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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Erfahrungen in der Antarktis hatte er bereits zwischen 1897 und 1899 im Expeditionsteam des Belgiers Adrien de Gerlache gesammelt; mit seinem Schiff »Gjøa« hatte er zudem 1903–1906 die Nordwestpassage durch das Nordpolarmeer durchquert.
    An Bord seines Schiffes »Fram« erreichte Amundsen Anfang 1911 die Antarktis und machte sich mit seiner Gruppe auf den etwa 1300 km langen Weg zum Südpol. Fast zeitgleich startete auch Robert F. Scott seine Expedition zum Pol, hatte allerdings von seiner Basisstation aus einen etwas längeren Weg zu bewältigen. Zudem erwies sich seine Strategie, die Strapazen mit Motorschlitten und Pferden in Angriff zu nehmen, als falsch, denn Kälte und unwegsames Gelände sorgten dafür, dass sein Team die Ausrüstung bald selbst ziehen musste. Amundsen hingegen hatte eiserprobte Schlittenhunde gewählt und kam so deutlich schneller voran.
    Am 15. Dezember 1911 hatte Amundsen den Wettlauf gegen Scott gewonnen und hisste am Südpol die norwegische Flagge. Nach dem Rückweg durch das ewige Eis übermittelte der Norweger am 7. März von Tasmanien aus seinem Bruder in Norwegen die Pioniertat per Telegramm. Genau 20 Tage später enden die Einträge im später aufgefundenen Tagebuch Scotts: Sein Team hatte den Südpol erst am 17. Januar 1912 erreicht. Enttäuscht und demoralisiert, überstanden die Männer den beschwerlichen Rückweg nicht – sie erfroren in heftigen Schneestürmen.
    Erhellendes

1912 veröffentlichte der in seiner Heimat als Nationalheld empfangene Roald Amundsen sein Buch »Die Eroberung des Südpols«.

Einen ersten Versuch, den Südpol zu erreichen, hatte Scott 1902 vorzeitig abbrechen müssen.

Die Erfindung des Sextanten
    Der englische Optiker Jesse Ramsden (1735–1800) stellte 1757 den von ihm entwickelten Sextanten vor, der die bis dahin in der Schiffsnavigation verwendeten Oktanten ablöste. Der Sextant machte fortan die genaue Messung des Höhenwinkels zu Sonne, Mond und Sternen möglich, wodurch die eigene Position bestimmt werden konnte.
    Seit den 1730er Jahren hatten Seefahrer den Oktanten der englischen Mathematiker und Astronomen John, George und Henry Hadley zur Navigation eingesetzt. Er erwies sich jedoch als fehleranfällig, da sich die einen halben Meter große Holzkonstruktion wegen der dauernden Feuchtigkeit an Bord schnell verzog. Spätere Messingvarianten waren zwar witterungsbeständig und auch kleiner, doch der Oktant besaß einen gravierenden Nachteil: Er ließ nur Winkelbestimmungen bis 90° zu und war daher nur eingeschränkt zu gebrauchen.
    Der 1757 von Jesse Ramsden entwickelte Sextant erlaubte hingegen Winkelmessungen bis zu 120°. Der lotrecht gehaltene Sextant misst mithilfe von Spiegeln den Winkel zwischen einem Himmelskörper und dem Horizont, wobei der Unterrand des Himmelskörpers genau auf Höhe der Horizontlinie sein muss. Dabei wird die exakte Uhrzeit bestimmt und der Winkelgrad am sogenannten Gradbogen des Sextanten abgelesen, um die eigene Position zu bestimmen.
    Schon etwa 25 Jahre vor Ramsden hatte der englische Optiker Thomas Godfrey den Entwurf eines Sextanten vorgelegt. Seine Variante erwies sich gegenüber dem zeitgleich präsentierten Oktanten der Brüder Hadley jedoch als komplizierter und geriet deshalb ebenso in Vergessenheit wie eine um 1700 entstandene Konzeptskizze des englischen Physikers und Astronomen Isaac Newton.
    Erhellendes

Sextanten wurden im 18. und 19. Jahrhundert auch bei der Landvermessung und in der Astronomie eingesetzt.

Die ersten Sextanten maßen die Position eines Schiffes auf etwa eine Seemeile genau, neuere Geräte sind weit exakter.

Ein Sextant zierte die Rückseite der 10-DM-Banknoten (ab 1991).

Die erste Lokomotive
    Der britische Ingenieur Richard Trevithick (1771–1833) stellte 1804 erstmals ein dampfbetriebenes Fahrzeug auf Schienen und erfand damit die Dampflokomotive.
    Schienenwagen waren der Menschheit zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus dem Bergbau bereits bekannt – sie wurden allerdings von Pferden gezogen. 1801 hatte Richard Trevithick auch die erste Straßendampflok gebaut. Dieser »Puffing Devil« war 15 km/h schnell und diente bereits zur Personenbeförderung. Den Durchbruch des neuen Verkehrsmittels verhinderten jedoch die vielerorts schlechten Straßenverhältnisse.
    So kam Trevithick 1804 auf die Idee, seinen Dampfkesselwagen auf Schienen zu stellen. Seine Lokomotive, der er den Namen »Invicta« gegeben hatte, war 8 Tonnen schwer und zog 5 mit 70 Arbeitern und 10 Tonnen Eisen

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