Was für ein Mann!
gutes Zeichen. Es war nicht ungewöhnlich, dass sie am Tag, bevor ihre Regel einsetzte, eine große Packung Eiscreme und eine Tüte Kartoffelchips verdrückte. Allerdings würde sie sich so kurz vor einem Turnier nicht dazu hinreißen lassen. Stattdessen würde sie sich ein Steak zubereiten.
Am nächsten Morgen öffnete Stephanie schlaftrunken die Augen und stellte überrascht fest, dass es schon Viertel nach neun war. Ihr Trainingsplan erschöpfte sie offenbar. Also würde sie dafür sorgen, dass sie in den folgenden zwei Wochen mehr Schlaf bekam.
Abrupt setzte sie sich auf, doch eine Welle von Übelkeit warf sie zurück auf das Kissen.
Verdammt. Ihr durfte nicht übel werden. Nicht jetzt. Sie würde nicht zulassen, dass ein Grippevirus ihr das Turnier verdarb.
Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte sie noch einmal, sich aufzusetzen, diesmal langsamer. Den Messingpfosten ihres Bettes fest umklammernd, atmete sie tief ein und aus, um ihren rebellierenden Magen zu beruhigen.
Es war einfach nicht fair. Erst das Desaster mit ihrer Periode, und jetzt das. Sie musste in Brighton gut abschneiden. Ihr ganzes Leben lang hatte sie für dieses wichtigste aller Jahre trainiert.
Schwankend stand sie auf, um ins Bad zu gehen. Redete sich ein, dass es reine Willenssache war. Sie war jung und gesund. Ihr Immunsystem war stark. Nichts sprach dagegen, dass sie schnell wieder loswerden würde, was sie sich da eingefangen hatte.
Vor dem Waschbecken blieb sie stehen und schob sich das zerzauste Haar aus dem Gesicht. Dann griff sie nach ihrer Zahnbürste.
Ihr Gesicht im Spiegel war blass. Ihre Augen wirkten riesengroß, und beim Geruch der Zahncreme musste sie würgen.
Obwohl sie kaum etwas im Magen hatte, fühlte sie sich sofort besser, nachdem sie sich übergeben hatte. Verdammt, was war mit ihr los?
Ein eisiger Schauer überlief sie. „Nein.“ Ohne sich dessen bewusst zu sein, schrie sie heiser auf.
Mit beiden Händen auf den Rand des Waschbeckens gestützt, schüttelte sie den Kopf. Nein. Sie konnte nicht schwanger sein.
Sie hatten es nur ein Mal getan. Und dabei ein Kondom benutzt.
Sie atmete schwer. Okay . Beruhige dich. Mach dich nicht verrückt. Wie viele unsinnige Gedanken sind dir durch den Kopf gegangen, seitdem Alec weg ist?
Wieder atmete sie hörbar ein. Die Übelkeit war endlich abgeklungen.
Vermutlich war es seelisch bedingt. Ihre Regel würde heute oder spätestens morgen kommen, ihr Hormonhaushalt sich beruhigen. Sie würde ihr Training durchziehen und in Brighton zur Höchstform auflaufen.
Alles andere war undenkbar.
Am Morgen des vierten Tags, der von Übelkeit und Erschöpfung geprägt war, schleppte Stephanie sich ins Bad und inspizierte angstvoll den Schwangerschaftstest, den sie am Nachmittag zuvor gekauft hatte. Noch bevor sie alle Schritte der Gebrauchsanweisung befolgt hatte, wusste sie, wie das Ergebnis lauten würde.
Tatsächlich leuchteten zwei grellblaue Streifen in dem kleinen Kontrollfenster. Sie war schwanger.
Stephanie warf den Plastikstab in den Mülleimer und ging schwerfällig zur Dusche.
Während das warme Wasser an ihrem Körper hinunterlief, rollten ihr die Tränen über die Wangen.
Um Himmels willen, was hatte sie getan? Das hier war ihr Jahr. Erst die US-Meisterschaft und dann die Qualifikation für das Olympiateam.
Der Moment, für den sie trainiert und den sie ihr Leben lang herbeigesehnt hatte, stand unmittelbar bevor. Stattdessen würde sie ein Baby bekommen. Ohne dazugehörigen Vater. Ihre Brüder würden wütend und enttäuscht sein.
Ohne große Hoffnung zerbrach sie sich den Kopf darüber, wie sie ihr Geheimnis wahren konnte. Vielleicht konnte sie eine Verletzung vortäuschen und sich so aus dem Turnier nehmen. Dann würde sie einen Vorwand finden, um sechs Monate lang nach Europa zu verschwinden. Und dann … und dann …
Frustriert und hilflos schlug sie mit der Faust gegen die Wand der Duschkabine.
Was sollte sie nur tun? Mit einem Baby im Gepäck nach Montana zurückkehren? Allen erzählen, dass sie ein armes Waisenkind aus Rumänien adoptiert hatte?
Was für ein Blödsinn.
Kraftlos rutschte sie an der Wand hinunter. Der feine Sprühnebel des Wassers hüllte sie ein, als sie auf dem Boden der Duschwanne kauerte. Sie schlang die Arme um die Knie und starrte ausdruckslos vor sich hin, während das heiße Wasser allmählich abkühlte.
„Stephanie?“
Sie war überrascht, Ambers Stimme zu hören. Gleich darauf klopfte es an der Badezimmertür.
„Einen
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