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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Ankunft bemerkt und sich ihnen zugewandt hatte. Aber seine Augen beachteten Alexandra überhaupt nicht. Er sah nur Prinz Mischa.
    Es war eine Reaktion, die für Alexandra nicht ungewöhnlich war, die sie sogar erwartete und mit ungeheurem Stolz erfüllte. Schließlich waren ihre beiden Hengste, Prinz Mischa und sein Vater Sultan, weiße Vollblüter mit tiefblauen Augen und prächtigen langen Mähnen und Schwänzen. Durch ihr dichtes, seidiges Fell schimmerten keine der sonst üblichen Stellen mit rosa Haut.
    Die Nachkommen der beiden Pferde waren sehr gefragt, und Alexandra konnte geradezu lächerlich hohe Preise für sie verlangen, aber sie verkaufte ihre >Babys< nur an absolute Pferdekenner. Wenn die zukünftigen Besitzer nicht bereit waren, sie auf die gleiche Weise zu verwöhnen, wie sie es tat, bekamen sie die Pferde eben nicht.
    Ihr Verlobter war anscheinend ein Pferdekenner. Er war förmlich hingerissen von ihrem Pferd. Das amüsierte - und erleichterte sie. Obwohl dieses Opfer sie umbringen würde, konnte sie ihn vielleicht loswerden, wenn sie ihm Prinz Mischa gab. Natürlich würde sie ihm zuerst eine der Stuten oder einen Wallach anbieten. Ihr gesamter Zuchtbestand und alle Nachkommen daraus waren erstklassige Tiere. Aber dem Blick dieses Mannes nach zu urteilen, hatte er sich bereits in Prinz Mischa verliebt.
    Alexandra stieg aus dem Sattel. Nur um sicher zu sein, dass es wirklich ihr Verlobter war, fragte sie so laut, dass alle es hören konnten: »Wer von euch ist Wassili Petroff?«
    Wassili, der sich gerade den großen Landsitz angesehen hatte, drehte sich um und starrte die Person an, die soeben gesprochen hatte - ein Mädchen? Er war sich nicht ganz sicher, bis sein Blick auf ein Paar außerordentlich gut geformte Brüste fiel, die fast den alten, wollenen Rock sprengten, den sie trug. Es war eine Schande, dass die Reithose so weit war, aber die engen Stiefel ließen gut geformte Waden erkennen.
    Er fand sie anziehend, da gab es gar keinen Zweifel. Brüste wie diese hatten es ihm schon immer angetan. Aber sie hatte noch mehr zu bieten. Ein außerordentlich hübsches Gesicht, makellose Haut, die noch von der Sommersonne gebräunt war und ihre bäuerliche Herkunft verriet - keine Dame würde sich so sehr der Sonne aussetzen -, hohe Wangenknochen, die momentan vom Wind gerötet waren, und eine schmale, gerade Nase, die schon fast vornehm, ja geradezu aristokratisch wirkte.
    Sie hatte volle, herausfordernde Lippen, die fast so verführerisch wie ihre Brüste waren. Ihr schmales Kinn hatte sie trotzig emporgereckt - das war zwar beunruhigend, konnte aber vernachlässigt werden. Ihr Haar wurde von der Pelzmütze, die ihren Kopf bedeckte, verborgen, aber was er davon sehen konnte, war fast noch heller als ihre gebräunte Haut. Die schön geschwungenen Augenbrauen waren jedoch dunkler, von einem hellen Braun, und die langen, dichten Wimpern, die ihre mandelförmigen Augen umgaben, sogar noch dunkler, was eine ungemein interessante und sehr exotische Kombination ergab.
    Vielleicht würde sein kurzer Aufenthalt hier doch nicht ganz so unangenehm werden, dachte Wassili und grinste breit, während er sagte: »Das bin ich, mein Täubchen. Und wer bist du?«
    Alexandras Augen glitten von dem dunkelhaarigen Mann, der ihr bei ihrer Frage kaum einen Blick geschenkt hatte, zu dem, der gerade gesprochen hatte. Sie hatte sich doch geirrt...
    In ihrem Kopf war plötzlich kein einziger Gedanke mehr. Ihre Augen weiteten sich. Ihr Mund stand offen. Sie vergaß zu atmen. Und ihr Magen hing ihr plötzlich in den Kniekehlen.
    Die Zeit verging, ohne dass sie es bemerkte, bis sie schließlich tief Luft holte, um nicht blau anzulaufen. Statt dessen wurde sie knallrot. Ihre Wangen glühten. Sein Grinsen wurde noch breiter, als er ihre Reaktion bemerkte. War es der Schock? Hatte sie deshalb gerade einen Narren aus sich gemacht? Es schien geradeso weiterzugehen, denn sie konnte ihre Zunge immer noch nicht finden. Es muss te der Schock sein. Schließlich hatte sie nie jemand davor gewarnt, dass Männer so gut aussehen konnten.
    Er schien von Kopf bis Fuß aus Gold zu bestehen. Haar aus geschmolzenem Gold, das sich weich über seinen Schläfen und Ohren lockte, lohfarben-goldene Haut, honiggoldene Augen. Er war wunderschön - aber es war eine maskuline Schönheit. Sein Gesicht war makellos: schmale Wangen, eine gerade, kräftige Nase, kräftig gezeichnete Augenbrauen, ein starkes Kinn und vollendet geformte Lippen, die fast schon zu

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