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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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verständlich: »Einen Magenkoller, Arie.«
    »Magenkoller? Magenkoller?« Seine Augen weiteten sich entsetzt und dann bemerkte er plötzlich den strengen Geruch. »O Gott! Er furztl« Wild mit der Hand vor seinem Gesicht wedelnd, eilte er ein Stück zurück und stellte sich hinter seinen Vater und Robert.
    »Genau das habe ich gerochen, als ich vorhin hereingekommen bin!«, rief Lord Spencer munter von seinem Tisch aus, der in sicherer Entfernung stand. Seine Worte brachten ihm einen anerkennenden Blick von Bischof Shrewsbury ein.
    »Ihr habt eine sehr gute Nase, Mylord«, beglückwünschte ihn der Vertraute des verstorbenen Königs. »Ich habe nichts bemerkt, als wir eintraten. Rieche, ehrlich gesagt, immer noch nichts.«
    »Na ja!« Der blinde Mann zuckte mit den Achseln. »Wenn man sein Augenlicht verliert, schärfen sich die anderen Sinne, um es irgendwie zu ersetzen.«
    »Die Kopfbedeckung, die das Pferd trägt, kommt mir auch irgendwie bekannt vor, Arie«, bemerkte Robert. »Hast du sie dir nicht bei deiner letzten Reise in London gekauft?«
    Arie blickte zum Pferd hinüber, öffnete dann den Mund, aber kein Ton kam heraus. Sein Freund hatte Recht. Es war sein Hut, der auf dem Kopf des Tieres thronte. Sein brandneuer Hut! Er stand immer noch wie erstarrt dort, als Rosamunde einen Augenblick später fröhlich die Treppe heruntergehüpft kam. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt den Socken, die sie in der Hand hielt.
    »So, da wären wir. Die werden dir die Füße warm halten. Es ist auch kein Loch drin«, meinte sie munter und ging auf das eingewickelte Tier zu. Sie blieb neben dem Pferd stehen, bückte sich und griff zu einem seiner Fußgelenke hinunter. Es hob sofort willig den Huf, und in diesem Moment fand Arie seine Stimme wieder. Mit einem lauten Ausruf machte er sich bemerkbar.
    »Frau!«
    Rosamunde ließ den Huf des Pferdes fallen, richtete sich abrupt auf, und ihre Augen weiteten sich entsetzt, als sie die Gruppe neben einem der Tische stehen sah.
    »Mein Gemahl! Ihr seid zurück!«, rief sie bestürzt aus und stellte sich schnell vor das Pferd, als habe sie die Absicht, mit ihrer schmalen Gestalt den riesigen Kleiderberg abzuschirmen. »Was macht Ihr denn schon hier?«
    »Was ich ...?«, begann Arie ungläubig und meinte dann: »Was, zum Teufel, macht er hier?«
    »Wer?«, fragte sie unschuldig, während er durch den Raum auf sie zuging. Als ob sie wirklich einen lächerlichen Augenblick lang meinte, sie könne das Pferd hinter sich verstecken, dachte er bei sich.
    Das Tier knabberte jetzt an ihrer Schulter, als wollte es auf sich aufmerksam machen und daraufhinweisen, dass es gemeint war.
    »Frau«, begann Arie erneut.
    Sein barscher Ton ließ Rosamunde seufzend in sich zusammensinken. Dann jedoch stapfte sie energisch mit dem Fuß auf den Boden. »Ich hatte Euch nicht so früh erwartet. Gestern seid Ihr erst zum Abendessen hier gewesen, und ich habe mich darauf verlassen, dass es auch heute der Fall sein würde. Inzwischen hätte ich ihn woanders hingebracht«, beschwerte sie sich mit einer so vorwurfsvollen Stimme, als sei alles nur seine Schuld. Dann fiel ihr Blick auf die anderen beiden Männer, die neben Arie standen. »Oh! Lord Shambley. Schön, Euch wiederzusehen. Willkommen auf Goodhall!« Als sei alles in bester Ordnung, eilte sie mit einem freundlichen Lächeln auf ihn zu und reichte ihm zum Gruß ihre Hand.
    Robert ignorierte den vor Wut schäumenden Arie, ergriff ihre Hand, verbeugte sich galant und küsste sie. »Mylady«, begrüßte er sie, während ihm der Schalk aus den Augen blitzte. »Die Freude ist ganz auf meiner Seite.« Dann richtete er sich auf und wandte sich dem älteren Mann an seiner Seite zu. »Ich glaube, Ihr habt Aries Vater, Lord Burkhart, noch nicht kennen gelernt. Lord Burkhart, darf ich Euch Lady Rosamunde, Eure neue Schwiegertochter, vorstellen?«
    Rosamunde verzog erschrocken das Gesicht. Aufmunternd lächelnd kam der ältere Mann auf sie zu und griff nach ihrer Hand. »Ich freue mich sehr, Euch in meiner Familie begrüßen zu dürfen, meine Liebe. Ich hoffe, Arie ist kein schwieriger Ehemann für Euch ...«
    Arie schnaufte missbilligend und schüttelte den Kopf. »Ich und schwierig? Entschuldigt bitte, habt ihr das alle vergessen? Es steht ein Pferd in meinem Rittersaal!« Erneut entwich laut hörbar Luft aus den Tier am Kamin, woraufhin sich Arie korrigierte: » Es steht ein furzendes Pferd in meinem Rittersaal!«
    »Mein Gemahl!« Der rügende Unterton in ihrer Stimme

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