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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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mir zu und sank aufs Bett. Ich war völlig durcheinander. Ich hätte nicht ausgehen sollen; die Party hatte mir alles andere als gutgetan. Die ganze Sache war nervenaufreibend und anstrengend gewesen und verursachte vermutlich eine dissoziative Episode. Ich musste mich entspannen und vor allem musste ich raus aus diesen Klamotten.
    Als Erstes waren die Schuhe an der Reihe. Meine Füße waren diese Art von Qualen nicht gewöhnt, daher seufzte mein ganzer Körper erleichtert auf, als ich sie abstreifte. Mir tat alles weh: meine Fersen, meine Waden, meine Oberschenkel. Immer noch angezogen tapste ich ins Badezimmer und drehte den Wasserhahn an der Badewanne auf. Ein heißes Bad würde mich entspannen. Ich knipste die Wärmelampe an, die die Kacheln in ein rötliches Licht tauchte. Das Rauschen des Wassers ertränkte meine Gedanken und ich inhalierte den Dampf, der aus der Wanne aufstieg. Dann entfernte ich die Haarnadeln und warf sie ins Waschbecken, wo sie wie eine Ansammlung dünner schwarzer Raupen liegen blieben. Ich ging zum Schrank, um auch das Kleid auszuziehen, und erstarrte.
    Auf dem Boden des Schranks stand eine offene Schachtel. Ich konnte mich nicht daran erinnern, sie vom Regal heruntergeholt zu haben, und auch nicht daran, seit unserem Umzug das Klebeband abgerissen und sie geöffnet zu haben. Hatte ich sie dort stehen lassen? Das musste ich wohl. Ich kniete mich vor die Schachtel. Meine Mutter hatte sie mir ins Krankenhaus gebracht. Unter den Fragmenten meines alten Lebens wie Zetteln, Zeichnungen, Büchern und einer alten Stoffpuppe, die noch aus meiner Babyzeit stammte, fand ich einen Stapel glänzender Fotos, die achtlos mit einem Gummiband zusammengebunden waren. Ein paar von ihnen lösten sich, flatterten zu Boden und ich hob eines davon auf.
    Das Bild stammte aus dem letzten Sommer. Ich sah den Moment vor mir, als liefe er in Echtzeit ab. Rachel und ich schauten Wange an Wange in die Kamera, die sie von uns weghielt. Wir lachten mit offenen Mündern, die Zähne blitzten in der Sonne, der Wind spielte mit den glänzenden Strähnen unserer Haare. Ich konnte hören, wie der Auslöser ihrer Kamera unser Abbild auf Zelluloid bannte, das sie in diesem Sommer beharrlich verwendete, weil sie lernen wollte, wie man Filme entwickelte.
    Ich legte das Foto vorsichtig auf meinen leeren Schreibtisch, stellte die Schachtel wieder in den Schrank und schloss die Tür. Als mir auffiel, wie still es war, stockte mir der Atem. Ich trat vom Schrank zurück und spähte ins Badezimmer. Der Wasserhahn war zu. Ein einzelner Wassertropfen fiel herab, der sich in der Stille anhörte wie eine Bombe. Die Badewanne war übergelaufen und die nassen Fliesen reflektierten das Licht wie Glas.
    Ich konnte mich nicht daran erinnern, das Wasser ausgedreht zu haben.
    Dennoch musste es so gewesen sein.
    Doch würde ich für nichts in der Welt in die Wanne steigen.
    Ichkonnte kaum atmen, als ich zwei Handtücher schnappte und sie auf den Boden warf. Sie wurden dunkel und saugten sich in Sekundenschnelle voll. Das Wasser drang durch die Tücher und meine Füße wurden feucht. Ich musste den Stöpsel aus der Badewanne ziehen. Vorsichtig ging ich zur Wanne, auch wenn alles in mir schrie, dass das eine schlechte Idee war. Ich beugte mich über den Rand.
    Die mit Smaragden und Diamanten besetzten Ohrringe glitzerten auf dem Wannenboden. Ich fasste mir an die Ohren.
    Ja, sie waren fort.
    Ich hörte die Stimme meiner Mutter im Kopf. »Aber verliere sie nicht, ja? Sie haben meiner Mutter gehört.«
    Ich schloss die Augen und versuchte durchzuatmen. Wenn ich sie wieder aufmachte, würde ich mutig sein.
    Vorsichtig tauchte ich den Finger ins Wasser. Nichts geschah.
    Natürlich nicht. Es war schließlich nur eine Badewanne. Die Fotos hatten mich abgelenkt. Ich hatte die Wanne überlaufen lassen und dann das Wasser abgedreht, ohne mich daran zu erinnern. Es war alles in Ordnung. Ich tauchte den Arm ins Wasser.
    Im ersten Moment konnte ich gar nichts denken. Es war, als seien alle meine Gefühle unterhalb des Ellbogens abgeschnitten. Als habe der Rest meines Armes nie existiert.
    Dann drang mir der heiße, sengende Schmerz in Haut und Knochen, innerlich wie äußerlich. Ein tonloser Schrei kam aus meinem Mund und ich versuchte, den Arm herauszuziehen, doch er bewegte sich nicht. Ich konnte gar nichts bewegen und brach am Rand der Wanne zusammen. Meine Mutter fand mich dort eine Stunde später.
    »Wie, sagtest du, ist das noch mal passiert?« Der

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