Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was ich dich traeumen lasse

Was ich dich traeumen lasse

Titel: Was ich dich traeumen lasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Moll
Vom Netzwerk:
etwas hinter mir aufgesaugt. Ich schaue mich um. Aron kommt auf uns zu. Susanne schiebt sich die Haare hinter die Ohren, holt sie wieder hervor. Ihr Gesichtsausdruck sieht merkwürdig aus. Als würde sie sich im Sekundentakt verlieren und wieder aufsammeln. Aron schaut auf den Boden, bis er direkt vor uns steht.
    Â»Hallo zusammen.« Aron nimmt mich in den Arm. »Mensch, Elena, sorry, dass ich erst jetzt … der alte Sack macht uns ganz schön Angst. Der kann was erleben, wenn er wieder wach ist.«
    Wenn.
    Dann.
    Â»Ja. Hau ihm kräftig eine rein.«
    Â»Der kann sich schon mal einen Schneidezahn aussuchen, den er einbüßt.«
    Er lässt mich los, schaut wieder auf den Boden, schaut Susanne nicht an. Fragt den Boden: »Macht Dornsted heute wieder simulierte Prüfungen?«
    Â»Bloß nicht.« Susanne wird rot. Schon wieder.
    Die sind doch.
    Das ist doch.
    .Wär doch cool, wenn Susanne und Aron auch zusammen wären. Dann könnten wir Viererdates machen, oder Doppeldates, oder wie das heißt.
    .Vergiss es.
    .Wir könnten doch ein bisschen nachhelfen.
    .Wenn es nicht von alleine funkt, dann nützt auch kein Nachhelfen.
    .Vielleicht brauchen sie mal zufälligen Körperkontakt.
    .Willst du sie schubsen?
    .Vielleicht zusammenbinden und zwei Tage einsperren.
    .Und dann sollen sie sich verlieben, weil sie anfangen zu stinken?
    .Wenn der Gestank passt. Ich glaub, die sind füreinander bestimmt und wissen es nur nicht.
    .Ich glaube, du bist ein hoffnungsloser Fall von Optimismus.
    Â»Sagt mal, habt ihr was miteinander?«
    Â»Was?« Sie gucken beide wie die Unschuld vom Lande.
    Treffer versenkt.
    Â»Kommt schon. Ich bin nicht blöd.«
    Aron schaut Susanne jetzt doch an. Einen Moment zu lange. Er will eine Erlaubnis, aber sie gibt sie nicht.
    Â»Ja«, sagt er trotzdem und sieht erleichtert aus.
    Â»Aron! Bist du …?«
    Â»Ehrlich?«
    Â»Wir haben doch …«
    Â»Ist doch Scheiße, die Lügerei. Elena sieht nicht aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Oder?« Er sieht mich an.
    Â»Nein.«
    Â»Es ist einfach so passiert.« Susannes Augen heischen Vergebung. »Als wir das von Rico gehört haben. Wir waren voll geschockt. Und lagen uns in den Armen und so was. Und dann …«
    .Hier steht, dass Leute, die zusammen ein gefährliches Abenteuer bestehen, sich schneller verlieben. Die haben ein Experiment gemacht, haben fremde Leute zusammen über eine voll wackelige Brücke gehen lassen und danach gefragt, was sie vom anderen halten. Die waren alle restlos voneinander begeistert. Eine andere Gruppe hat zusammen bei Kerzenschein gegessen und hatte viel weniger Schmetterlinge im Bauch.
    .Und wieso?
    .Wegen dem Adrenalin. Drum verlieben sich auch die Leute in Filmen immer ausgerechnet in den Heini, der sie aus einem brennenden Inferno rettet oder einen Haufen Bösewichte abknallt.
    .Dann ist es aber doch nur Einbildung. Ich meine, wenn nur die körpereigenen Stoffe machen, dass du dich verliebt fühlst, dann hat es mit dem anderen doch nichts zu tun.
    .Sieht so aus.
    .Du meinst, du hättest dich statt in mich auch in irgendeinen Hempel verknallt, wenn er nur mit dir über eine wackelige Brücke gelatscht wäre?
    .Hab ich das gesagt?
    .Ich konnte mich definitiv nur in dich verlieben. Und das liegt definitiv an dir.
    .Vielleicht bin ich gefährlich.
    Â»Schon klar.«
    Â»Irgendwie war es, als wenn das schon immer so gewesen wäre, wir nur nie gemerkt haben, dass …«
    Â»Ja ja, schon verstanden.«
    Â»Also, es war nicht nur so eine Sache für eine Nacht. Es ist …«
    Â»Ihr seid happy. Hab’s geschnallt.«
    Ich bin laut geworden und sie schrecken zusammen.
    Â»Was ist das?« Aron deutet auf den Zettel in Susannes Hand. Er ist froh, etwas zu finden, das uns ablenkt.
    Â»Eine Liste.« Susanne schaut mich fragend an.
    Ich zucke mit den Schultern. Jetzt ist es auch schon egal.
    Sie gibt ihm den Zettel. Er liest.
    Â»Das alte Sackgesicht. Mir erzählt er immer, ich soll nicht kiffen, und selbst will er mal ’ne Pille einwerfen. Der soll sich beeilen mit dem Wachwerden.«
    Aron lacht. Susanne lacht mit. Ich lache nicht. Ich frage: »Und wenn er nicht mehr …«
    Sie hören mich nicht.
    Sie lachen noch.
    Ich sage es nicht noch einmal.
    Wieso sage ich so was überhaupt?
    Â»Kann ich die Sache mit dem Strand vielleicht mitmachen?«

Weitere Kostenlose Bücher