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Was im Dunkeln liegt

Was im Dunkeln liegt

Titel: Was im Dunkeln liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Janes
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fünf Minuten
dauern, meine Liebe. Sie können in der Empfangshalle warten oder einen kleinen Spaziergang durch den Garten machen.«
    Mrs Ivanisovic sinkt lediglich tiefer in ihre Kissen zurück, scheint sich in die Situation zu fügen. Verärgert über den gönnerhaften Ton von Schwester Fettsteiß stehe ich dumm in der Empfangshalle herum, den alten Zeitungsartikel nach wie vor in der Hand. Mit einer absurd verstohlenen Geste falte ich ihn rasch wieder zusammen und stecke ihn in meine Handtasche, als auch schon die Angestellte, die mich bei der Ankunft begrüßt hat, auftaucht  –  wie es aussieht aus einem Schrank unter der Treppe, wo sie wahrscheinlich auf der Lauer liegt und auf unvorsichtige Besucher wartet.
    Aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl, mich erklären zu müssen, und sage: »Ich warte hier nur, während die Schwester drin ist.«
    »Aah, ja. Arme Betty. Sie war so aufgeregt wegen Ihres Kommens. Es ist nett, dass sie mal Besuch hat. Sie sieht so selten jemanden, lebt leider sehr in ihrer eigenen Welt.«
    Die Worte stechen mich wie Hagelkörner. Sie hätte Danny an ihrer Seite haben müssen. Danny hätte hier sein sollen. Und was mich angeht  –  ich hätte sie vielleicht als Schwiegertochter besucht.

15
    Die zerbrochene Fensterscheibe bedeutete zwangsläufig eine weitere Unterbrechung der Arbeit am Gartenteich. Simon entsann sich, in Leominster einen Eisenwarenhandel gesehen zu haben, der auf einem Schild nach Maß geschnittenes Fensterglas anbot, und so fuhren wir am nächsten Tag dorthin. Mühelos fanden wir den richtigen Laden und wollten gerade hineingehen, als Trudie sagte: »Ich muss doch wegen der Scheibe nicht mitkommen, oder? Ich würde mich nämlich gern noch woanders umschauen.«
    »Okay«, sagte Simon. »Aber bleib nicht zu lang.«
    Unverzüglich marschierte Trudie los, auf eine Art, die deutlich machte, dass sie mich nicht dabeihaben wollte. Ich ging mit den anderen in den Eisenwarenladen. Aber sobald sie damit beschäftigt waren, dem Verkäufer die Maße anzugeben, entschuldigte ich mich, indem ich irgendetwas von »draußen warten« murmelte. Zurück auf der Straße eilte ich zielstrebig zu den Telefonzellen, wo ich Trudie am Vortag erspäht hatte. Als ich diese leer vorfand, linste ich in die Auslage des Geschäfts, aus dem ich sie am Tag zuvor hatte herauskommen sehen, doch es war niemand darin zu entdecken. Meine ursprüngliche Vermutung, sie stehle Gegenstände aus dem Haus, war wieder
neu aufgeflackert  –  obwohl ich einräumen musste, dass das, was auch immer sie vielleicht mitgehen ließ, ziemlich klein sein musste. Etwas, das sie unbemerkt in ihrer Hirtentasche verstauen konnte.
    Während ich noch überlegte, was ich als Nächstes tun sollte, entdeckte ich Trudie, die auf mich zugerannt kam. Selbst aus der Ferne konnte ich sehen, dass sie aufgeregt war.
    »Ich bin gerade Josser begegnet«, japste sie.
    »Wo?«
    »Da drüben, er kam aus dem Getränkeladen. Ich bin fast mit ihm zusammengestoßen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also sagte ich einfach nur ›Hallo‹ und wollte weitergehen.«
    »Und?«
    »Na ja, irgendwie stellte er sich mir in den Weg und sagte (sie ahmte auf ziemlich eigenwillige Weise Jossers Akzent nach): »›Ich weiß nicht, was in diesem riesigen Haus da draußen abgeht, aber es gibt da ein paar Dinge, die ihr Mädels wissen solltet …‹«
    »Was hast du gesagt?«
    »Gar nichts. Ich habe versucht, an ihm vorbeizugehen.«
    »Hast du ihn nicht gefragt, ob er gestern Nacht unser Fenster eingeschlagen hat?«
    »Nein, habe ich nicht. Hättest du das denn getan? Ich wollte ihm irgendwie ausweichen, aber er hielt mich am Arm fest.« Unwillkürlich blickte sie auf ihren Arm hinunter, als erwartete sie, dass die Berührung einen Schmutzfleck hinterlassen hatte. »Dann fing er an, über irgendwelches Zeug zu faseln, aber ich habe mich losgerissen und bin den ganzen Weg zurückgerannt. Er hat auch so
ekelhaft gerochen. Meinst du, ich sollte das den Jungs erzählen?«
    Ich dachte einige Sekunden nach. »Nein. Danny könnte auf die Idee kommen, ihn zu suchen, und eine Schlägerei in der Öffentlichkeit wäre nicht so gut … wir wollen schließlich nicht noch mehr nächtliche Besuche oder eingeschlagene Fensterscheiben.«
    »Was, glaubst du, meint er mit diesen Dingen, die wir wissen sollten?«
    »Gar nichts«, antwortete ich bestimmt. »Wie ich Danny verstanden habe, kennen sie den Typen kaum. Er ist einfach nur fies und will uns Angst

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