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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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pausenlos gegen Ehebruch gewettert hat. Ist doch kein Wunder, dass es so häufig passiert, wenn es immer so viel Spaß macht.« Rosamunde schüttelte den Kopf und schaute dann neugierig zu Arie hinüber. »Was habt Ihr gerade über die Ställe gesagt, Mylord?«
    Arie starrte sie mit zusammengepressten Lippen an, dann sagte er barsch: »Wenn ich Euch dort jemals wieder erwische, schließe ich Euch für eine Woche in diesem Zimmer ein.« Danach warf er sich auf die andere Seite und starrte auf die Wand neben der Tür. Entschlossen ignorierte er den entsetzten Blick, der sich förmlich in seinen Rücken bohrte.

9
    Seufzend riss Rosamunde das dunkle Brot in zwei Hälften. Dann halbierte sie es erneut, begleitet von weiteren Seufzern. Sie war an diesem Morgen sehr müde. Es lag daran, dass sie in der vergangenen Nacht wiederholt von ihrem Ehemann geweckt worden war. Das erste Mal wachte sie auf, weil sie meinte, einen erotischen Traum gehabt zu haben, stellte dann aber schnell fest, dass es Wirklichkeit war; ihr Ehemann wies sie weiter in die Geheimnisse des ehelichen Bettes ein. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie sich an die Nacht erinnerte, an die Leidenschaft, die vielen Male, die sie erwachte, um eine neue Erfahrung zu machen. Kopfschüttelnd dachte sie daran, wie viele verschiedene Weg es gab, »es« zu tun. Den Tieren entging wirklich etwas. Und Eustice ... Nun, sie hatte wirklich überhaupt keine Erfahrung in dieser Angelegenheit.
    Rosamunde rollte mit den Augen, als sie an ihre eigene Naivität am Hochzeitstag dachte, und errötete sogar, als sie sich daran erinnerte, wie sie sich vollständig bekleidet auf Händen und Knien auf das Bett gehockt hatte. Guter Gott, Arie musste sie ja für vollkommen beschränkt gehalten haben. Diesem Gedanken folgte ein weiterer Seufzer, und ihr Lächeln verschwand, denn es wurde ihr klar, dass sich daran wohl nichts geändert hatte. Es sah aus, als sei sie zu nichts weiter zu gebrauchen, als in der Burg zu sitzen und Däumchen zu drehen. Das war die einzige Erklärung, die
    ihr einfiel, warum er ihr nicht erlaubte, in die Ställe zu gehen. Er traute ihr offensichtlich nicht zu, irgendetwas Sinnvolles zu tun.
    »Du meine Güte, welch tiefe Seufzer aus dem Munde einer frisch verheirateten Lady?«
    Erschrocken blickte Rosamunde auf und sah, dass sich Lord Spencer dem Tisch näherte. Er stützte sich schwer auf seinen Diener Joseph und schien große Schmerzen zu haben. Seine Gelenke bereiten ihm offensichtlich Probleme, dachte Rosamunde betroffen, bemühte sich aber um eine unverfängliche Stimme, als sie ihm einen guten Morgen wünschte.
    »Auch Euch einen guten Morgen«, antwortete er und setzte sich neben sie auf die Bank. »Aber Ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Was verursacht so unglückliche Seufzer bei einer hübschen, jung verheirateten Lady?«
    Rosamunde seufzte erneut, riss sich dann jedoch zusammen und lächelte gequält. »Es ist nur ...«, begann sie, unterbrach sich dann jedoch, denn sie wollte ihren Ehemann nicht hintergehen, indem sie sich über ihn beschwerte. »Es ist nur, weil ich die Äbtissin und die anderen Frauen von Godstow vermisse«, murmelte sie schließlich, denn es war immerhin ein Teil der Wahrheit.
    »Aha. Ich vermute, Ihr vermisst mehr als die guten Ladies vom Kloster«, meinte Lord Spencer zu ihrer Überraschung. »Ich nehme an, Euch fehlt Eure Arbeit in den Ställen mindestens ebenso sehr, habe ich Recht?«
    »Woher wusstet Ihr das?«, fragte sie erstaunt. Lord Spencer lächelte.
    »Ich bin blind, Mylady, aber nicht taub - obwohl viele Leute das zu denken scheinen, wenn sie sich in meiner Gegenwart unterhalten.« Er grinste leicht und griff nach ihrer Hand, die er freundschaftlich tätschelte, als wolle er ihr versichern, dass er damit nicht sie gemeint hatte. »Bischof Shrewsbury erwähnte es gestern, erst im Stall und dann am Tisch, nachdem Ihr gegangen wart.«
    »Oh! Verstehe«, sagte Rosamunde leise und spielte wieder mit ihrem Brot hemm. »Nun ja, im Kloster habe ich die meiste Zeit in den Ställen verbracht«, erklärte sie nach kurzem Zögern. »Ich habe mich dort viel mit den Tieren beschäftigt und ... aye, es fehlt mir schon.«
    »Ich vermute, dass die Worte des Bischofs den jungen Arie nicht umstimmen konnten, oder?«
    »Er wünscht es nicht, dass ich auch nur in die Nähe der Ställe gehe«, bestätigte Rosamunde betrübt.
    »Aha!« Der alte Mann seufzte und schüttelte den Kopf. »So habe ich es gestern auch

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