Was ich dir noch sagen muss
hinüber. „Oder ziehen Sie zu Cassandra und Nicole?“
„Nein, Cassandra und Nicole werden zu mir ziehen.“ Dominics Ton war schroff, und es war klar, dass er darüber nicht reden wollte.
Janice errötete. Sie tat Cassandra leid, aber die Frau sollte ihren Chef doch eigentlich kennen.
Cassandra war froh, aus dem Haus, in dem sie mit Liam gewohnt hatte, ausziehen zu können. Natürlich wollte sie auch nicht zu Dominic ziehen.
„Wenigstens musst du deinen Nachnamen nicht ändern“, witzelte Adam, um die Atmosphäre im Raum etwas aufzulockern, und Cassandra lächelte.
„Daran habe ich noch gar nicht gedacht, Adam.“
Dominic stellte sein Glas auf dem Schreibtisch ab. „Wir müssen los“, wies er Cassandra mit kalter Stimme an. Täuschte sie sich oder hatte es ihm tatsächlich nicht besonders gefallen, dass sie seinen Bruder angelächelt hatte?
Sie verabschiedeten sich von Adam und Janice, dann nahm Dominic ihre Hand und führte Cassandra den Flur entlang zum privaten Aufzug. Die Berührung seiner Hand löste ein Kribbeln in ihr aus.
Im Aufzug angekommen, trat Cassandra einen Schritt von ihm zurück. „Dafür hätte ich mich eigentlich nicht schön machen müssen.“
Er betrachtete ihr Kleid von oben bis unten, von ihren Brüsten bis zum Saum an den Oberschenkeln. Sein Blick wirkte einerseits anerkennend, andererseits auch abschätzig, Cassandra war sich da nicht sicher.
„Lass gut sein“, meinte Dominic gleichgültig. „Wir haben es hinter uns, und du hast gut ausgesehen.“ Ein Leuchten lag in seinem Blick.
Sie war froh, dass der Aufzug in diesem Moment zum Stehen kam. In der Tiefgarage wartete der Chauffeur in einem BMW auf sie. Schon bald fuhren sie hinaus aus der Metropole in Richtung Sandringham, einer Vorstadt an der Küste südöstlich von Melbourne.
„Die Fahrt wird etwas dauern.“
„Wirklich? Bitte sag jetzt nicht, dass wir auf Hochzeitsreise gehen, Dominic.“ Die Familie besaß nämlich ein Ferienhaus im tropischen Queensland.
„Na ja, so ähnlich. Ein Freund hat uns sein Häuschen in der Nähe von Lorne an der Great Ocean Road zur Verfügung gestellt. Wir werden dort eine Woche bleiben.“
Eine Woche mit Dominic in einem abgelegenen Ferienhaus? Es würde schon schlimm genug sein, mit diesem Mann verheiratet zu sein und das Bett mit ihm zu teilen. Aber sie war nicht davon ausgegangen, dass sie viel Zeit allein mit ihm verbringen würde. Er war ein viel beschäftigter Mann. Und sie hatte sich auch einiges vorgenommen, denn sie wollte mehr sein als nur eine Frau zum Repräsentieren, wie sie es für Liam gewesen war.
Bei dem Gedanken, dass auch Dominic sie vielleicht nur vorzeigen wolle, wurde Cassandra klar, dass sie etwas unternehmen musste. Er musste begreifen, dass sie sich nicht herumschubsen lassen würde.
„Du hättest mir das vorher sagen sollen“, meinte Cassandra jetzt und sah ihn vorwurfsvoll an.
„Warum? Was hätte das gebracht?“
„Vielleicht hatte ich ja eigene Pläne.“
„Dann hättest du sie ändern müssen.“
Oh, er war so selbstgefällig! „Sei dir nicht zu sicher, Dominic“, sagte sie kühl und schaute desinteressiert zum Seitenfenster hinaus.
Die Spannung zwischen ihnen war jetzt deutlich spürbar.
Dann klingelte Dominics Handy. Er telefonierte immer noch, als der Wagen in eine Allee in Strandnähe einbog. Am Ende der Straße öffnete sich ein hohes Tor, und sie fuhren auf eine prächtige Villa zu.
Dominics Fahrer hatte Cassandra vor der Trauung zu Hause abgeholt und sie hierher gebracht, damit sie Nicole abgeben konnte. Ihre Laune war nicht besonders gut gewesen und hatte sich auch jetzt nicht gebessert, als der Wagen hinter einem luxuriösen Geländewagen vor der Treppe zum Haus zum Stehen kam.
Die Tür ging auf, und Nesta stand im Türrahmen, sie trug Nicole auf dem Arm.
„Ich gratuliere, Mrs Roth“, sagte die Haushälterin und ging auf die beiden zu.
Cassandra nahm Nicole in die Arme und lächelte Nesta warm an. Die Frau war ihr vorhin schon sympathisch gewesen. „Danke, Nesta. War sie brav?“
„Oh, natürlich. Sie ist eine ganz Süße, ein echter Schatz, und ich werde jederzeit auf sie aufpassen, wenn Sie möchten.“ Zärtlich berührte Nesta die Wange des Kindes. „Die kommt sicher nach ihrer Mutter.“
Nicole brabbelte etwas und alle lachten. Cassandra strich ihrer Tochter liebevoll die blonden Locken aus dem niedlichen Gesicht.
Auf einmal sah sie Dominic direkt in die Augen. Er starrte sie an, gefährlich und dunkel war
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