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Was im Dunkeln liegt

Was im Dunkeln liegt

Titel: Was im Dunkeln liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Janes
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ein Buch über das Anlegen von Gartenteichen ausgeliehen. Der Inhalt des Buches war wenig ermutigend. Dannys Theorie, dass man »einfach ein wenig Sand und Zement zusammenschmeißt und Wasser hinzufügt, bis es richtig aussieht«, war offenbar ein Trugschluss. In Simons Buch wimmelte es von warnenden Geschichten darüber, was mit dem Beton passieren würde, wenn man die Mischung oder das Auftragen nicht richtig hinbekäme. Es endete mit der Feststellung: Betongießen ist eine Kunst, die beträchtliches Wissen und Erfahrung verlangt. Sollte es Ihnen daran mangeln, rate ich Ihnen dringend, die Arbeit einem Fachmann zu übertragen.
    Was leicht gesagt war, da Simons Onkel nur genügend Geld dagelassen hatte, um Rohmaterialen zu kaufen und einen Betonmischer zu mieten. Arbeitskraft und Fachkenntnisse würden zusätzliche Kosten verursachen  –  und wir wussten nicht, in welcher Höhe. Zu guter Letzt beschloss Simon, am nächsten Tag in die Stadt zu fahren und sich dort einmal umzuhören. »Fragen kostet nichts«, meinte er.
    Trudie begleitete ihn, während Danny und ich zu Hause blieben. Weil Simon nicht da war, entschied sich Danny für eine leichtere Arbeit und verbrachte eine gute halbe Stunde damit, den letzten schmalen Unkrautstreifen aus dem Rosenbeet neben der Terrasse zu rupfen. Ich gesellte mich zu ihm, und wir setzten uns in die Wiese, diskutierten, was wir als Nächstes tun sollten, und tranken lauwarmen Orangensaft (wie üblich waren uns die Eiswürfel ausgegangen).

    »Lass uns in den Wald gehen«, schlug Danny vor. »Damit wir mal eine Weile hier rauskommen.«
    Es war wieder ein sonniger Tag mit ein paar flauschigen Bilderbuchwolken, die nahezu reglos am tiefblauen Himmel hingen. Als wir in die Straße abbogen, spürte ich, wie mein Kleid mir am Rücken klebte. Insekten summten, und bunte Schmetterlinge flatterten über das Feld. Im Gänsemarsch mussten wir uns über den schmalen Pfad bewegen, doch sobald wir im Wald waren, gingen wir Hand in Hand.
    »Schön, dich mal ganz für mich zu haben«, sagte Danny. »Wir haben nicht oft Gelegenheit, etwas allein zu unternehmen.«
    Zustimmend drückte ich seine Hand.
    »In dem Kleid siehst du wie eine Elfe aus«, sagte er.
    »Eine ziemlich komische Elfe«, erwiderte ich.
    Fragliches Kleid war zwischen uns beiden eine Art Insiderwitz. Es war einer dieser überteuerten Boutiquenkäufe, den ich hinterher sofort bereut hatte: ein Baumwollhängerchen mit einem Dutzend winziger Knöpfe, die zu einem schlichten runden Ausschnitt führten  –  gelb, mit einem großen weißen Gänseblümchen auf der Vorderseite. Nach einem Mal Waschen war es zu einer Länge geschrumpft, die eindeutig unanständig war, und ich sah darin auch keineswegs wie eine Elfe aus, sondern eher wie eine Straßendirne. Ich zog es fast nie an, war aber mit der Wäsche so weit im Rückstand, dass ich kein anderes sauberes Kleidungsstück mehr hatte. Morgen, dachte ich, werde ich die Waschmaschine anwerfen und den Kleiderhaufen in der Ecke unseres Zimmers in Angriff nehmen.
    Nachdem wir eine Weile herumgeschlendert waren, setzten wir uns in eine kleine Wiese unweit des Spielplatzes.
Wir küssten uns und begannen im Gras herumzurollen  –  halb verspielt, halb ernst. Ich merkte, dass mein Kleid bis zur Taille hochgerutscht war, und versuchte, es wieder herunterzuziehen.
    »Nicht«, murmelte Danny zwischen unseren Küssen. »Lass es uns hier machen, im Wald.«
    Wahrscheinlich entsprach das seiner Vorstellung von freier Liebe und dem ganzen Zurück-zur-Natur-Kram, aber ich konnte nur an kleinkarierte Anstandsregeln denken und an eklige Krabbeltiere.
    »Nein«, krächzte ich, als sein Daumen am Gummiband meines Höschens herumspielte. »Das geht nicht. Nicht hier. Lass uns nach Hause zurückgehen.«
    »Nein«, raunte er mir ins Ohr, und ich hörte die Lust in seiner Stimme. »Hier.«
    »Aber im Bett ist es viel bequemer«, protestierte ich und versuchte, mich ihm zu entwinden, was seinen Angriff auf mein Höschen eher unterstützte als abwehrte.
    »Hier ist es viel romantischer«, sagte er und küsste mich erneut.
    In diesem Augenblick konnte ich mir nichts weniger Romantisches vorstellen als das Piksen des Grases unter meinem nackten Hintern, aber es war klar, dass Danny sich nicht abbringen lassen würde. Ich versuchte es mit einem letzten Einwand. »Jemand könnte uns sehen. Stell dir vor, es kommt jemand.«
    »Ja, es wird jemand kommen, Babe  –  und das könntest du sein.«
    Ich wollte Danny

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