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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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anscheinend waren den Kosaken Wassilis Wachen hinterher geritten , um ihr Eingreifen zu verhindern. Jetzt jedenfalls lagen die Männer auf halbem Weg zwischen der Straße und dem Baum auf der Erde und wälzten sich prügelnd im Staub.
    Wassili unterdrückte einen Fluch und warf Alexandra einen finsteren Blick zu. »Seht Euch an, was Ihr angerichtet habt«, sagte er anklagend.
    »Ich? Habt Ihr etwa geglaubt, meine Kosaken würden sich einfach hinstellen und zusehen, wie Ihr mich schlagt?«
    »Ich habe Euch nicht geschlagen.«
    »Ach, und was war das gerade eben?« fragte sie ihn, als sie auf ihr Pferd stieg.
    »Ein Klaps auf die Wange, um Eure Aufmerksamkeit auf mich zu lenken«, sagte er, als er ebenfalls aufstieg. »Wenn ich Euch geschlagen hätte, würdet Ihr jetzt flach auf dem Rücken liegen - was eigentlich gar keine so schlechte Idee ist.«
    Das war zu viel . »Ihr hattet Glück, dass Bojik mir nicht gefolgt ist, sonst würden Eure Männer den Rest des Morgens damit verbringen, Euch zu begraben, und hätten keine Zeit, sich um ihre blauen Augen zu kümmern. Und Ihr sorgt besser dafür, dass sich Euer Pferd benimmt!« Sie muss te schreien, da sie jetzt beide zurückritten, um die Männer auseinanderzubringen. Sie hatte bereits einen leichten Vorsprung. »Wenn er noch einmal nach meinem Pferd schnappt, lasse ich Sultan auf ihn losgehen - und ich hoffe, dass Ihr dann gerade im Sattel sitzt!«
    »Alex?«
    »Was?«
    »Ich werde jede Gewalttätigkeit - von Euch oder auf Euren Befehl hin - als Ohrfeige betrachten.«
    Sie sagte kein Wort mehr.

19
    »Das Merkwürdige daran ist«, sagte Wassili zu Lazar, als sie den anderen vorausritten, » dass ich überhaupt nicht mit ihr schlafen wollte. Ich wollte nur mir und diesem kleinen Biest beweisen, dass ich es könnte.«
    Lazar nickte. Er war nicht im geringsten überrascht. Aber schließlich verstand er Wassili besser als die meisten Menschen, da er alle seine Marotten und Eigenheiten kannte, alle seine Schwächen und Stärken.
    Wassili hatte Claudia Schewzenko kennengelernt, als sie gerade die Karpaten überquert hatten und er immer noch von Groll erfüllt gewesen war, dass er diese Reise überhaupt machen muss te. Er war nicht deshalb eine Woche bei ihr geblieben, weil er sie so unwiderstehlich fand, sondern um zu beweisen, dass die Verlobung an seinem hemmungslosen Lebensstil rein gar nichts ändern würde.
    Wie die meisten Männer bevorzugte Wassili zwei Arten von Frauen: solche, zu denen er sich wirklich hingezogen fühlte, und Frauen, die er nur für sein Bett haben wollte. Von den letztgenannten hatte er aufgrund seines Aussehen immer eine Menge zur Auswahl. Es waren dies meistens Frauen, die sich ihm ohne Aufforderung anboten. Und Wassili ließ kaum eine Gelegenheit aus, da er schließlich an eine gewisse Zügellosigkeit in seinem Leben gewöhnt war.
    Die Gräfin Schewzenko war eine dieser Frauen. Sie war zwar hübsch, aber ausgesprochen mager. Wassili hatte es lieber, wenn seine Frauen üppig und etwas runder waren, so wie Alexandra.
    Lazar sagte gerade zu ihm: »Etwas Gutes hat diese dumme Geschichte doch gehabt. Du weißt jetzt, dass die Baronesse mit der Reitpeitsche umgehen kann.«
    Dafür warf ihm Wassili einen bösen Blick zu. Lazar wäre über jede andere Reaktion enttäuscht gewesen. Seit dem Vorfall, den er so schnell nicht wieder vergessen würde, waren jetzt fünf Tage vergangen, und er hatte das Ganze mindestens einmal am Tag erwähnt, nur um Wassili zu reizen.
    Einer von Alexandras Kosaken hatte sich bei dem Kampf, wie sie es jetzt alle nannten, einen Finger gebrochen. Es war absolut lächerlich gewesen - nicht der Finger, sondern die Rauferei selbst und Lazar hatte sich einfach hingestellt und dem Spektakel zugesehen. Die Sache war erst dann interessanter geworden, als Alexandra festgestellt hatte, dass der Kosake verletzt war.
    Sie war mit der Reitpeitsche auf Wassilis Mann losgegangen, und Wassili war als einziger mutig genug - oder genügend verärgert - gewesen, sich in ihre Nähe zu wagen, während sie dieses heimtückische Ding schwang, und es ihr aus den Händen zu reißen. Seitdem warf sie der Wache und Wassili mörderische Blicke zu.
    Danach war allen klar, dass Alexandra die Razins wie ihre Familie liebte. Sie behandelte sie, als seien sie ihre Brüder, sie verteidigte sie wie Brüder, sie beschimpfte sie wie Brüder. Lazar konnte nicht verstehen, wie Wassili jemals auf den Gedanken kommen konnte, dass sie ihre Liebhaber seien, aber sein

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