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Was du liebst, gehört dir nicht - Doughty, L: Was du liebst, gehört dir nicht - Whatever You Love

Was du liebst, gehört dir nicht - Doughty, L: Was du liebst, gehört dir nicht - Whatever You Love

Titel: Was du liebst, gehört dir nicht - Doughty, L: Was du liebst, gehört dir nicht - Whatever You Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Doughty
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Hier bin ich auf sicherem Terrain, und es ist eine Erleichterung, über etwas so Normales, leicht Verständliches zu sprechen. Einigermaßen ausführlich beschreibe ich meine ersten drei Begegnungen mit ihm: in dem Pub, auf der Party, und die letzte in meinem Sprechzimmer. Die Polizisten hören ruhig und höflich zu, streuen ab und an eine Bemerkung ein, aber ich weiß, dass sie nicht hieran interessiert sind, sondern bestimmt auf etwas ganz anderes hinauswollen. Ihr Interesse wächst – der Mann lehnt sich etwas vor –, als ich beschreibe, wie David mir auf den Klippen seinen Heiratsantrag machte. Danach, aufgewühlt von der Erinnerung, verstumme ich. Der stämmige Polizist schnieft kräftig und sagt nachdenklich: »Das war dann also eine recht stürmische Affäre, könnte man wohl sagen?«
    Schweigend nicke ich, während mir die Tränen über die Wangen laufen. Meine Verteidigerin berührt mich am Ellenbogen. Zu ihr gewandt, sehe ich, dass sie mir ein Papiertaschentuch hinhält. Ich putze mir die Nase.
    Die Polizistin sagt leichthin: »Es muss also ein ziemlicher Schock für Sie gewesen sein, als Ihr Mann fremdgegangen ist?«
    Ich nicke, schnaube immer noch ins Taschentuch. »Das kann man wohl sagen«, antworte ich und lasse einen Hauch Sarkasmus in meine Stimme einfließen. Neben mir versteift sich meine Verteidigerin.
    »Das Ganze muss Sie richtig wütend und verwirrt gemacht haben«, fährt der Polizist fort, »es war ja auch sehr schwer zu verstehen, würde ich sagen, wo Sie doch an Ihr ganzes Leben und das Haus und alles und dann noch an das kleine Kind zu denken hatten. Was glauben Sie, warum er es gemacht hat?«
    Kopfschüttelnd öffne ich den Mund, um zu antworten, doch meine Verteidigerin kommt mir zuvor mit: »Das können Sie meine Mandantin nicht fragen. Woher soll sie wissen, was eine andere Person denkt oder fühlt? Sie können sie das nicht fragen.«
    Der Polizist behält mich im Auge, aber ich ertappe seine Kollegin dabei, wie sie die Verteidigerin mit einem Alle Achtung besagenden Blick streift.
    Erst sehr viel später während des Verhörs – als wir uns seit schätzungsweise zwei Stunden unterhalten – gehen die beiden Polizisten etwas gröber mit mir um. Auf Chloe muss ich einen Hass gehabt haben, oder etwa nicht? Wie es für mich war, als ich von ihrer Schwangerschaft erfuhr? Und dann, als meine Tochter überfahren wurde, das musste ja wohl der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte, oder?
    »Wie steht es um Ihre psychischen Probleme, da haben Sie ja eine Krankengeschichte?«, fragt der Polizist und schlägt eine vor ihm liegende Akte auf. »Sie wurden in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert, stimmt’s?«
    »Krankengeschichte kann man das kaum nennen«, sage ich. »Es war eine Nacht.«
    »Also ich war noch nie in der Geschlossenen«, schnaubt er zurück.
    Nachdem er mich verbal etwas durchgerüttelt hat – die Verteidigerin fährt immer mal dazwischen, wenn er die Grenzen seiner Befugnisse überschreitet –, lehnt er sich zurück und verschränkt die Arme. Die Polizistin übernimmt. Das können sie natürlich machen, sich abwechseln. Ich bin erschöpft. Darauf legen sie es an, denke ich. David . Ich will, dass David kommt und mich nach Hause holt. Ich will mit ihm und Rees und Harry auf einem Sofa sitzen und mich bis zur Besinnungslosigkeit von der Glotze berieseln lassen.
    »Laura«, sagt die Polizistin sanft. Sie hat eine leise Stimme und sprechende graue Augen. Sie kommt zum Einsatz, wenn man müde ist. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen, Laura«, sagt sie. Auf dem Gestell neben dem Fernseher liegt eine flache Pappschachtel, wie zur Aufbewahrung von Papieren. Das Gestell ist nahe genug, dass sie die Hand nach der Schachtel ausstrecken und sie sich greifen kann, ohne von ihrem Stuhl aufzustehen.
    Sie stellt die Schachtel vor uns auf den Tisch, öffnet den Deckel und holt einen durchsichtigen Plastikbeutel heraus, den sie zwischen uns auf den Tisch legt. Der Polizist spricht in das Aufnahmegerät: »Officer Clarke zeigt der Verdächtigen ein Edelstahlmesser mit fünfzehn Zentimeter langer Klinge.«
    Das Messer war nicht für Chloe gedacht. Es war für niemanden gedacht. Es war etwas, was ich gebraucht, woran ich mich festgehalten habe, ohne jeglichen Hintergedanken. Ich bin so müde und durcheinander. Ich bin seit Stunden hier. Ich will nach Hause. Ich bin bereit, so gut wie alles zu sagen, wenn sie mich nur nach Hause lassen. Rees.
    Die Polizistin mit den weichen

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