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Was ich dir noch sagen muss

Was ich dir noch sagen muss

Titel: Was ich dir noch sagen muss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxine Sullivan
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zu klingen.
    „Und wieso?“
    „Wie, wieso?“
    „Wieso hat Liam sie ausgesucht? Warum nicht du? Eine frisch verheiratete Frau möchte doch sicher ihre eigenen Ideen in ihr neues Haus mit einbringen, oder nicht?“
    „Es war Liams Haus, und er hat alles ausgesucht.“
    „Aber es war auch dein Haus.“ Dominic musterte sie finster.
    Cassandra schüttelte den Kopf. „Nein, das war es nicht, Dominic. Liam kaufte es von seinem Geld, und es war auf seinen Namen eingetragen. Er hat es dir doch auch überschrieben, schon vergessen?“
    „Das weiß ich schon, aber ich meine etwas ganz anderes. Ihr habt als Mann und Frau in dem Haus gelebt.“
    „Ja.“
    „Hattest du deswegen eine Affäre?“
    „W…was?“, brachte Cassandra stammelnd hervor.
    „Du weißt genau, was ich meine.“
    Verärgert sah sie ihn an. Das durfte doch nicht wahr sein! „Nein, ich habe es dir bereits gesagt. Es gab keine …“
    In dem Moment kam Nesta mit dem Nachtisch ins Zimmer, und Cassandra hielt inne. Aber die Haushälterin schien die Spannung zwischen ihnen nicht zu bemerken. Sie räumte die Teller ab und richtete Dominic aus, dass Adam angerufen und um einen Rückruf gebeten habe.
    Als Nesta wieder hinausgegangen war, wartete Cassandra schweigend ab, aber Dominic sagte nichts. Er würde ihr sowieso nicht glauben. Sie war erleichtert, als er sich nach dem Dessert entschuldigte und aus dem Zimmer ging.
    Warum hatte sie ihre Ehe mit Liam überhaupt zur Sprache gebracht? Cassandra hätte sich jetzt ohrfeigen können. Irgendwann würde Dominic sicher herausfinden, wie Liam als Ehemann gewesen war, und dass sie nie eine Affäre gehabt hatte. Aber jetzt musste sie vorsichtig sein und darauf achten, was sie ihm erzählte. Schließlich konnte er alles gegen sie verwenden.

7. KAPITEL
    Am nächsten Morgen setzte Dominics Fahrer Cassandra um zehn Uhr in der Innenstadt ab. Er wollte auf sie warten, aber Cassandra versicherte ihm, dass sie schon zurechtkäme und dass sie ihn anrufen würde, wenn sie fertig sei. Mit einem Taxi fuhr sie zum Pflegeheim ihres Vaters. Es gab Tage, an denen ihr Vater nicht wusste, wer sie war; heute aber erkannte er sie sofort.
    „Cassie, wie schön dich zu sehen!“ Er saß auf einer Bank im Garten.
    Cassandra umarmte ihn innig und auf einmal stiegen ihr Tränen in die Augen.
    „Warum weinst du denn?“
    „Ich bin einfach so glücklich, dich zu sehen“, erwiderte sie und setzte sich neben ihn.
    „Wie geht’s Nicole? Warum hast du sie nicht mitgebracht?“
    „Ach, sie ist erkältet, und ich dachte, es sei besser, wenn sie zu Hause bleibt.“
    Dominic wäre sicher misstrauisch geworden, wenn sie Nicole zum Zahnarzt mitgenommen hätte.
    „Und wie geht es Liam? Er arbeitet sicher viel. Ich habe ihn schon so lange nicht mehr gesehen.“
    Betrübt stellte sie fest, dass ihr Vater immer verwirrter wurde. Die beiden Männer hatten sich nur zwei Mal gesehen. Sie hatte ihm mehrmals erzählt, dass Liam schwer krank war. Von seinem Tod hatte sie ihm allerdings noch nichts gesagt. Aber war das überhaupt notwendig? Er würde sich sowieso nicht daran erinnern.
    „Er lässt dich schön grüßen.“
    „Ach ja?“
    Einen Moment lang dachte Cassandra, ihr Vater habe vielleicht im Radio oder Fernsehen von Liams Tod erfahren.
    „Schade, dass deine Mutter gerade nicht da ist.“
    „W…was? Du hast mit Mum telefoniert?“ Es war noch schlimmer, als sie befürchtet hatte.
    „Ja.“
    „Und wo ist sie jetzt?“
    Joe sah sich unsicher um. „Irgendwo.“ Cassandra erkannte Panik in seinem Blick. „Ich weiß nicht mehr genau.“
    „Das ist schon gut so, Dad.“ Beruhigend streichelte sie seine Hand. „Lass uns noch ein wenig hier draußen in der Sonne sitzen.“
    Sie blieb noch eine Viertelstunde, dann begleitete sie ihren Vater nach drinnen und verabschiedete sich schweren Herzens von ihm. Er hatte in seinem Leben so viel Gutes für andere getan, und es erschien ihr einfach nicht fair, dass er nun selbst so schlecht dran war. Wieder kamen ihr unweigerlich die Tränen.
    Als sie traurig den Gang entlangging, hörte sie plötzlich ein lautes Klirren und fuhr herum. Einer alten Dame war das Tablett aus den Händen geglitten. Sofort rannte Cassandra los, um ihr zu helfen.
    Eine Pflegerin bog kurz darauf um die Ecke und bedankte sich bei Cassandra. „Ich wollte Rose eigentlich helfen, aber eine andere Patientin ist krank, und ich bin heute allein.“
    In diesem Moment hatte Cassandra eine Idee. Wäre es möglich, dass sie

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