Was die Seele essen will
glauben würden, dass sie Sie umbringen oder fett machen. Wenn ich meinen Patienten sage, dass Butter und saure Sahne ungefährlich und gesund sind, strahlen Sie ungläubig, als wäre ein verstorbener Freund von den Toten auferstanden. Dabei ahnen sie nicht, dass sie womöglich selbst dieser Freund sind. Sechzig Jahre lang sind wir »brav« gewesen. Wir haben rigoros auf angeblich »schlechte« Fette verzichtet und uns gleichzeitig mit »sicheren« Pflanzenölen und gehärteten Fetten eingedeckt, doch das Ergebnis ist furchtbar. Herzerkrankungen sind sprunghaft angestiegen, und Krebs und Diabetes haben sich zur Epidemie ausgeweitet.
Sind Sie nun also bereit für ein paar gute Neuigkeiten über Rahmkäse, Vollfettjoghurt, Hühnerhaut und Kokosnussmilch? Ich weiß, das wird jetzt für sie schwer zu schlucken sein. Zum Teil geht es dabei um den Begriff gesättigte Fettsäuren . Lassen Sie mich ihm einen neuen Anstrich verpassen. Nennen wir sie Ges , kurz für gesund . Alle gesättigten Fettsäuren sind in ihrer Molekülstruktur vollständig, anders als die Moleküle der Omega-6- oder sogar der Omega-3-Fettsäuren, die wie Kämme mit herausgebrochenen Zinken aussehen. Diese Dichte verleiht den Ges ihre unbestreitbare Stabilität und Stärke. Das ist auch der Grund, warum sie nicht so schnell ranzig werden, eine Tatsache, die niemand bestreitet.
Die Studie, die ich in Kapitel 7 erwähnt habe, die die trans-Fettsäuren in Margarine und Backfett des Mordes durch Herzkrankheit schuldig sprach, sprach darüber hinaus die gesättigten Fette frei. »Es gab keinen Zusammenhang zwischen der Aufnahme gesättigter Fettsäuren und dem Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu sterben.« 16 Die Fachliteratur ist voll mit solchem Entlastungsmaterial. Ges sind eigentlich sogar die bevorzugte Energiequelle Ihres Herzens, da sie mit einer so zuverlässigen Geschwindigkeit verbrennen, viel gleichmäßiger und langsamer als Kohlenhydrate. Viele Studien belegen darüber hinaus, dass gesättigte Fettsäuren auch vor einem Schlaganfall schützen können. 17
Ein positiver Effekt dieser weichen Fette, um die wir so viele Jahre einen Bogen gemacht haben, auf unsere Stimmung ist, dass sie die Funktion der Omega-3-Fettsäuren im Gehirn unterstützen und die negativen Auswirkungen der überflüssigen Omega-6-Fettsäuren vermindern. Genauer gesagt senken sie den Spiegel der potenziell gefährlichsten Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure. 18 , 19
In vier jüngeren Studien, drei mit Typ-2-Diabetikern (mit ihrer doppelt so [195] hohen Depressionsrate) und einer mit leicht übergewichtigen Männern und Frauen, wurde eine Diät mit viel gesättigten Fettsäuren und wenig Kohlenhydraten angewandt. Die Ergebnisse: Bei allen verbesserte sich der Cholesterinspiegel, das Gewicht und der Insulinspiegel. 20 , 21 Doch diese Studien bestätigen eigentlich nur den gesunden Menschenverstand. Viele Völker auf der ganzen Welt haben jede Menge dieser vollfetten Nahrungsmittel zu sich genommen, und es ging ihnen dabei sowohl physisch als auch emotional sehr gut. Bei uns war es genauso, bis 1910. Im Jahr 1909 aßen die Amerikaner rund zwölf Kilogramm gesättigte Fette pro Jahr und vier Kilo Omega-6-Fettsäuren (zusätzlich zu dem, was in Eiern, Fleisch usw. enthalten war). 1998 aßen wir weniger als vier Kilo gesättigte Fette und 30 Kilo Omega-6-Fettsäuren! 22 Ges sind nicht unser Problem. Die vielen Omega-6-Fettsäuren – Margarine und Pflanzenöle – sind es (was ich hoffentlich schon in Kapitel 7 deutlich gemacht habe). 23
Sie können ruhig mit Ges kochen, da sie selbst bei einer Hitze, bei der jedes Pflanzenöl giftig werden würde, noch standhaft bleiben und durchhalten. In Ihrem Gehirn und Ihrem Körper bauen die Ges schützende Zellwände auf. In Ihrer Haut verhindern sie das Eindringen schädlicher UV-Strahlen und bewahren die Feuchtigkeit. Viele Ges sind außerdem großartige Energielieferanten. Sie verlangsamen die Aufnahme von raffinierten Kohlenhydraten und schützen Sie so vor Diabetes. Durch sie wird Ihr Blutzuckerspiegel unerschütterlich und damit auch Ihre Stimmung. Die mittelkettigen gesättigten Fettsäuren sind wunderbare, beständige, stresslindernde Energielieferanten, die Sportler benutzen, um ihre Leistung zu steigern.
Die entscheidenden fettlöslichen Vitamine A, D und E können ohne ihren Träger, die gesättigten Fette, in unserem Körper nicht resorbiert werden. Das Gleiche gilt für Calcium! Spinat zum Beispiel hat sehr
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