Was ich mir schon immer merken wollte
Lebensmittel durch kurzzeitiges Erhitzen länger halt- und genießbar bleiben. Das von ihm entwickelte Verfahren ging als Pasteurisierung bzw. Pasteurisation in die Geschichte ein.
Als Louis Pasteur das später nach ihm benannte Verfahren 1865 erprobte, gelang ihm erstmals der Nachweis, dass für das Verderben von Lebensmitteln Mikroorganismen verantwortlich sind – und keine rein chemische Reaktion, wie damals angenommen wurde. Pasteur hatte Bouillon gekocht und in zwei Glaskolben gefüllt. Den einen ließ er unverschlossen, auf den zweiten setzte er ein doppelt gekrümmtes Glasrohr, so dass der Gasaustausch mit der Umgebung, nicht aber das Eindringen von Partikeln möglich war. Pasteur stellte fest, dass der Inhalt des unverschlossenen Kolbens deutlich schneller verdarb.
Kurzzeitiges Erhitzen von Lebensmitteln auf etwa 60–90 °C führte nach Pasteurs Erkenntnis zur weitgehenden Abtötung von Mikroorganismen wie Hefen und Milchsäurebakterien, die für den Verderb verantwortlich sind. So konnten Lebensmittel fortan länger haltbar gemacht werden, ohne an Geschmack einzubüßen oder ihre Konsistenz zu verändern.
Bekanntestes Beispiel der Pasteurisierung ist die Haltbarmachung von Milch. Dabei wird Frischmilch etwa 40 Sekunden lang auf 60–75 °C erhitzt und danach sofort wieder abgekühlt, um Keime weitgehend abzutöten. Pasteurisierte Frischmilch ist allerdings nicht keimfrei, sondern nur keimarm; sie hält sich sechs bis zehn Tage im Kühlschrank. Um auch die letzten Keime zu beseitigen, muss die Milch auf 135–150 °C ultrahocherhitzt und schnell wieder abgekühlt werden (sogenannte H-Milch).
Erhellendes
Louis Pasteur erkannte Mikroorganismen auch als Ursache von Krankheiten wie z. B. Milzbrand. Er entwickelte einen Impfstoff gegen Tollwut, den er 1885 erstmals erfolgreich testete.
Pasteur gilt als einer der wichtigsten Wissenschaftler Frankreichs. Das Institut Pasteur in Paris wurde nach ihm benannt.
»Das letzte Abendmahl«
Das zwischen 1495 und 1497 von Leonardo da Vinci (1452–1519) geschaffene Wandgemälde zeigt Jesus Christus im Kreis seiner zwölf Jünger. Das 9,04 m lange und 4,22 m hohe Meisterwerk der Renaissance schmückt die Nordwand des Refektoriums der Kirche Santa Maria delle Grazie in Mailand.
Den Auftrag für das in Öl und Tempera auf Mauerwerk gemalte Monumentalbild mit einer Grundierung aus Harz und Pech erhielt Leonardo von dem Mailänder Herzog Ludovico il Moro. Der Künstler sollte genau die Szene ins Bild setzen, in der Jesus verkündet, dass ihn einer seiner Jünger am selben Tag verraten werde. Leonardo wählte eine eigenwillige Bildkomposition: Im Mittelpunkt des Bildes und der perspektivischen Darstellung ist Jesus mit den Insignien der Eucharistie – Brot und Wein – zu sehen. Die Jünger scharen sich jedoch keineswegs um ihn, sondern sind jeweils in Dreiergruppen in heftige Diskussionen über Jesu Aussage vertieft.
Besonders lange grübelte Leonardo darüber nach, wie er den Gesichtsausdruck des späteren Verräters Judas darstellen sollte. Schließlich wandte der Meister einen ganz besonderen Kunstgriff an: Durch den hinter ihm auftauchenden Petrus abgelenkt, wendet Judas den Kopf leicht nach hinten – und so ist seine Mimik dem Auge des Betrachters weitgehend entzogen. Während dieser Bewegung stößt Judas jedoch überaus symbolträchtig das Salzfässchen auf dem Tisch um – nach landläufiger Meinung ein Indiz für heraufziehendes Unglück.
Leonardos Gemälde, das schon zu seinen Lebzeiten als Meisterwerk gefeiert wurde, inspirierte zahlreiche Künstler der folgenden Epochen zu ähnlichen Darstellungen. Infolge der hohen Luftfeuchtigkeit im Refektorium musste das Bild mehrfach restauriert werden, wobei vor allem die Gesichter immer wieder anders übermalt wurden. Bis 1999 wurde der Originalzustand weitestmöglich wiederhergestellt; eine letztgültige Vorstellung, wie »Das letzte Abendmahl« tatsächlich ehemals ausgesehen hat, gibt es indes nicht.
Erhellendes
Die Kirche Santa Maria delle Grazie samt dem Meisterwerk Leonardos wurde 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Tag des heiligen Martin
Der Martinstag geht auf den heiligen Martin zurück, den dritten Bischof von Tours (um 316–397). Er war der erste Heilige der lateinischen Kirche, der diesen Status nicht als Märtyrer, sondern ausschließlich wegen seiner guten Taten erhielt.
Um diese guten Taten ranken sich zahlreiche Legenden. Mitten im kalten Winter teilte er seinen
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