Was der Winter verschwieg (German Edition)
skeptisch.
„Ehrlich. Ich würde gerne mit dir über den Abend neulich reden.“
Sie löste sich von seiner Seite und glitt davon. „Da gibt es nichts zu reden. Wie ich schon gesagt habe, du bist mir keine Erklärung schuldig.“
Er packte ihre Hand, bevor Sophie zu weit weglief. „Nicht in die Richtung. Da ist das Eis zu dünn.“ Er hielt ihre Hand weiter fest. „Es sah vermutlich wie ein Date aus, aber ich will nicht, dass du denkst, es wäre eins gewesen.“
„Noah, du musst mir nichts erklären.“
„Vielleicht nicht, aber es stört mich wahnsinnig, dass du denken könntest, ich wäre mit einer anderen Frau ausgegangen, nachdem du und ich zusammen gewesen sind.“ Er versuchte, sich vorzustellen, wie seltsam es klingen würde, wenn er ihr erzählte, was Tina wirklich von ihm gewollt hatte.
Sophie wankte ein wenig, was ihm die Möglichkeit gab, ihr den Arm um die Taille zu schlingen. „Ich hab dich“, sagte er. „Und du bist mir auch keine Erklärung schuldig.“
Sie versteifte sich. „Eine Erklärung wofür?“
„Für den Mann im Buchladen. Und, nein, ich habe dir nicht hinterherspioniert, sondern nur meine Briefe von der Post abgeholt, die direkt neben dem Buchladen liegt.“
„Das war Brooks Fordham“, erklärte sie. „Er ist Reporter in New York. Und du hast recht, ich bin dir keine Erklärung schuldig.“
„Aber ich würde dir zuhören, wenn du gern etwas dazu sagen möchtest.“ Noah grinste sie schelmisch an.
Sophie lachte. „Du wirst nicht lockerlassen, oder?“
Er nahm ihren Rhythmus auf, sodass sie im Gleichtakt dahinglitten. „Ich fange gerade erst an.“ Doch sofort waren die Zweifel wieder da. Ein Reporter aus der Stadt. Noah fragte sich, ob seine Welt für Sophie je groß oder aufregend genug sein könnte.
„Nun sieh sich einer die beiden Turteltauben an“, rief Bo vom Seeufer hinüber. „Ihr friert euch noch den Hintern ab. Kommt rein, hier gibt’s Bier.“
„Gute Idee“, rief Noah zurück. Er musste jedoch immer noch einen Weg finden, Sophie von Tina zu erzählen. „Wie wär’s, kommst du noch mit?“
Sie zögerte.
„Wir können darauf trinken, dass es keine Missverständnisse mehr geben wird.“
Ihr Zögern wich einem Lächeln. „Darauf trinke ich gerne.“ Sie ließ ihre Schlittschuhe auf der Veranda ihrer Hütte zurück, und zu dritt gingen sie dann den Hügel hinauf zu Noahs Haus. Drinnen führte Opal einen wahren Freudentanz auf, als sie Sophie erblickte. „Ich bin es nicht gewohnt, dass jemand sich so über meine Anwesenheit freut“, gestand Sophie.
Ehrlich gesagt drückte der Welpe nur das aus, was Noah auch empfand – überschwängliche Freude darüber, Sophie wiederzusehen. „Wusstest du das nicht? Das ist der Grund, wieso wir uns überhaupt Hunde zulegen.“
Bo nahm drei Utica Clubs aus dem Kühlschrank und verteilte sie. „Hatten Sie jemals eine Autobombe?“, fragte Bo.
Noah verzog das Gesicht. „Komm schon, Crutcher …“
„Ich bin kein großer Fan von Autobomben.“ Sophie war merklich blasser geworden.
Bo fiel es vielleicht nicht auf, aber Noah sah es sofort. Sie hatte in Übersee gelebt. Vielleicht in einem Land, in dem Autobomben kein Spaß waren.
„Ich mein doch die aus Bier und Tequila. Komm Sie, ich zeige es Ihnen.“ Bo schnappte sich noch schnell eine Tüte Chips und ein Glas Salsa – zwei Dinge, die in Noahs Küche immer zu finden waren.
Überall, wo Bo auftauchte, herrschte kurz darauf Partystimmung. Es war eine besondere Gabe. Seine Persönlichkeit war so groß wie sein Potenzial als Baseballstar, und als er nun eine Flasche Tequila öffnete und je einen Schluck davon in ihre Bierflaschen schüttete, tranken Noah und Sophie so gehorsam aus wie Kinder, denen man befohlen hatte, ihre Milch zu trinken.
„Vertragen wir uns wieder – ich bin übrigens Bo.“
„Ich bin Sophie. Und das hier ist wirklich ekelhaft.“ Sophie tupfte sich die Lippen mit einer Serviette ab.
„Ach, man hat mich schon Schlimmeres geschimpft.“ Bo goss eine zweite Runde ein. „Vertrau mir, mit der Zeit wird’s besser.“
„Cheers.“ Gedanklich reiste Noah in die Zeit zurück, als er noch Mitglied von Alpha Zeta an der Cornell war, legte den Kopf in den Nacken und kippte das Gemisch hinunter.
„Cheers“, wiederholte Sophie. „
Salut, proost, amandla.“
„Boah, hast du das gehört?“ Bewundernd schaute Bo sie an. „Sie kann Französisch.“
„Ich habe Holländisch erkannt und …“
„Umojan. Das ist ein afrikanischer
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