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Was Ihr Chef Nicht Wissen Muss

Titel: Was Ihr Chef Nicht Wissen Muss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Hoeller
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hochgearbeitet? Dann müssen Sie auch mit dem Neid derjenigen rechnen, an denen Sie vorbeigezogen sind. Bauen Sie neue Allianzen auf! Schauen Sie sich um, wo es in Ihrem Unternehmen noch Frauen in vergleichbaren Positionen gibt, und nehmen Sie Kontakt zu ihnen auf. Von den Männern können Sie sich auch etwas abschauen: Die unterstützen sich immer gegenseitig – auch wenn das Kungeln schon mal zulasten Dritter geht. Wie Sie die Erfahrung von Frauen in gleicher oder ähnlicher Position nutzen, lesen Sie im Kapitel «Netzwerken».

Erster Eindruck
    In den ersten 45 Sekunden eines Kontaktes entscheidet sich,
ob ein Gespräch fortgesetzt wird oder nicht.
    Zeit zu leben, Online-Ratgeber
    Es bleiben einem nur knapp fünf Sekunden, um seinen Typ
und damit seine Persönlichkeitdem Gegenüber bestmöglich zu
verkaufen.
    Jobpilot, Internet-Stellenvermittler
    «Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance», heißt es in unserer sich immer schneller verändernden Welt: Blitzschnell müssen wir entscheiden, ob uns eine Person sympathisch ist und wie wir sie künftig einstufen. Ob Sie wollen oder nicht: Die Schublade, in die andere Sie einordnen, ist schon für Sie geöffnet.
Erster Eindruck prägt Beziehung
    Bei der Wahrnehmung von Personen machen wir uns auf Anhieb ein Bild. Wir schließen von äußeren Merkmalen (Gesicht, Mimik, Körperhaltung, Frisur, Kleidung, Sprache) auf den Charakter unseres Gegenübers. In der Psychologie wird diese Macht des ersten Eindrucks Primacy-Effekt genannt.
    Obwohl der erste Eindruck häufig trügt und zu falschen Beurteilungen führt, bildet er dennoch die Grundlage für die zukünftige Beziehung zu einer Person. Der erste Eindruck ist ein Automatismus: Er dient seit jeher allen Lebewesen in der Natur zur Sicherheit und Orientierung. Dahinter steckt die simple, für unsere Vorfahren damals und einen Feldhamster heute noch überlebenswichtige Frage: Freund oder Feind?
Schwierig zu widerlegen: der Halo-Effekt
    Mit dem Primacy-Effekt geht bei der menschlichen Wahrnehmung eine andere Wirkung einher, der Halo-Effekt («Halo» bedeutet «Heiligenschein»; der Begriff geht aus dem griechischen, später lateinischen halos = Sonnenscheibe hervor). Er steht für eine auffällige Eigenschaft unseres Gegenübers, die wir als stellvertretend für die gesamte Person sehen, obwohl es sich – da wir diesen Menschen ja noch nicht kennen – auch nur um ein einzelnes Phänomen handeln kann. Beispiel: Jemand hat die Angewohnheit, statt ins Gesicht des Gesprächspartners zu blicken, lieber das Kachelmuster auf dem Fußboden auswendig zu lernen. Von diesem Verhalten auf Unaufmerksamkeit zu schließen, wäre möglicherweise falsch. Vielleicht steckt ja nur Schüchternheit dahinter.
    Der Nachteil am Halo-Effekt ist jedoch, dass das einmal gefällte Urteil nicht mehr revidiert wird. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Die vielleicht schüchterne Person ist ein für allemal als «unaufmerksam» abgestempelt: In Zukunft werden nur noch Verhaltensweisen, die das Vorurteil bestätigen, wahrgenommen. Was der einmal gefassten Meinung nicht entspricht, übersehen wir.
    Fair oder unfair – darum geht es weder beim Primacy- noch beim Halo-Effekt . Es sind Tatsachen, denen wir uns stellen müssen. Der erste Eindruck ist weder ein Produkt des Zufalls noch ein Ergebnis von Willkür. Immerhin können Sie ihn steuern: Das Wissen um die Wirkung auf bestimmte Menschen und in gewissen Situationen ermöglicht es Ihnen, selbstsicher auf- und gewinnend in Erscheinung zu treten.
Nutzen Sie die Magie der Namen!
    Vom Rhetorik-Bestsellerautor Dale Carnegie stammt der Ausspruch: «Für jeden Menschen ist sein Name das schönste und wichtigste Wort in seinem Sprachschatz.» Jemanden korrekt anzusprechen bedeutet auch, ihn oder sie als Person ernst zu nehmen und wertzuschätzen. Was Sie tun können, ist …
sich den Namen Ihres Gegenübers merken und auch verwenden;
sich nicht zu schade sein und nachfragen, falls Sie einen Namennicht richtig verstanden haben; bei wiederholter Falschnennung wird die anfängliche Sympathie Ihres Gegenübers für Sie ins Gegenteil umschlagen;
keine Angst vor wiederholten Namensnennungen haben: Das Lieblingswort Ihres Gesprächspartners können Sie nicht oft genug benutzen!
Auch Ihre Körpersprache sollte stimmen
    Nachdem Sie die korrekte Anrede gewählt haben, wird Ihr Gegenüber verstärkt auf Ihre Körpersprache achten: Ihre Mimik, Ihre Gesten, Ihre Haltung. Noch kann er Sie nicht richtig einordnen

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