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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihren Rundgang allein machen.
    Sie hatten gerade die Gärten erreicht, als Lissa zu ihnen kam und Lady Shambley mitteilte, dass ihr Mann sie zu sehen wünschte.
    Lady Shambley bat ihre Tochter, die Führung an ihrer Stelle durchzuführen, und indem sie versprach, so bald wie möglich zurückzukehren, eilte sie davon. Rosamunde schaute ihr nach und sah dann mitleidig zu der widerspenstigen Lissa hinüber. Sie fragte sich gerade, wie sie eine Unterhaltung beginnen sollte, als das Mädchen von sich aus zu sprechen begann.
    »Es ist mir vollkommen egal, dass Ihr die uneheliche Tochter des Königs seid, denn wenn Ihr ihn verletzt, so wie es Delia gemacht hat, dann werde ich ... werde ich ...« Sie runzelte die Stirn und schien erst in dem Augenblick über eine wüste Drohung nachzudenken, bevor sie wütend fortfuhr: » Euch die verdammten roten Haare mit den Wurzeln herausreißen und sie Euch in den Hals schieben, dass Ihr daran erstickt!«
    Rosamunde hob erstaunt die Augenbrauen. »Blutrünstiges kleines Luder!« Sie lachte gequält und fragte dann: »Und wie hat diese Delia ihn verletzt?«
    Als Lissa sie nur mit trotzig zusammengekniffenen Lippen anstarrte, fuhr Rosamunde fort: »Nun, wenn du es mir nicht sagst, wie kann ich denn verhindern, ihren Fehler zu wiederholen?«
    »Indem Ihr im Bett Eures Ehemannes bleibt und nicht anderen Kerlen an die Hosen geht!«
    »Aha!« Rosamunde errötete bei den unverblümten Worten des Mädchens. »Verstehe!«
    »Da bin ich sicher«, sagte Lissa knapp, machte auf dem Absatz kehrt und ging zum Schloss zurück.
    »Auweia«, murmelte Rosamunde, als die Tür hinter dem Mädchen krachend zufiel. Seufzend hob sie ihre Röcke und folgte ihr.
    Das Mittagessen war eine lebhafte Angelegenheit. Die Tanten Hortense und Esther gaben sich redlich Mühe, einander zu übertönen und die größte Aufmerksamkeit zu erringen. Lissa starrte Rosamunde während der ganzen Mahlzeit über die Länge des Tisches hinweg an. Es war fast eine Erleichterung, als das Essen beendet war, Arie ihren Arm nahm und sie damit aufforderte, sich zu erheben. Erst in dem Augenblick entnahm Rosamunde Lady Shambleys Worten, dass sie abreisen würden. Ihre Gastgeberin war ebenfalls aufgestanden.
    »Es war eine große Freude, Euch kennen zu lernen, meine Liebe. Ihr müsst Arie dazu überreden, Euch für einen längeren Besuch zu bringen. Mir ist jeder Termin recht, wenn erst Tante Hortense und Tante Esther abgereist sind«, fügte sie mit gequältem Lächeln hinzu.
    Verwirrt blickte Rosamunde von der Frau zu ihrem Ehemann. »Was?« Keiner hatte ihr gesagt, dass sie sich umgehend auf den Weg machen würden.
    »Wir reisen ab«, sagte Arie und schob sie in Richtung Tür. »Meine Männer steigen bereits in diesem Moment auf die Pferde.«
    »Oh!« Rosamunde verspürte deutliche Enttäuschung. Trotz der starrenden Lissa, der schrecklichen Tanten und der Tatsache, dass kein Schlafzimmer für sie zur Verfügung stand, hatte sie sich in der Tat auf eine Nacht unter einem Dach gefreut. Selbst der Boden im Rittersaal wäre dem Schmutz im Freien vorzuziehen, und ein richtiges Bad anstelle des eiskalten Flusses wäre sehr willkommen gewesen. Am meisten jedoch hätte ihr eine Ruhepause vom Reiten gefallen. Es sollte ihr offensichtlich nicht vergönnt sein. Als Arie sie zur Tür hinausdrängte, blickte sie seufzend über ihre Schulter und lächelte Lady Shambley dankbar an. »Ich danke Euch für die Gelegenheit, bei Euch auszuruhen und zu essen. Es war wunderbar.«
    »Ihr seid stets willkommen«, versicherte ihr Lady Shambley freundlich. Dann hatten sie auch schon die Männer erreicht, die am Fuß der Treppe zu Pferde warteten. Arie saß umgehend auf und zog Rosamunde zu sich hoch.
    »Du hast doch wohl nicht vorgehabt, ohne ein Wort zu verschwinden, oder?«
    Rosamunde sah lächelnd zu Robert hinüber, der die Stufen heruntergeeilt kam. Er war nicht beim Mittagessen zugegen gewesen, sondern hatte die Mahlzeit mit seinem Vater eingenommen, wie Lady Shambley ihnen mitteilte.
    »Würde ich das jemals tun?«, antwortete Arie. Lächelnd fügte er dann hinzu: »Übrigens, warum sollte ich mich verabschieden? Nach dem, was du mir auf dem Weg hierher erzählt hast, war ich sicher, du würdest mit uns Weiterreisen.«
    »Führe mich nicht in Versuchung«, murmelte Robert sarkastisch, seufzte dann und schüttelte den Kopf. »Wenn mir eine glaubwürdige Entschuldigung einfiele, würde ich dich begleiten. Hast du eine Idee?«
    Arie lachte. »Da kann ich

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