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Was ich dir noch sagen muss

Was ich dir noch sagen muss

Titel: Was ich dir noch sagen muss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxine Sullivan
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ehrenamtlich in dem Heim aushalf? Sie könnte dann ihren Vater jederzeit sehen, ohne dass Dominic etwas davon wissen musste. Außerdem wollte sie gern die älteren Menschen hier unterstützen, der Gedanke daran tat ihr irgendwie gut.
    Ganz aufgeregt machte sie sich auf den Weg zum Verwaltungsbüro des Heims. Erst würde sie die finanziellen Angelegenheiten regeln und danach gleich fragen, ob man ihre Hilfe brauchen könnte.
    „Mrs Roth, ich bin froh, dass Sie hier sind. Ich wollte sie schon anrufen“, begrüßte sie die Heimleiterin.
    „Ich weiß, was Sie sagen wollen, Jane. Ich bin spät dran mit der Bezahlung für diesen Monat.“
    „Ja, und es tut mir leid, dass ich Sie gerade jetzt darauf ansprechen muss, Mrs Roth, aber es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es keine Rückstände gibt.“ Freundlich sah die Frau Cassandra an.
    Cassandra schluckte. Es würde ewig dauern, bis die Rechtsanwälte alles geregelt hatten. Sie musste unbedingt mit Dominic reden.
    „Jane, Sie verstehen sicher, dass dies eine sehr schwierige Zeit für mich ist, aber ich versichere Ihnen, dass ich das Geld bald bekommen werde.“
    „Schon in Ordnung, Mrs Roth“, beruhigte Jane sie erleichtert.
    „Jane, ich habe da noch eine ganz andere Frage an Sie. Brauchen Sie im Heim ehrenamtliche Mitarbeiter?“
    Erstaunt riss Jane die Augen auf. „Sie meinen doch nicht etwa sich selbst, oder?“
    „Doch, ich würde sehr gern jede Woche ein paar Tage hier aushelfen. Ich kann putzen, kochen oder was immer gebraucht wird.“
    Jane schaute Cassandra ungläubig an. „Wir würden uns sehr darüber freuen, aber wir möchten Sie nicht für Hausarbeiten einsetzen. Sie könnten aber den Patienten etwas vorlesen oder ihnen beim Briefeschreiben helfen, denn dazu bleibt unserem Personal meist nicht die Zeit.“
    Cassandra war auf einmal ganz begeistert. „Wunderbar! Auf diese Weise kann ich meinem Vater nahe sein und etwas Nützliches tun.“
    „Dann müssen Sie mir nur noch sagen, wann Sie anfangen möchten“, erwiderte die Heimleiterin lächelnd.
    Mit einem großen Glücksgefühl verließ Cassandra das Heim, doch schon im Taxi auf dem Weg in die Stadt meldeten sich Zweifel. Sollte sie erst nach Weihnachten Dominic auf das Geld ansprechen? Aber so lange würde Jane vermutlich nicht warten können. Und was wäre, wenn das Heim sich wegen des ausstehenden Geldes mit Dominic oder sonst jemandem in Verbindung setzen würde?
    Dominic durfte diese Sache mit Joe auf keinen Fall herausfinden. Wenn er von ihrem Vater erfahren würde und davon, dass sie einen Teil ihres Geldes an das Pflegeheim überwies und das schon eine ganze Weile …
    Ihre Gedanken drehten sich im Kreis – sie würde noch verrückt werden!
    Zu Hause angekommen, hatte sie jedoch erst einmal keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn Nicole nahm ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Im Laufe des Nachmittags rief Cassandra ihre Schwester an. Penny und die Kinder waren krank und so verlief das Gespräch recht kurz. Ihre Schwester erwähnte weder Cassandras Hochzeit noch ihren bevorstehenden Geburtstag.
    Sie verstand, dass ihrer Schwester nicht nach Reden zumute war, aber trotzdem fühlte sie sich einsam, als sie den Hörer auflegte. Irgendwie hatte sie das schreckliche Gefühl, sich mit niemandem wirklich aussprechen zu können.
    Als Dominic abends nach Hause kam, spielte er zunächst mit Nicole und half später dabei, sie zu füttern und ins Bett zu bringen. Er war ein toller Vater für Nicole, und Cassandra wurde es wieder einmal ganz warm ums Herz.
    „Wie war’s beim Zahnarzt?“, fragte Dominic, als sie sich zum Abendessen an den Tisch gesetzt hatten.
    Cassandra hatte diese Frage erwartet. „Es war in Ordnung, soweit man das von einem Zahnarztbesuch sagen kann. Ich muss wohl noch ein paar weitere Termine wahrnehmen“, antwortete sie möglichst gelassen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Noch eine unnötige Lüge. Noch mehr Schuldgefühle. Wo sollte das nur hinführen?
    Dominic musterte sie argwöhnisch. „Was wird denn gemacht?“
    „Etwas ziemlich Schmerzhaftes“, antwortete Cassandra betont gleichgültig. Dachte er immer noch, sie träfe sich mit einem Liebhaber?
    Er lächelte nicht. „Ich sollte dich bei meinem Zahnarzt anmelden.“
    „Nein! Ich gehe schon mein ganzes Leben zu diesem Zahnarzt. Ich vertraue ihm.“
    „Gut, aber sag Bescheid, wenn du deine Meinung änderst“, erwiderte Dominic und sah sie dabei prüfend an.
    „Das mache ich.“ Hatte er ihre

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