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Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund

Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund

Titel: Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Ruge , Guenther Bloch
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jedoch so, dass nicht jeder Hund dieselben Voraussetzungen mitbringt. Sie sind je nach Typ in einem Bereich mehr oder weniger »begabt«, weil die entsprechende Intelligenz schwächer oder stärker ausgeprägt ist. Technisch schlaue Hunde wissen beispielsweise genau, was sie holen sollen, wenn Frauchen sagt: »Bring mir mal den Gummiball.« Bestimmt haben Sie schon einmal von Rico gehört, jenem legendären Border Collie, der vor Millionen von Fernsehzuschauern bewiesen hat, dass er über 200 Gegenständen die richtigen Namen zuordnen kann. Dieser beeindruckende Vierbeiner war im höchsten Maße technisch intelligent.
    Im Zusammenleben mit Menschen kommt Hunden ihre emotionale und soziale Intelligenz zugute.
    Jeder Hund hat seine Begabung
    Ich wage jedoch zu behaupten, dass er in anderen Kategorien, wie zum Beispiel der kollektiven Intelligenz, keine besonders große »Leuchte« war. Denn darin sind Hütehunde, zu denen ja auch die Border Collies zählen, tendenziell nicht besonders gut – im Gegensatz etwa zu Meutehunden wie dem Beagle. Bei denen ist dieser Bereich der Intelligenz sehr stark ausgeprägt. Denn wie der Name schon sagt, leben und jagen Meutehunde am liebsten in der Meute, also gemeinsam. Um erfolgreich zu sein, sind sie dabei auf das Wissen und Können jedes Einzelnen angewiesen.
    Was ich mit alldem sagen will: Wir können wahrscheinlich nie herausfinden, wie schlau jeder einzelne Hund wirklich ist. Aber wir können durchaus feststellen, wobei er sich besonders leichttut oder worin er besonders brilliert. Auf diese Weise können wir zumindest seinen wahrscheinlichen »Primär-Intelligenztyp« (soziale, emotionale oder technische Intelligenz) bestimmen.

    Im Gegensatz zu kleinen Kindern können sich Hunde nicht selbst im Spiegel erkennen.

Handeln Hunde überlegt?
    NINA RUGE: Als Klein Lupo vier, fünf Monate alt war, habe ich ihm klargemacht: Das ist dein Spielzeug, da darfst du ran, und das darfst du auch mal zerfetzen. Lampenfüße, Stuhl- und Tischbeine sowie Schuhe dagegen sind tabu. Seitdem unterscheidet unser Hund messerscharf. Liegt zum Beispiel ein nagelneues Stofftier auf dem gedeckten Tisch, geht er auf die Hinterbeine und schaut. »Aha, Stofftier. Das ist für mich. Aber daneben steht ein Wasserglas und davor die Salatschüssel. Da darf ich nicht dran.« Also wechselt er erst einmal die Seite. Drüben ist ein freier Platz zwischen den Tellern. Kurz umschauen, ob jemand guckt. Er weiß ja, dass es streng verboten ist, auf Tische zu springen. Nichts, also hopp! Zwischen Besteck und Servietten ganz vorsichtig zum Stofftier balancieren.
    Das Ding zart am Ohr packen, den Hals sehr hoch nehmen, damit es nichts auf dem Tisch berührt. Rückwärts zur Tischkante zurückstaksen. Weil das Plüschtier die Sicht nimmt und Umdrehen zu gefährlich wäre, wirft er das Tierchen mit Schwung auf den Boden, macht dann einen Riesensatz rückwärts, dreht eine Pirouette in der Luft und landet schließlich unversehrt wieder mit allen vier Beinen auf dem Boden. Auf dem Tisch sieht alles aus wie zuvor. Nur das Stofftier fehlt. Für mich steht außer Frage, dass dieser Hund absolut überlegt handelt.
    Wie sonst könnte er so gewieft vorgehen?
    Stöckchenjagen liegt Hunden im Blut. Sie sind immer noch Beutegreifer – wie ihre wölfischen Ahnen.
    GÜNTHER BLOCH: Wie erkundungsfreudig ein Hund ist, hängt unter anderem von der Rasse und der Persönlichkeit ab. Lupo zum Beispiel scheint ganz der extrovertierte Hundetyp zu sein, der seine Nase gerne überall neugierig hineinsteckt. In der Fachsprache bezeichnet man diesen erblich bedingten Typus als A-Typ oder Bold-Typ – im Gegensatz zum eher zurückhaltenden, schüchternen Shy- beziehungsweise B-Typ. Dazu kommt, dass Entlebucher Sennenhunde ohnehin zu den eher aufmerksamen und unerschrockenen Rassen zählen, schließlich sollten sie ja ursprünglich als »territoriale Treibhunde« agieren, das liebe Vieh zusammenhalten und gegenüber Feinden abgrenzen. Hunde mit dieser genetischen Voraussetzung sind häufig auch technisch sehr intelligent. Sie lernen zum Beispiel recht schnell, Ersatzbeute, wie zum Beispiel ein Stofftier, mit einem bestimmten Namen zu verbinden – ich würde wetten, dass Lupo das auch kann. Ganz bestimmt hat Ihr Hund außerdem die Erfahrung gemacht, dass er auf seinem »Beutezug« auf Glas und Geschirr achtgeben muss. Wahrscheinlich haben Sie ihn schon des Öfteren entsprechend belehrt (»Pass auf«, »Achtung«, »Nein«). Er weiß daher

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