Was für ein Mann!
etwas an.
Es war das gute Recht ihrer Brüder, ihn zur Rede zu stellen. Doch es stand ihnen nicht zu, etwas zu erfahren, was sie nicht freiwillig preisgab.
Jared trat einen Schritt vor. Einen Augenblick lang erwartete Alec, dass er ihn schlagen wollte.
„Ich werde sie heiraten“, sagte Alec.
„Das ist nicht genug.“ Royce straffte die Schultern.
Alec verstand nicht. Was für Möglichkeiten gab es schon in dieser Sache?
„Wir werden nicht zulassen, dass Sie Stephanie wehtun.“ Jareds Augen blitzten gefährlich.
„Und keine Frau wünscht sich eine Vernunftehe“, fügte Royce hinzu.
Noch immer begriff Alec nicht, worauf sie hinauswollten.
„Für sie kommt nur eine Liebesheirat infrage.“
Alec blickte Royce prüfend an. „Wollen Sie damit sagen, dass sie einen anderen heiraten soll?“ Er musste an Wesley denken, und Zorn kochte in ihm hoch. Wesley war nicht der Vater ihres Kindes. Alec war es.
Er schob den Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf Jared und Royce.
„Wir reden hier über eine Liebesheirat zwischen Ihnen und Stephanie.“
Langsam schüttelte Alec den Kopf.
Er hatte nicht vor, sich aus der Affäre zu ziehen. Er würde für finanzielle Unterstützung sorgen und für sie da sein, doch Stephanie und er kannten sich kaum. Sie konnten keine Familie gründen und glücklich zusammen alt werden, nur weil ihre Brüder es befahlen.
Niemals würde er eine Frau in diese Lage bringen. Er hatte die katastrophale Ehe seiner Eltern erlebt und wusste genau, wohin es führte, wenn man eine Lüge lebte.
„Ich hoffe, das war ein Witz“, sagte er.
Jared machte einen weiteren Schritt auf ihn zu. „An dieser Sache ist absolut nichts witzig.“
Alec sah ihm in die Augen. „Nein. Aber Sie können nicht über die Gefühle anderer Leute bestimmen. Stephanie ist ebenso wenig in mich verliebt wie ich in sie.“
„Das lässt sich ändern“, erwiderte Royce. „Sagen Sie ihr, dass Sie sie lieben, und sorgen Sie dafür, dass sie sich in Sie verliebt.“
Alec wich seinem Blick aus. „Nein.“ Auf keinen Fall. Auf gar keinen Fall würde er Stephanie das antun.
Royce baute sich drohend vor ihm auf. „Ich habe Sie etwas gefragt.“
Alec konnte sich gut vorstellen, dass nur wenige Menschen es wagten, sich den Ryder-Brüdern entgegenzustellen. Nicht nur, weil sie vielen geistig und körperlich überlegen waren, sondern auch, weil sie über das nötige Kleingeld verfügten, um sich im Leben durchzusetzen.
Doch Alec ließ sich nicht so leicht einschüchtern, und seine Prinzipien erlaubten ihm nicht, eine Frau zu täuschen.
„Ich werde Stephanie heiraten“, erklärte er entschlossen. „Ich werde sie respektieren und für unser Kind sorgen. Ich lüge sogar in der Öffentlichkeit, wenn sie es verlangt. Aber Stephanie belüge ich nicht.“ Sein Lachen klang bitter. „Sie glauben vielleicht, sie zu beschützen, indem Sie …“
„Ja, wir beschützen sie“, fiel Royce ihm ins Wort. Jareds Blick machte deutlich, dass er die Meinung seines Bruders teilte.
„Trotzdem“, erwiderte Alec betont langsam, „ ich werde ehrlich zu ihr sein.“
Alec war fast ununterbrochen auf Reisen. Es würde ihm leichtfallen, sich den Zwängen einer Vernunftehe zu entziehen. Und wenn das Baby erst auf der Welt war, konnte Stephanie entscheiden, was sie wollte. Wenn es eine Scheidung ohne Aufhebens gab … kein Problem.
Jared und Royce tauschten einen fragenden Blick. Offenbar verlief das Treffen anders als geplant.
„Ich nehme an, ich bin gefeuert?“, fragte Alec in das Schweigen hinein.
Wieder sahen die beiden Brüder sich an.
„Ich denke, das werden wir Stephanie überlassen“, sagte Jared.
Nun lachte Alec wirklich. „Dann können Sie Ihre Akten gleich mitnehmen. Sie ist ziemlich wütend darüber, wie ich ihre PR-Aktivitäten bewertet habe.“
„Stimmt das?“, fragte Jared.
„Ja“, bestätigte Alec.
„Lassen wir das Geschäftliche vorerst einfach so, wie es ist“, sagte Royce.
Alecs Blick wanderte von einem zum anderen. „Sicher?“
Die beiden nickten.
„Es wäre sinnlos, jetzt aufzuhören“, meinte Jared nach kurzem Überlegen. Dann klopfte er Alec auf die Schulter. „Kommen Sie mit uns zurück auf die Ranch.“
„Sie haben wohl Angst, dass ich abhaue.“
„Wir wollen nur vermeiden, dass Stephanie sich länger aufregt als nötig.“
„Auch wenn ich mitkomme, wird sie noch wütend sein.“ Alec versuchte, sich die bevorstehende Auseinandersetzung auszumalen. Er fragte sich, wie
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