Was die Seele essen will

meine Seele braucht?«, werden Sie fragen. Antwort: 500 bis 600 Gramm am Tag , so viel, dass es nicht mehr in eine 1-Liter-Packung Milch passen würde. Nehmen Sie eine gute Portion Salat plus 250 Gramm rohes oder gekochtes Gemüse. Oder einen großen Salat voller Gemüse. Einen großen Caesar-Salad zum Mittagessen und Wok-Gemüse mit Zuckerschoten, Kohl und Brokkolirös­chen am Abend.
     
      Mögen Sie Ihr Gemüse nicht?
    Manche Menschen essen nicht gerne Gemüse. Häufig haben solche Menschen einen Zinkmangel und mögen deshalb kaum etwas anderes als stark gewürzte oder sehr süße Speisen. Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, nehmen Sie einen Monat lang täglich eine 50-Miligramm-Kapsel Zink ein, und vielleicht schmecken Ihnen dann Ihre 500 Gramm Gemüse am Tag (na gut, fangen Sie mit 250 Gramm an). Sie werden dadurch auch Ihr Immunsystem, Ihre Schilddrüse, Ihre Fortpflanzungsorgane sowie Ihre Neurotransmitter ankurbeln, die alle auf Zink an­­gewiesen sind. Sie können sich auch Zinklösung besorgen und ausprobieren, ob Sie sie schmecken können. Nach dem Monat mit den Zink-Kapseln sollte es schrecklich schmecken, was bedeutet, dass Ihr Zinkspiegel wieder in Ordnung ist.
     
    Jedes Mal, wenn Sie Gemüse essen, essen Sie die große wissenschaftliche Entdeckung für die Gesundheit des kommenden Jahres. Die Wissenschaft testet Lebensmittel nur nach und nach auf ihre zahllosen besonderen stimmungs- und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe. Jeden Monat werden neue [200] spannende Studienergebnisse veröffentlicht, wobei dunkles grünes Blatt­gemüse am meisten gelobt wird. Mit frischem Knoblauch in Olivenöl ge­­braten oder in eine Suppe geschnippelt liefert es Ihnen jede Menge gut verwert­bare stimmungsfördernde B-Vitamine wie z. B. Folsäure. Folsäuremangel wird immer wieder als wichtiger Faktor bei Depressionen und Schizophrenie ausgemacht. Meine Lieblings-Vitamin-B-Studie hat gezeigt, dass Folsäurepräparate sowohl bei depressiven als auch bei schizophrenen Patienten »die klinische und soziale Genesung signifikant verbesserten«! 32 Un­­zählige solcher Forschungsarbeiten bestätigen die antidepressive Wirkung von Folsäure allein, doch in Wahrheit weiß man, dass alle B-Vitamine erfolgreich Stress vermindern und das Wohlbefinden steigern.
    Dunkelgrünes Blattgemüse erhält seine Farbe durch das Mineral Magnesium. Spinat, Stiel- oder Blattmangold und Grünkohl sind reich an diesem entspannenden, beruhigenden Mineralstoff sowie jeder Menge B-Vitamine und Vitamin K, das die Knochendichte erhöht und gespeicherte Omega-3-Fettsäuren schützt. Ich könnte noch stundenlang so weitermachen. Popeye hatte schon Recht.
    Beachten Sie: Spinat ist zwar reich an Magnesium und B-Vitaminen, doch er muss gekocht werden, um das Phytat abzutöten (eine Substanz, die verhindert, dass Ihr Körper Eisen, Calcium und andere Mineralstoffe verwerten kann). (Versuchen Sie Neuseelandspinat zu bekommen, der kein Phytat enthält.)
    Was für reine Lebensfreude so wichtig ist, ist das in den meisten Gemüsesorten enthaltene Kalium. Kopfsalat steckt voller Kalium. Genauso wie Tomaten, selbst wenn sie als Soße gekocht werden. Alle rohen oder gekochten Gemüsesorten sowie Gemüsesäfte enthalten reichlich Kalium. Wenn Gemüse in einer Suppe gekocht oder mit einer schützenden Olivenölschicht sautiert oder gebraten wird, bleibt das Kalium erhalten. Da es in der Schale steckt, sollten Sie Ihr Gemüse nicht schälen, nur waschen. Wenn Sie Gemüse dünsten oder kochen geht ziemlich viel Kalium an das Wasser verloren (also trinken Sie es!). Wir brauchen täglich 4000 Milligramm Kalium, um uns vor Schlaganfällen zu schützen, und Gemüse ist der beste Lieferant, wobei auch Bohnen und Obst nicht wenig enthalten.
    Das einzige Problem bei Gemüse ist, dass es Zeit in Anspruch nimmt, es zu putzen, zu hacken und zu kochen. Selbst Salate kommen nicht ohne die beiden ersten Schritte aus. Wenn das für Sie ein Problem darstellt, blättern Sie weiter zu den nützlichen Tipps bezüglich Zeitaufwand und Rezepten, die Ihrem Gemüt gut tun. Die kurze, schonungslose Variante ist »Finden Sie [201] sich damit ab« – doch eigentlich sind auch rohe Möhren, Sellerie, Kirschtomaten und Zuckerschoten schnelle Gemüsesnacks, und Sie können rohe rote Paprikaschoten und Gurken wie Äpfel essen.
    Je organischer und frischer das Gemüse ist, das Sie essen, umso mehr Vitamine und Mineralien bekommen Sie. Gehen Sie auf Wochenmärkte oder lassen Sie