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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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und insbesondere mit der Sozialdemokratie, die er durch die Sozialistengesetze auszuschalten versuchte. Trotz massiver Repressalien und Verbote legte die SPD bei Reichstagswahlen beständig zu, so dass das Gesetz 1890 aufgehoben wurde. Um die Arbeiter an den Staat zu binden und die Sozialdemokratie zu schwächen, führte Bismarck vorbildliche Sozialversicherungssysteme (u. a. Kranken- und Rentenversicherung) ein. Nach persönlichen Differenzen mit Kaiser Wilhelm II. wurde der Reichskanzler 1890 entlassen.
    Erhellendes

1879 schloss Bismarck den Zweibund mit Österreich-Ungarn, der 1882 zum Dreibund mit Italien erweitert wurde.

Der Dreikaiservertrag mit Österreich-Ungarn und Russland trat 1881 in Kraft. Bismarcks Rückversicherungsvertrag mit Russland (1887) bannte die Kriegsgefahr in Europa und isolierte Frankreich.

Die Eroberung des Nordpols
    Der US-amerikanische Ingenieur und Offizier Robert E. Peary (1856 bis 1920) erreichte 1909 als erster Mensch den Nordpol. Sein Landsmann Frederick A. Cook (1865–1940) beanspruchte diesen Ruhm allerdings zeitlebens ebenfalls für sich.
    Zwanzig Jahre lang hatte der Marineingenieur Robert E. Peary davon geträumt, mit einer Expedition bis zum Nordpol vorzustoßen. Im April 1909 sollte dieser Traum Realität werden. Auf mehreren Schiffsreisen hatte sich der US-Amerikaner dem Nordpol bis 1906 immer weiter genähert, ehe er 1908 zu seiner Nordpolexpedition aufbrach. Von seinem Basislager in Cape Columbia nahm Peary Mitte März 1909 zusammen mit seinem Diener Matthew Henson und vier Inuit per Hundeschlitten den letzten – und beschwerlichsten – Abschnitt in Angriff. Am 5. April stießen die Männer bis auf 89° 25 Minuten nördlicher Breite vor, einen Tag später standen sie tatsächlich am Nordpol und hissten die Flagge der USA.
    Die Rückkehr in sein Heimatland hatte sich Peary indes ganz anders vorgestellt. Zwar wurde der Polarforscher begeistert gefeiert, doch in die Freude mischte sich alsbald Ärger: Pearys Landsmann Robert A. Cook, der bereits 1907 zu einer Arktisexpedition aufgebrochen war und lange Zeit als verschollen gegolten hatte, behauptete öffentlich, schon am 21. April 1908 – also fast ein Jahr vor Peary – am Nordpol gewesen zu sein. Wegen Problemen beim Rückweg habe Cook im Polareis überwintern müssen und könne seine Leistung erst jetzt publizieren – so Cook. Da er aber keine stichhaltigen Beweise für seine Behauptungen vorlegen konnte, gilt Peary als erster Mensch am Nordpol.
    Erhellendes

Peary hatte Ende des 19. Jahrhunderts fast zwei Jahre lang bei den Inuit gelebt, um sich an das arktische Klima zu gewöhnen.

Das erste Retortenbaby
    Die gesellschaftlich kontrovers diskutierte Geburt des ersten Retortenbabys am 25. Juli 1978 in Großbritannien gab Millionen ungewollt kinderlosen Paaren die Hoffnung auf Nachwuchs durch künstliche Befruchtung.
    Louise Joy Browns Geburt war eine Sensation. Neun Jahre lang hatten ihre Eltern versucht, auf natürlichem Wege ein Kind zu zeugen. Schließlich entschlossen sie sich gemeinsam mit ihren Ärzten in Oldham bei Manchester zu einem Experiment: Lesley Brown wurde eine Eizelle entnommen und diese mit dem Samen ihres Ehemanns außerhalb des Körpers im Reagenzglas befruchtet. Die befruchtete Eizelle wurde ihr danach in die Gebärmutter eingepflanzt – und sie wurde als erste Frau weltweit mit diesem Verfahren schwanger. Dass Louise ein ganz normales Baby war, erleichterte nicht nur die Eltern, sondern auch die Ärzte. Da man keine Erfahrung mit künstlicher Befruchtung gehabt hatte, waren Komplikationen oder auch Missbildungen befürchtet worden.
    Während sich ungewollt kinderlose Paare in aller Welt für einen solchen Eingriff meldeten, geißelte ihn die katholische Kirche umgehend als unerlaubten Eingriff in die Schöpfung. Ethiker sahen das Tor zum menschlichen Klonen geöffnet. Nichtsdestotrotz wurden inzwischen weltweit etwa 3,5 Millionen Kinder nach künstlicher Befruchtung geboren.
    Das Verfahren, die sogenannte In-vitro-Fertilisation (IVF), hat sich seit Louise Browns Geburt zwar verbessert, gleichwohl ist es immer noch eine schwierige Prozedur. Dazu wird die Frau im Vorfeld mit Hormonen behandelt, damit mehrere Eizellen gleichzeitig heranreifen. Nach einem künstlich ausgelösten Eisprung werden Eizellen entnommen und mit Spermien des Vaters im Reagenzglas zusammengebracht. Fand die Verschmelzung statt, werden maximal drei der befruchteten Eizellen in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt. Die

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