Was die Seele essen will
nicht rasch beheben, lesen Sie Kapitel 5, lassen Sie die Spiegel Ihrer Nebennierenstresshormone testen und bauen Sie sich nach Bedarf mit Hilfe des Plans im Nebennieren-Extra-Kapitel wieder auf. Sie sollten vielleicht auch Ihre Schilddrüse untersuchen lassen. Im Nebennieren-Extra-Kapitel steht, wie Sie das machen. Eine Schilddrüse, die nicht richtig funktioniert, kann verhindern, dass die Aminosäuren richtig arbeiten, und manchmal sogar Angst und Panikattacken auslösen. Wenn Stress, Angst und innere Anspannung schon lange zu dem Bild Ihrer unechten Stimmungen gehören, leiden Sie vielleicht auch an einer genetisch bedingten Störung namens Kryptopyrrolurie/Hämopyrrollaktamurie, die verhindert, dass die Hauptnährstoffe [320] im Gehirn resorbiert werden. Ich beschreibe sie später genauer, und Sie finden dort auch einen Symptom-Fragebogen und die Nährstoff-Empfehlungen zur Korrektur dieses Problems, das über 40 Prozent der Alkoholiker betrifft.
Der Aufputschmittelsucht entkommen
Welche Drogen nehmen Sie zum Aufmuntern, um Ihre Stimmung und Energie zu steigern, zur Verbesserung Ihrer Konzentration? Bevorzugen Sie Koffein, Kokain, Speed, Diätpillen, Wellbutrin, Phentermin, Alkohol oder Tabak? Es gibt ein ganzes Kapitel (Kapitel 4) darüber, wieso Sie überhaupt zu diesen Stimulanzien gegriffen haben. Bevor Sie sich auf den Entzug vorbereiten, sollten Sie es lesen.
Die bekanntesten Stimulanzien lösen keine gefährlichen Entzugserscheinungen aus, doch Kokain, Crack und/oder Speed werden als harte Drogen bezeichnet, weil es so schwer ist, von ihnen loszukommen. Viele Abhängige schaffen nicht mal 30 Tage in einem stationären Therapieprogramm ohne sie. In einem örtlichen stationären Programm für cracksüchtige Frauen mit Kindern schaffte es nur eine von 250, clean zu bleiben.
Diese außergewöhnlich hohe Rückfallrate lässt sich darauf zurückführen, dass Kokain und Amphetamine so einen überwältigenden Einfluss auf unseren Energiestoffwechsel haben. Der Absturz, der so viele Aufputschmittelsüchtige auf Entzug in den Rückfall treibt, entsteht durch einen plötzlichen, bedenklichen Mangel ihrer natürlichen stimulierenden Substanzen im Gehirn. Im Verlauf der Abhängigkeit wurden die Spiegel dieser natürlichen Stimulanzien, der Katecholamine, erschöpft, nachdem sie eine Zeitlang durch Kokain oder Speed zur Überaktivität gezwungen worden waren. (Und es ist gut möglich, dass ihre Spiegel von vornherein nicht gerade berauschend waren.) Beim Entzug dieser Drogen bleiben Ihr Gehirn und Ihr Körper leer. Kein Treibstoff. Deshalb sind Menschen auf Entzug so müde und müssen am Anfang sehr viel schlafen. Ihre Körper sehnen sich verzweifelt nach irgendeiner künstlichen Stimulation, um in Gang bleiben zu können, und so greifen sie zu Kaffee, Tabak und Zucker, die sie allesamt nach einem kurzen Schub der Erleichterung nur noch mehr auszehren werden. Die Depressionen und Erschöpfung bleiben und hinzu kommen die Belastungen durch Gewichtszunahme.
Ihr Aufputschmittel-Entzugsplan
Die Lösung: 1000 bis 2000 Milligramm L-Tyrosin, dreimal täglich zwischen den Mahlzeiten, angefangen mit der Minute, in der Sie aufwachen.
Manche Menschen kommen besser mit einer Kombination aus 500 bis 1000 Milligramm L-Tyrosin und 500 bis 1000 Milligramm L-Phenylalanin zurecht. (Versuchen Sie es mit True Energy von NOW als Kombi-Präparat.) Finden Sie heraus, was bei Ihnen am besten wirkt. Sie sollten ebenfalls die Dosis Ihrer anregenden Omega-3-Fischöl-Präparate um mindestens eine Kapsel pro Mahlzeit erhöhen, zusätzlich zu Ihrer Grunddosis. Zuletzt nehmen Sie noch SAM-e hinzu, eine Gehirnsubstanz, die bei Aufputschmittelsüchtigen häufig aufgebraucht ist.
Glücklicherweise kann das erschöpfte Gehirn die Aminopräparate Tyrosin (und L-Phenylalanin) schnell resorbieren, um seinen eigenen natürlichen [321] Aufputschmittelvorrat wieder aufzubauen. Mit Aminosäuren und den grundlegenden Vitaminen, Mineralstoffen und Fettsäuren vergeht der Absturz, zusammen mit dem Suchtverlangen, üblicherweise schon am ersten Tag.
Dr. Raymond Brown, ein Psychologe und Suchtspezialist aus San Francisco, führte 1989 eine Studie durch, in der eine Gruppe von Kokainabhängigen, denen Aminosäurenpräparate mit hohem Tyrosin- und L-Phenylalaninanteil gegeben wurden, mit einer anderen, die keine Aminosäurenergänzungen bekam, verglichen wurde. Der Unterschied war gravierend: Nach zehn Wochen betrug die Erfolgsquote bei denen mit
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