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Was der Winter verschwieg (German Edition)

Was der Winter verschwieg (German Edition)

Titel: Was der Winter verschwieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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vermutlich eine großartige Köchin.“
    „Hör auf, dich mit ihr zu vergleichen“, sagte Gayle. „Das führt nirgendwo hin außer in den Wahnsinn.“
    „Er ist während ‚Harold und Maude‘ eingeschlafen.“
    „Tja, das ist wirklich ein Problem.“
    „Ich weiß. Hat man schon mal von jemandem gehört, der ‚Harold und Maude‘ nicht mag?“ Während Sophie wie hypnotisiert mit Tränen in den Augen vor ihrem Lieblingsfilm gesessen hatte, war Max auf dem Sofa eingeschlafen. Sie hatte ihn richtig rütteln müssen, damit er aufwachte und in sein Bett ging. Als sie an diesem Morgen das Haus verlassen hatte, um zu joggen, hatte er noch tief und fest geschlafen.
    „Geh mit ihm Schlittschuh auf dem See laufen.“
    „Okay, damit wäre die erste Stunde abgedeckt. Und dann?“
    „Du musst überhaupt nichts
tun
.“ Gayle beugte sich vor und richtete Mandys Handschuh, der sich von ihrem Jackenärmel gelöst hatte. „Sei einfach bei ihm, so wie früher, als er noch klein war.“
    Sophie schluckte. „Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass ich das jemals gemacht habe.“
    „Natürlich hast du das. Du erinnerst dich nur nicht mehr.“
    Sophie widersprach nicht, stimmte aber auch nicht zu. Als Max klein gewesen war, war sie damit beschäftigt gewesen, von einem Ort zum anderen zu hetzen.
    „Nimm ihn mit rauf zu Noah“, schlug Gayle vor.
    Alleine Noahs Namen zu hören verursachte ein Kribbeln bei Sophie. Sie war dankbar für die kalte Luft, die das Erröten ihrer Wangen erklärte. „Leute bringen ihre Weimaraner zu Noah“, sagte sie. „Nicht ihre gelangweilten Söhne.“
    „Noah würde es gefallen. Er ist verrückt nach Kindern.“
    Sophie fragte sich, ob Gayle vermutete … nein, das war unmöglich. Niemand wusste etwas. Und niemand würde je etwas erfahren. „Er ist bestimmt zu beschäftigt“, wich sie aus. Noah hatte ihr zwar am Vortag genau das Gleiche angeboten, aber das hatte er bestimmt nur aus Höflichkeit getan.
    „Nicht an einem Samstag“, zerstörte Gayle die schöne Ausrede. „An Wochenenden hat er keine Sprechstunden.“
    Sophie zuckte nichtssagend mit den Schultern. „Na ja, dann. Vielleicht mach ich das.“
    „Mo-om“, rief Henry, Gayles ältester Sohn. „Du musst dir meinen Tunnel ansehen, bevor Bear ihn wieder kaputt macht.“
    Sophie stapfte mit den Füßen auf, um sich ein wenig aufzuwärmen. „Ich mach mich dann auch mal auf den Weg. Während des Laufens schwitze ich zwar, aber sobald ich stehe, wird es schnell ziemlich kalt.“
    „Versuch’s mal mit dem Besuch bei Noah. Ich denke, er und Max werden sich prima verstehen.“ Zum Abschied winkte ihr Gayle noch einmal zu.
    „Wer ist der Typ noch mal?“ Max klang äußerst skeptisch.
    „Noah Shepherd. Dr. Noah Shepherd, um genau zu sein. Du hast ihn bei unserem Ausflug ins Apple Tree Inn kennengelernt.“ Sophie bemühte sich, möglichst sachlich zu klingen, während sie noch einen schnellen Blick in den Spiegel an der Garderobe warf. Nach dem Duschen fühlte sie sich fabelhaft, aber ihre glatten Haare schienen an diesem Tag mal wieder ihren eigenen Willen zu haben. Sie zog sich die Wollmütze über, änderte dann ihre Meinung und probierte es mit dem schwarzen Barett. Nein, das war zu affektiert. Sie nahm den gequilteten Glockenhut. Besser. Leger und funktional.
    Immerhin gab sie sich äußerste Mühe, ihren Ausflug wie einen ganz normalen spontanen Nachbarschaftsbesuch aussehen zu lassen. Natürlich schminkte sie sich jeden Tag. Und dass ihre Jeans und der Pullover nagelneu waren, hatte überhaupt nichts zu bedeuten. Ihre halbe Garderobe war neu. Sie hatte sich so vieles kaufen müssen, um sich dem Klima hier in Avalon anzupassen. Und dass der figurbetonte Parka ihr gut stand, mein Gott, das war eben so. Sie war halt auch ein wenig eitel, so wie jede Frau.
    „Und bist du verknallt in ihn oder so?“, wollte Max wissen.
    Sie wirbelte herum und starrte ihn an. Guter Gott. War das von Max nur ein Schuss ins Blaue gewesen, oder strahlte sie irgendetwas aus, das ihn zu dieser Bemerkung veranlasst hatte? Sie stellte sich einfach dumm. „Also wirklich, nun wirst du aber albern. Wie kommst du überhaupt auf so eine Idee?“
    „Lippenstift“, erwiderte er nur.
    „Ich trage immer Lippenstift.“
    „Ich will trotzdem nicht deinen Nachbarn besuchen gehen. Bist du sicher, dass du nicht doch …“
    „Ja, bin ich. Himmelherrgott, sind alle Jungs in deinem Alter so misstrauisch?“
    Max zuckte mit den Schultern.
    „Nur fürs

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