Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was im Dunkeln liegt

Was im Dunkeln liegt

Titel: Was im Dunkeln liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Janes
Vom Netzwerk:
Diele zurück  –  meine Miene verriet zweifellos Schuldig! Legen Sie mir die Handschellen an . Sergeant Mathieson und sein Kollege waren offensichtlich daran gewöhnt, derartige Reaktionen hervorzurufen, und blieben gelassen.
    »Simon«, stammelte ich. »Ja, Simon ist da. Er ist im Garten  –  bei der Gartenarbeit.« Hatte ich bereits zu viel gesagt? Wussten sie, was er dort draußen machte? Hatten sie einen Verdacht? Wie, zum Teufel, waren sie uns so schnell auf die Schliche gekommen? Ich fragte mich, ob sie wohl ihre eigenen Spaten mitgebracht hatten, um Trudie auszugraben, oder ob sie unsere benutzen wollten.
    Sergeant Mathieson und sein Kollege wechselten einen kurzen Blick. Sie hielten mich offenbar für leicht beschränkt.
    »Sollen wir in den Garten gehen und ihn suchen?« Erstmalig erhob nun der andere Mann das Wort  –  halb an mich gerichtet, halb an seinen Kollegen.
    »Nein, nein«, sagte ich rasch. »Bitte, treten Sie ein.« Ich wedelte aufmunternd mit dem Arm, als wäre ich in der Ausbildung zum Verkehrspolizisten. »Kommen Sie herein und nehmen Sie Platz; ich werde nach draußen gehen und ihn holen. So geht es am schnellsten«, fügte ich hinzu, da die beiden Männer zögerten. »Ich weiß genau, wo ich ihn finde.«
    Sie traten ein, schlussfolgerten aus meinen Worten wahrscheinlich, das Haus stehe inmitten eines riesigen Grundstücks, wo sich die Suche nach Simon zu einem zeitaufwendigen Ausflug durch ein Labyrinth aus Sträuchern entwickeln könnte. Ich führte sie ins Wohnzimmer, das, ein wenig schmutziges Geschirr hin oder her, noch annähernd so aussah wie an dem Tag von Mrs Ivanisovics
Besuch. Mein Herz klopfte so laut, dass ich glaubte, sie müssten es hören.
    »Entschuldigen Sie, dass ich Sie draußen warten ließ«, sagte ich. »Ich war gerade dabei, mir die Haare zu waschen.« Ich deutete auf den Handtuchturban.
    Sergeant Mathieson war an meinen Haargeschichten nicht interessiert. »Wohnen Sie hier?«, fragte er.
    »Nein«, sagte ich. »Oder doch, ja  –  ich wohne hier  – den Sommer über  –  als eine Art Haushälterin.« Noch während des Sprechens schoss mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich offiziell gar nicht hier war, sondern bei der Obsternte in Frankreich weilte. Ich beobachtete, wie seine Brauen sich hoben, als er sich im Zimmer umsah, und er anschließend einen Blick mit seinem Kollegen wechselte. Sie waren offensichtlich nicht gerade beeindruckt von der Katy-Mayfield-Haushaltsführung.
    »Es gibt doch keine  –  keine schlimmen Nachrichten, oder?«, fischte ich nach Informationen.
    »Nein, Kindchen, nichts dergleichen. Wir müssen mit Mr Willis im Rahmen einer Routinebefragung sprechen. Wenn Sie ihn jetzt bitte holen würden …«
    »Klar«, sagte ich. »Ich beeile mich.«
    So normal, wie es mir möglich war, ging ich aus dem Wohnzimmer und weiter durch die Diele, doch sobald ich außer Sichtweite war, schoss ich blitzschnell durch die Küche und stürmte über den Rasen, beide Hände an meinem Kopf, um das Handtuch am Herunterrutschen zu hindern.
    »Was ist denn los?«, fragte Danny, während er aus der Grube kletterte und mir ein paar Schritte entgegenkam.
    »Die Polizei«, japste ich. »Die Polizei ist hier und will mit Simon sprechen.«

    Simon starrte mich an. Sein Gesicht wurde so weiß, dass ich einen Moment lang fürchtete, er würde umkippen.
    Danny wirkte nur unwesentlich ruhiger. »Langsam, Katy.« Er legte mir sanft die Hand auf den Arm. »Wieso glaubst du, dass es die Polizei ist?«
    »Ich glaube gar nichts. Das ist die Polizei. Die haben mir so ein Dings gezeigt  –  einen Ausweis. Sergeant Mathieson von der Polizei Staffordshire.« Erst jetzt wurde mir das Merkwürdige an dieser Sache bewusst. »Wir sind hier doch gar nicht in Staffordshire«, sagte ich.
    Danny wandte sich Simon zu. »Kann es etwas mit dem Wagen zu tun haben? Sind Steuer und Versicherung bezahlt?«
    »Natürlich«, erwiderte Simon. »Außerdem würden sie für so eine Lappalie nicht eigens jemanden aus Staffordshire herschicken.«
    »Meinst du, dass Trudie aus Staffordshire kam?«, fragte ich.
    »Sie kam nicht von dort«, entgegnete er schroff. »Von nirgendwo in der Nähe.«
    »Dann wird es etwas mit der Uni zu tun haben«, sagte Danny.
    Simon sah ihn an. »Rachel Hewitt«, sagte er.
    »Das glaubst du doch nicht im Ernst«, erwiderte Danny. »Warum sollten sie deswegen extra hierherkommen? Du hast deine Aussage doch bereits gemacht.«
    »Einen anderen Grund kann

Weitere Kostenlose Bücher