Was ich dir noch sagen muss
stellte sich vor, wie er mit den Händen über ihren schlanken Rücken nach unten fuhr und die leichten Kurven ihrer Hüften mit den Fingerspitzen nachzeichnete. Es machte ihn fast wahnsinnig.
Verdammt, wie stellte sie das bloß an? Wie schaffte sie es, ihn, der sich selbst immer so sehr unter Kontrolle hatte, an den Rand des Wahnsinns zu treiben, indem er sie so sehr begehrte?
Dominic stand auf, zog sich bis auf die Badehose aus und sprang ins Wasser. Als Cassandra kurze Zeit später mit Nicole auf dem Arm aus dem Haus trat, traute er seinen Augen kaum. Sie trug einen blauen Bikini, der so knapp war, dass beinahe nichts mehr verborgen blieb.
Versuchte sie ihn absichtlich zu reizen? Oder steckte Nesta dahinter? Er hatte sie gebeten, für Cassandra einen Bikini einzupacken, aber er hatte nicht so eine Miniausgabe erwartet. Lieber Himmel, Cassandra hatte einen göttlichen Körper, das konnte er nicht leugnen! Und dieser knappe Bikini stand ihr ausgezeichnet.
Und dann sah er, wie sie errötete. Er hätte nicht gedacht, dass sie so leicht in Verlegenheit geraten würde. Sie war und blieb für ihn ein Rätsel.
„Ähm, könntest du Nicole einen Moment lang nehmen?“
Ihre Worte holten ihn abrupt wieder in die Realität zurück. Er löste seinen Blick von ihrem schönen Körper und wandte sich dem süßen kleinen Baby auf ihrem Arm zu. Cassandra war am Beckenrand in die Hocke gegangen und reichte ihm jetzt ihre Tochter.
Seine Tochter.
Er schluckte. Bis jetzt hatte er es vermieden, Nicole in die Arme zu nehmen. Er befürchtete, dass Cassandra ihm etwas anmerken könnte.
„Dominic?“
Er schwamm zum Beckenrand, und seine Tochter streckte ihre Ärmchen nach ihm aus. Seine großen Hände legten sich um ihren kleinen Körper, und sie umschlang fest seinen Nacken. Er hatte einen dicken Kloß im Hals.
„Hast du sie?“
Dominic konnte Cassandra nicht ansehen. Er schluckte. „Ja, ich habe sie“, brachte er mühsam hervor.
Er hielt seine Tochter . Er hielt sie einfach nur fest, bis sie anfing, ein bisschen zu zappeln und zu glucksen. Sein Herz zersprang fast vor Freude.
„Es gefällt ihr“, Cassandra kauerte immer noch am Beckenrand. Als er sie jetzt ansah, spürte er auf einmal eine innere Verbindung zu ihr. Es war ein merkwürdiger Moment für ihn. Zum ersten Mal war er glücklich, diese Frau geheiratet zu haben.
Cassandra stand auf und ging zur Pooltreppe. Langsam glitt sie ins Wasser wie eine Meerjungfrau, schwamm unter Wasser auf die beiden zu und tauchte dann direkt vor Nicoles Gesicht wieder auf. „Buh“, machte sie leise.
Nicole blinzelte erschrocken, dann quietschte sie laut vor Vergnügen und strampelte mit ihren pummeligen Beinchen im Wasser herum, dass es nur so spritzte. Dominic musste aufpassen, dass sie ihm nicht entglitt.
„Das wird mal ein ganz schöner Wildfang“, sagte Dominic mehr zu sich selbst. Cassandra lächelte ihn an, und zum ersten Mal spürte er zwischen ihnen eine Harmonie. Schnell verwarf er diesen Gedanken. Cassandra empfand das sicher nicht so wie er.
„Soll ich sie dir wieder abnehmen? Sie wird mit der Zeit ziemlich schwer.“
„Nein, es geht schon.“ Er war noch nicht bereit, seine Tochter wieder loszulassen.
Langsam ging er mit Nicole im Pool im Kreis herum. Nur ihr Kopf ragte aus dem Wasser und es sah so aus, als würde sie schwimmen. Er genoss es, mit ihr zu spielen.
„Ich bin froh, dass du dich mit Nicole anfreundest“, rief Cassandra ihm zu, und als er sich zu ihr umdrehte, lag eine tiefe Zärtlichkeit in ihrem Blick.
Vorsicht, ich darf es mir jetzt nicht zu sehr anmerken lassen. „So bin ich eben“, antwortete er gelassen.
Auf einmal sah Cassandra bedrückt aus.
„Was ist los?“ Sein Herz klopfte laut.
Sie hob den Kopf, ihre Augen waren voller Trauer. „Sie ähnelt Liam so sehr.“
Der Schmerz traf ihn völlig unerwartet, jedoch nicht wegen Liams Tod, sondern weil dieses Kind in seinen Armen seines war und nicht das seines Bruders. Er sehnte sich danach, Cassandra einfach zu sagen: „ Ich bin Nicoles Vater.“
Stattdessen hob er Nicole aus dem Wasser und reichte sie ihrer Mutter. „Oh, beinahe hätte ich es vergessen. Ich muss noch telefonieren.“
Cassandra nahm ein wenig verwirrt ihre Tochter auf den Arm.
Er verließ den Pool, nahm seine Hose und sein Polohemd und wandte sich zum Haus, bevor er noch etwas sagen konnte, was er womöglich bereuen würde.
Cassandra wünschte, sie hätte Liam nicht erwähnt. Dominic wirkte auf sie immer wie der
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