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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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müsst mir das Reiten beibringen, Mylord.«
    Arie drehte sich herum, er schien überrascht von ihrem Wunsch. Aber Rosamunde bemerkte es kaum. Sie war mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass Aries Männer sie nicht hatten helfen lassen, weil sie sie für hilflos hielten. Und da man sie nicht näher kannte, musste diese falsche Einschätzung darin begründet sein, dass sie nicht reiten konnte, sondern wie ein Kind vor ihrem Mann auf dem Pferd saß. Inzwischen hatte sie auch begriffen, dass nicht Marigold für ihre Herumhopserei verantwortlich war. Nachdem Robert sein eigenes Pferd hatte töten müssen, war er sehr gut mit der Stute zurechtgekommen, woraus Rosamunde geschlossen hatte, dass das Problem bei ihr liegen musste. Sie hatte sich gegen den Rhythmus des Pferdes bewegt. Daher meinte sie, wenn ihr Ehemann ihr erst das Reiten beigebracht hätte, könnte sie diesen Männern beweisen, dass sie nicht hilflos war, und dann würde man ihr sicher erlauben, ihren Beitrag zu leisten.
    »Das muss ich dann wohl tun, oder?«
    »O ja, bitte. Es ist eine wertvolle Kunst, Mylord, und es wird sicher auch einfacher für Euer Pferd sein, wenn es nur noch Euch tragen muss!«
    Arie nickte nachdenklich, wandte sich dann ab und geleitete sie schweigend zum Lager zurück. Als sie am Feuer angekommen waren, meinte er: »Ich werde es Euch beim Morgengrauen beibringen!«
    »Nein! Doch nicht so! Oh, verdammt!« Indem er an den Zügeln zerrte, die er eigentlich hätte loslassen sollen, brachte Arie Marigold zum Stehen. Er lehnte seinen Kopf an den Hals der Stute und versuchte, seine Fassung wiederzuerlangen. Als er der dummen Idee, seiner Frau das Reiten beizubringen, zugestimmt hatte, war er davon ausgegangen, dass es nur wenige Minuten dauern würde. Höchstens eine halbe Stunde. Leider stellte sich jedoch heraus, dass seine Frau wenig Talent zeigte. Sie hopste wie Gelee auf dem Rücken des Pferdes herum und schien Aries wiederholte Anweisungen nicht umsetzen zu können. Sie hatten jetzt den größten Teil des Morgens mit dem Reitunterricht zugebracht, und seine Männer beobachteten sie mit zweifelndem Gesichtsausdruck. Es war daran deutlich zu erkennen, was sie von diesbezüglichen Fähigkeiten ihrer neuen Herrin dachten.
    »Mylord«, stieß Rosamunde mit zusammengebissenen Zähnen hervor, »vielleicht solltet Ihr nicht so viel herumbrüllen ...«
    Einige der Männer nickten zustimmend, jedoch Arie fluchte: »Ich brülle nicht!« Diese Behauptung schien alle Anwesenden zu erstaunen. Die Soldaten beobachteten interessiert, wie sich die Augen ihrer neuen Herrin verengten. Sie sah ihren Ehemann an, als sei er ein lästiger Käfer, der gerade ihren Rock entlanggekrabbelt kam, und keiner von ihnen wunderte sich, als sie entnervt hervorstieß: »Na gut. Wenn Ihr dann bitte aufhören würdet, nicht zu brüllen, vielleicht könnte ...«
    »Sagt es gar nicht erst!«, explodierte Arie lautstark, woraufhin ihr Pferd nervös zur Seite wich. Rosamunde schaute zu seinen Männern hinüber und stellte fest, dass die meisten von ihnen aussahen, als hätten sie gerade in eine Zitrone gebissen. Auch ihnen war offensichtlich klar, dass ihr Herr mit seiner Ungeduld Pferd und Reiter gleichermaßen nervös machte. Doch andererseits war es von Beginn an ein törichtes Unternehmen gewesen, und jeder von ihnen wusste das. Der beste Beweis war das Verhalten ihres sonst so geduldigen Herrn. »Wollt Ihr mir unterstellen, dass ich für Euer fehlendes Talent verantwortlich bin ...«, tobte er.
    »Nein, natürlich nicht. Aber jedes Mal, wenn Ihr schreit, wird Marigold nervöser, das macht dann mich nervös, und wir bringen gar nichts mehr zustande.« Alle Männer nickten zustimmend, was sie in ihrer Meinung bestärkte. »Wenn Ihr doch aufhören würdet, so zu schreien, könnten wir vielleicht ...«
    »Ihr macht mich ja doch verantwortlich!«, fluchte er erzürnt. Alle Männer seufzten und schüttelten den Kopf. Marigold wich einen weiteren Schritt zurück, schien deutlich angespannt. Aber Arie war viel zu wütend, um es zu bemerken. »Zum Teufel damit! Bringt Euch selbst das Rei-ten bei!« Ungeduldig warf er ihr die Zügel ins Gesicht, machte auf dem Absatz kehrt und stapfte davon.
    »Genau das werde ich auch tun!«, schnauzte sie zurück und schlug zornig mit den Zügeln. Marigold machte einen Satz, war offensichtlich glücklich, so weit wie möglich von diesem brüllenden Ungeheuer wegzukommen, und raste mit ihrer Herrin auf den

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