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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sinnlich waren. Das alles zusammen hatte eine geradezu magische Wirkung auf sie.
    Irgendwie gelang es Alexandra, ihre Betäubung zu überwinden. Er war Wassili Petroff? Ihn sollte sie heiraten? Du lieber Himmel, das war wohl ein Witz. Einen Mann heiraten, der schöner als sie war? Niemals.
    Jetzt, da ihr Gehirn wieder arbeitete, erinnerte sie sich auch wieder an ihren Plan. Sie marschierte zu ihm hinüber. Dabei stellte sie fest, dass er groß war, über einsachtzig. Und sein knielanger, pelzbesetzter Mantel, der mit einem Gürtel um seine schlanke Taille geschlossen war, bedeckte einen gestählten Körper, den sie ein wenig beunruhigend fand. Ihr Vater war größer und viel stämmiger, aber die geschmeidige Stärke des Mannes vor ihr schüchterte sie mehr ein.
    Aber Alexandra zeigte es niemals, wenn sie Angst hatte, und eigentlich hatte sie ja gar keine Angst vor dem Mann. Er war schließlich nicht ihr Ehemann, sondern nur ihr Verlobter - und bald würde er nicht einmal das mehr sein.
    »Es tut mir leid, dass ich mich gerade wie eine Schwachsinnige benommen habe, Graf Petroff«, sagte sie in nüchternem Tonfall zu ihm, »aber ich war ein wenig ... überrascht. Es kommt schließlich nicht jeden Tag vor, dass ich einen Mann sehe, der hübscher ist als ich.«
    Sie hörte leises Lachen von den Männern, die hinter ihm standen, und dem blauäugigen Mann, den sie zuerst für ihren Verlobten gehalten hatte. Sie war sehr enttäuscht, dass er nicht Graf Petroff war, denn mit ihm wäre sie leichter fertig geworden. Sie warf ihm einen kurzen, sehnsüchtigen Blick zu, den er wohl missverstanden haben muss te - er sah sie inzwischen lange genug an, um es zu bemerken denn sein gutmütiger Gesichtsausdruck war plötzlich verschwunden.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem goldenen Adonis zu und bemerkte, dass sich seine Gesichtsfarbe verändert hatte. Es war erstaunlich, dass sie bei Männern immer die gleiche Reaktion hervorrief, sobald sie den Mund aufmachte - zumindest bei den Männern, die sie nicht kannten. Sie hatte ihn mit ihrer Offenheit nicht schockieren wollen, aber seltsamerweise freute sie sich ungeheuer darüber, dass es ihr gelungen war. Und da er jetzt nicht mehr grinste, fühlte sie sich weitaus sicherer.
    Beim Gedanken an seine Frage wollte sie schon ihren Namen nennen, aber ihr fiel auch wieder ein, wie er sie genannt hatte. >Täubchen?< Ohne zu wissen, wer sie war? Sie hätte beinahe gelacht, als ihr klar wurde, dass der Mann mit ihr geflirtet hatte, oder besser: mit einer unbekannten Frau, und zwar direkt vor der Haustür seiner Verlobten. Und das sagte ihr mehr über seinen Charakter als jede Unterhaltung mit ihm.
    Sie lachte nicht, aber sie konnte nicht verhindern, dass sich ihre Mundwinkel etwas nach oben verzogen. Sie hatte Glück gehabt. Alexandra konnte es kaum erwarten, ihrem Vater von diesem Ausbund an Ehre und Tugend zu erzählen, den er ihr aufzwingen wollte.
    Sie überlegte, ob sie nicht eine Weile auf sein Spiel eingehen sollte, nur um zu sehen, wie weit er gehen würde, und ihm dann erst zu sagen, wer sie war. Es war in der Tat sehr verlockend, obwohl sie nicht einmal wusste , wie man mit einem Mann flirtete. Aber sie würde nicht auf eine List zurückgreifen, wenn sie mit Ehrlichkeit genauso weit kam.
    Sie grinste jedoch immer noch ein bisschen , als sie sagte: »Ich habe mich noch nicht vorgestellt, Graf. Ich bin Alex Rubliow.«
    »Alex - wie in >Alexandra    »Genau.«
    In diesem Moment änderte sich sein ganzes Verhalten. Seine honiggoldenen Augen musterten sie wieder von Kopf bis Fuß, aber dieses Mal war in seinem Blick tiefe Verachtung zu lesen, gemischt mit einer kräftigen Dosis Abscheu. Alexandra jubelte fast vor Freude.
    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, das ihm - ohne dass sie es bemerkte - den Atem verschlug. »Es ist wohl ziemlich offensichtlich, dass keiner von uns beiden den Erwartungen des anderen entspricht. Aber keine Angst - ich will Euch nämlich gar nicht heiraten.«
    Da sie Wassili gewissermaßen die Worte aus dem Mund genommen hatte, war er sprachlos. »Ihr wollt nicht?«
    »Nicht einmal ein bisschen «, versicherte sie ihm. »Aber es tut mir leid, dass Ihr soviel Zeit damit vergeudet habt, hierherzukommen. Ihr müsst darauf bestehen, dass mein Vater Euch dafür entschädigt, wenn Ihr die Verlobung auflöst. Und falls ich Euch vor Eurer Abreise nicht mehr sehe, nun, es war ... interessant, Eure Bekanntschaft zu machen.«
    Mit diesen Worten drehte sie sich um

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