Leben...«
    »Wäre alles anders verlaufen«, fuhr Rosamunde flüsternd fort, während es ihr langsam die Kehle zuschnürte.
    »Ganz anders!« Eine einzelne Träne stahl sich aus seinen grauen Augen, und er wandte sich abrupt um. Er begann sein Pferd zu satteln.
    Als Rosamunde den Sattel von Bischof Shrewsbury entdeckte, holte sie ihn sofort. Sie ging zur zweiten Box und machte sich an die Arbeit. Henry führte sein

Weitere Kostenlose Bücher