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Was im Dunkeln liegt

Was im Dunkeln liegt

Titel: Was im Dunkeln liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Janes
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Würdenträgerin, die ein neues Projekt besichtigte und all die richtigen Fragen stellte. Aus Angst, ihre Schuhe schmutzig zu machen, hielt sie sich von den Grabungsarbeiten fern, doch sie bewunderte unsere ordentlichen Rosenbeete und riet uns, einige Sträucher, die allzu wild wucherten, ganz herunterzuschneiden.
    Am Ende der Gartentour sagte sie, sie werde jetzt zurückfahren. Die Reise habe länger gedauert als erwartet, und Mr Ivanisovic würde sich Sorgen machen, wenn er von der Arbeit zurückkäme und sie nicht da wäre. Es sei schön gewesen, fügte sie hinzu, einmal zu sehen, was wir so trieben. Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss, weil ich das Gefühl hatte, dass Mrs I. ganz genau wusste, was ich getrieben hatte, geradeso, als hätte sie uns im Wald beobachtet. Dem Himmel sei Dank hatte es nie irgendeine direkte Kommunikation zwischen meinen und Dannys Eltern gegeben. Das war einer der Gründe, weshalb ich darauf vertraut hatte, dass die Geschichte mit der Obsternte in Frankreich nicht auffliegen würde  –  und jetzt war ich doppelt dankbar dafür.
    Unvermittelt sagte sie, sie habe ein paar Sachen für uns im Kofferraum ihres Wagens. Trudie war bereits in der Küche verschwunden, um das Teegeschirr zu spülen, doch der Rest von uns folgte Mrs I. zu ihrem Wagen  – ein
schimmernder neuer Wolseley Six, dessen Kofferraum eine wahre Schatzkiste an Leckereien barg.
    »Mason’s Limonade«, rief Danny. »Super.«
    Zusätzlich zu einem halben Dutzend Flaschen Limonade erspähte ich eine große Dose mit Plätzchen, diverse Konservendosen, vier oder fünf »Party Sevens«  –  diese gigantischen Bierbüchsen, die damals unheimlich angesagt waren  –  und zwei Körbchen mit Erdbeeren. Simon und Danny begannen mit dem Entladen, während ich neben Mrs Ivanisovic stand und tatenlos zuschaute. Normalerweise hätte ich geholfen, die Sachen hineinzutragen, aber ich konnte mich nicht über den Kofferraum beugen, ohne mein Höschen zu enthüllen, und so ließ ich es bleiben.
    Schweigend beobachteten wir, wie die erste Fuhre ins Haus gebracht wurde. Ich überlegte krampfhaft, was ich sagen sollte, und als sie den Mund zum Sprechen öffnete, war ich überzeugt, sie würde mich fragen, warum ich nicht mithalf. Noch während ich mir eine plausible Ausrede zurechtlegte, sagte sie etwas, das mir die Sprache verschlug.
    »Stan und ich freuen uns so, dass Danny und Sie heiraten werden.« Als ich sie mit offenem Mund anstarrte, stieß sie ein kleines glitzerndes Lachen aus, ehe sie fortfuhr: »Bemühen Sie sich jetzt nicht, es abzustreiten. Ich weiß, es soll ein Geheimnis sein, aber natürlich musste Danny es uns erzählen, bevor er mit Ihnen wegfuhr.«
    Ein Geheimnis, dachte ich. O ja, darauf kannst du wetten. Ein so verdammt geheimes Geheimnis, dass nicht einmal ich etwas davon weiß.
    »Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass Stan und ich sehr glücklich über Dannys Wahl sind.«

    Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Zum Glück erledigte sich dieses Problem von selbst, weil mein Zukünftiger und sein bester Kumpel in diesem Moment zurückkamen, um eine weitere Ladung abzuholen, und sich überschwänglich bedankten angesichts der Menge an Knabberzeug und Käsecracker, die sie ganz hinten im Kofferraum entdeckten. Als sie diese neue Fuhre ins Haus trugen, senkte Mrs Ivanisovic die Stimme und sagte in verschwörerischem Ton: »Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, aber dieses winzige Fähnchen überlässt nichts der Fantasie  –  und es steht Ihnen überhaupt nicht.«
    Ich war sprachlos. Nicht nur hatte ich das Gefühl, aus Verlegenheit sofort in Grund und Boden versinken zu müssen, ich war auch ernsthaft geschockt  –  um nicht zu sagen stocksauer über diese ganze geheime Heiratsgeschichte. Dannys Mutter hatte Worte gewählt, die nach außen hin Zustimmung für unsere zukünftige Verbindung signalisierten, unterschwellig jedoch anklingen ließen, es sei eine Ehre für mich, dass ihr Sohn mich erwählt hatte. Offenbar war sie der Meinung, dass dies der normale Gang der Dinge sei  –  Danny traf seine Wahl, und ich hatte in dieser Angelegenheit nichts zu melden. Wie konnte er es wagen, seinen Eltern so etwas zu erzählen  –  als wäre alles bereits beschlossene Sache  –, bevor er mich überhaupt gefragt hatte? Sogar mein fügsames, entgegenkommendes Naturell hatte seine Grenzen.
    Bei näherem Nachdenken fand ich es außerdem extrem beunruhigend, dass er es vorzog,

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