Was ich dir noch sagen muss
sie kommen sah, beendete er jedoch das Gespräch, und schon bald waren sie unterwegs in die Stadt.
In Lorne gingen sie zunächst die Hauptstraße entlang und an ein paar eleganten Läden und schicken Restaurants vorbei. Dominic hatte angeboten, Nicole in ihrem Kinderwagen zu schieben, und Cassandra schaute ab und zu verstohlen zu ihm hinüber. Er schien irgendwie stolz darauf zu sein. Cassandra lächelte.
„Warum lächelst du?“ Sie fühlte sich ertappt.
Zuerst wollte sie ihm sagen, warum sie lächelte, besann sich dann aber eines Besseren. Es würde ihn vielleicht verunsichern, wenn sie es ihm erzählen würde. Andererseits: Konnte man Dominic Roth überhaupt verunsichern?
„Nun, wir sind hier in einem so schönen Städtchen, da muss man einfach lächeln.“
Dominic musterte sie von der Seite.
Nach etwa einer Stunde beschlossen sie, auf der Terrasse eines Cafés zu Mittag zu essen. Sie genossen die frische Luft am Meer und die Aussicht auf die geschützte Bucht vor ihnen.
Cassandra spürte, wie sie sich immer mehr entspannte, und auch Dominic sah jetzt viel gelöster aus.
Nach dem Essen fuhren sie zum Haus zurück, damit Nicole ihren Mittagsschlaf machen konnte. Cassandra schnappte sich ein Buch, und Dominic verzog sich ins Büro, um etwas zu arbeiten.
Sie war froh, ein wenig Zeit für sich allein zu haben. Mit ihrem Buch in der Hand ging sie nach draußen, streifte die Sandalen ab und legte sich auf einen Liegestuhl am Pool. Die Sonne brannte vom Himmel und die Zikaden zirpten in den Bäumen. Herrlich!
Cassandra war ganz in ihr Buch vertieft, als Dominic sich auf einem Liegestuhl in ihrer Nähe niederließ. Er trug jetzt eine legere Cargohose zum blauen Poloshirt und unter seinem Arm klemmte ein dickes Taschenbuch. Seine Augen verbarg er hinter einer dunklen Sonnenbrille.
„Du liest gern Science Fiction?“, fragte sie ihn, als sie den Titel seines Buches sah.
„Ja, und du Liebesromane, was?“, antwortete er mit einem arroganten Lächeln.
„Und warum nicht?“, fragte sie so beiläufig wie möglich. Gott sei Dank trug sie ihre Sonnenbrille, denn sie wollte nicht, dass er sah, dass er sie mit seiner spöttischen Bemerkung verletzt hatte. Diesen Triumph wollte sie ihm nicht gönnen.
„Na ja, ist wohl nicht gerade deine starke Seite, oder?“
Er wollte sie nur provozieren. „Du glaubst also nicht an die wahre Liebe, Dominic?“, forderte sie ihn heraus.
„Woran ich glaube, steht hier nicht zur Debatte.“
„Diesen Eindruck habe ich aber schon.“ Er glaubte nämlich, sie sei untreu, und das wirkte sich auf sein Verhalten ihr gegenüber aus. In seinen Augen war sie nur an einem sorglosen Leben interessiert und an sonst nichts. In seinen Augen war sie unfähig, einen Mann um seiner selbst willen zu lieben.
Auf einmal hatte sie es satt, sich mit ihm zu unterhalten. Sie klappte ihr Buch zu und stand auf. „Ich höre Nicole“, sagte sie nur und ging in Richtung Haus davon. Sie konnte seine Blicke, die ihr folgten, förmlich im Rücken spüren.
„Cassandra?“
Sie machte noch ein paar Schritte und blieb dann stehen, um sich zu ihm umzudrehen.
„Bring doch Nicole mit herunter, dann können wir mit ihr in den Pool gehen.“
Oh je, ihr graute davor, sich vor ihm im Bikini zu zeigen! Sie hatte gehofft, es vermeiden zu können.
„Oder hast du Angst vor Wasser?“, neckte er sie, und sie hatte das Gefühl, dass er genau wusste, warum sie zögerte.
„Ich liebe Wasser“, rief sie ihm zu und versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.
Die Luft zwischen ihnen vibrierte vor Sinnlichkeit. Und die Sonne brannte noch heißer als vorhin, wenigstens kam es Cassandra so vor.
Schnell drehte sie sich wieder um, ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. „Wir kommen gleich wieder.“
Cassandra hatte den knappen Bikini gesehen, den Nesta für sie eingepackt hatte. Vor ihrer Schwangerschaft hatte sie gern knappe Bikinis getragen, aber ihre Brüste waren jetzt etwas voller und ihre Hüften üppiger. Einen knappen Bikini konnte sie sich inzwischen nicht mehr erlauben.
Hätte sie sich doch nur heute Morgen in der Stadt einen Badeanzug gekauft!
Und wenn sie einfach so tat, als habe Nesta vergessen, Badesachen einzupacken? Cassandra verzog das Gesicht. Sie konnte sich seine Antwort darauf schon vorstellen: Dann gehst du eben nackt ins Wasser.
Dominic blickte Cassandra nach, wie sie mit leicht schwingenden Hüften auf das Haus zuging. Der Gedanke, sie gleich im Bikini zu sehen, erregte ihn. Er
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