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Was im Dunkeln liegt

Was im Dunkeln liegt

Titel: Was im Dunkeln liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Janes
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Danny bot sich freiwillig an, das Geschirr zu spülen, und ich half ihm dabei, was nur gerecht war, da Trudie die ganze Kocherei allein erledigt hatte. Wir waren halb mit der Arbeit fertig, als Danny sagte: »Ich wünschte, du würdest dich bemühen, etwas netter zu Simon zu sein.«
    »Vielleicht solltest du ihn bitten, dass er etwas netter zu mir ist.«
    Danny zog es vor, den Einwand zu ignorieren. »Es ist so schön, wenn wir drei uns gut verstehen. So wie es am Anfang war. Es war perfekt  –  und genau so mag ich es. Ich möchte, dass zwischen uns beiden alles perfekt ist.«
    »Aber Simon …«
    Danny ließ mich nicht ausreden. Er drückte einen Kuss auf seinen Zeigefinger und legte ihn mir dann auf die Lippen. »Ich kriege immer, was ich will, schon vergessen? Und wenn ich alles perfekt haben will, dann wird es so sein.«
    Als Danny so im Licht der Abendsonne stand, die schräg durch das Küchenfenster hereinfiel, konnte ich mir mühelos vorstellen, dass er alle Hindernisse zu unserem Glück beiseitefegen würde. Er war mein starker, schöner Krieger und gleichzeitig mein edler Ritter. Er küsste mich zärtlich, hob mich hoch und setzte mich auf die Tischkante, um mich noch besser küssen zu können. »Du bist so schön«, wisperte er in mein Haar. »Manchmal kann ich kaum glauben, dass du mein bist.« Abgelenkt durch Dannys Küsse, kam es mir gar nicht in den Sinn, den Wahrheitsgehalt dieser paradiesischen Anfangszeit zu hinterfragen, in der Simon und ich angeblich die besten Kumpel gewesen waren.

    Am nächsten Morgen machte Simon seine Ankündigung wahr: Er stand zeitig auf und war noch vor zehn Uhr mit der Scheibe wieder zurück. Das Einsetzen des Glases erwies sich als eine komplizierte Angelegenheit, die unser aller Mithilfe erforderlich machte. Wir mussten die Scheibe an der richtigen Stelle festhalten, standen uns dabei jedoch gegenseitig im Weg und behinderten uns zudem mit widersprüchlichen Anweisungen. Das Endresultat sah schrecklich aus. Selbst nachdem Simon den überschüssigen Kitt mit einem Tafelmesser abgekratzt hatte, quoll es wie ein misslungener Kuchenteig um das Glas herum. Die Scheibe selbst war übersät mit Fingerabdrücken, als hätten sich tausend Phantomhände gegen das Fenster gepresst: ein Eindruck, den ich so unheimlich fand, dass ich mich ohne Aufforderung daranmachte, das Fenster zu putzen. Die anderen ließen mich gewähren. Es war eine extrem mühsame Arbeit. Jedes Mal, wenn ich die Scheibe von außen putzte, schaffte ich es, ein paar Flecken zu übersehen, die sofort sichtbar wurden, sobald ich ins Wohnzimmer zurückkehrte. Und wenn ich draußen war, entdeckte ich wiederum auf der Innenseite der Scheibe irgendwelche Abdrücke. Schließlich gab ich mich geschlagen und ging, auf der Suche nach Trudie, in den Garten hinaus.
    Sie lag in ihrem Bikini im trockenen Gras. Ihre Augen waren geschlossen, und neben ihr stand eine Flasche Sonnenmilch, aus der ein weißer Tropfen quoll. Mir taten die Arme vom Fensterputzen weh, deshalb ärgerte mich dieses Bild träger Muße.
    »Mit wem hast du neulich telefoniert?«
    Abrupt setzte sie sich auf. Sei es wegen der Frage oder weil sie mich nicht kommen gehört hatte.

    »Mit niemandem. Was redest du da? Hier ist doch gar kein Telefon.«
    »Aber in Leominster.« Ich ließ mich neben sie plumpsen. »Ich habe dich vor zwei Tagen aus einer Telefonzelle kommen sehen.«
    »Ach  –  das. Ich habe niemanden angerufen.« Entspannt legte sie sich wieder zurück.
    »Hast du wohl.« Sie ist so eine Lügnerin, dachte ich mit jäher Wut. »Warum solltest du sonst in eine Telefonzelle gehen?«
    »Ich wollte sehen, ob es ein Branchenverzeichnis gibt, aber natürlich war keines da. Das wird immer geklaut. Die Telefonbücher und die Gelben Seiten.«
    »Wozu hast du ein Branchenverzeichnis gebraucht?«
    »Ich wollte einen Blick auf die Antiquitätenhändler werfen. Wenn du es genau wissen willst, ich wollte sehen, ob jemand ganz bestimmte Sachkenntnisse anbietet.«
    »Lass den Blödsinn«, sagte ich. Ich war überzeugt, dass sie mich an der Nase herumführte. »Du warst in einer Straße, in der ein Antiquariat neben dem anderen ist. Du hättest sie nicht im Branchenverzeichnis nachschlagen müssen. Du hast jemanden angerufen.«
    »Und wenn ich das getan hätte?«, fuhr sie mir plötzlich über den Mund. »Ich finde nicht, dass dich das etwas angeht.«
    Ihre Worte ließen mich verstummen. Das war natürlich völlig richtig. Auch wenn Trudie ein Dutzend

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