Was Katzen wirklich wollen
Prozent. (Vor allem in fortgeschrittenem Alter kastrierte Kater behalten ihr Markierverhalten oft bei.)
• Nach der Kastration entfallen außerdem die Katerkämpfe. Allerdings werden kastrierte Kater wie auch Katzen nicht völlig friedlich, Revierkämpfe können von beiden »neutralisierten« Geschlechtern heftig geführt werden.
• Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass kastrierte Katzen fett werden. Sie werden es nur, wenn sie von uns zu viel Futter erhalten. Da die Tiere nach der Kastration weniger aktiv sind, weil die Suche nach Partnern entfällt, benötigen sie weniger Energie. Passt man die Ernährung an und sorgt zudem für viel Bewegung, lässt sich Fettleibigkeit leicht verhindern.
• Die meisten Katzen und Kater zeigen sich nach der Kastration spielfreudiger und lebenslustiger, Kater sind vor allem untereinander deutlich verträglicher. Außerdem wird die Bindung an den Menschen enger, sowohl von Katze als auch Kater, und vor allem ängstliche Katzen tolerieren eher Berührungen.
Mieze hat Nachwuchs – Geburt und Aufzucht der Jungen
Nach einer Tragzeit von 60 bis 65 Tagen (manche überzüchtete Rassekatzen tragen nur noch 58 Tage) ist es schließlich so weit: Der Nachwuchs drängt auf die Welt.
Das freudige Ereignis
Die Katze zieht sich zur Geburt gern in eine dunkle Nische zurück. Oft hat die Katze diese schon vorher ausgesucht und mit weichem Material wie Gras, Laub und ausgerissenen Bauchhaaren ausgepolstert. Auf jeden Fall achten Katzenmütter auf eine trockene und weiche Unterlage im Wurflager.
Die Geburt verläuft bei Hauskatzen zwar meist ohne Komplikationen, ist aber keineswegs leicht oder schmerzarm, denn die Neugeborenen sind verhältnismäßig groß. Die Katze, die meist auf der Seite liegt, hechelt sehr schnell und flach, windet sich unter den Presswehen, sie wimmert, und gelegentlich jault sie in tiefen Tönen auf.
Zwischendurch putzt sie sich öfter unter massierenden Leckbewegungen den Hinterleib, vor allem die Gegend um die Scheide.
Sobald das erste Junge da ist, zupft die Mutterkatze die Fruchthülle von ihm ab und leckt das Kleine ausgiebig sauber. Wenn die Nachgeburt ausgetrieben ist, frisst die Mutter sie auf, wobei sie erst zum Schluss auch die Nabelschnur durchbeißt.
Nach einer kurzen Erholungspause geht es dann mit den nächsten Wehen und dem nächsten Baby weiter, bis alle da sind. Drei bis fünf Junge werden es in der Regel, und das durchschnittlich zweimal im Jahr.
Auch wenn die jungen Kätzchen zunächst noch blind und taub sind – mithilfe ihres schon von Geburt an gut ausgebildeten Geruchs- und Tastsinns finden sie sicher die Zitzen der Mutter.
Im Wochenbett
Die Neugeborenen gleichen blinden, tauben Plüschwürstchen, die kaum mehr können, als nur etwas schnüffeln, tasten und kriechen. So ausgestattet, streben sie als Erstes nach einer Milchquelle, die sie mit einem Pendeln und Schwenken des Kopfes suchen.
Während der ersten Tage verlässt die Mutterkatze ihr Wurflager kaum, und die Jungen saugen fast ununterbrochen. Dabei kneten sie die Umgebung der Zitzen mit den zu dieser Zeit noch ständig gespreizten Pfoten, was den Milchfluss anregt.
Dieser »Milchtritt« ist eine recht ursprüngliche Verhaltensweise, die wir bei fast allen Landraubtieren finden und die erwachsene Katzen auch auf unserem Schoß einsetzen, wenn sie sich wohlfühlen und gestreichelt werden möchten.
Die Entwicklung der Kätzchen
Die ersten zwei Wochen verbringen die Jungkatzen fast ausschließlich mit Saugen, Herumkriechen und Schlafen. Wenn sie sich am Nest gestört fühlt, bringt die Katzenmutter ihre Kinderschar, eines nach dem andern, an einen anderen Platz. Die Katze nimmt dann das Nackenfell eines Jungen locker zwischen ihre Zähne und hebt das Kleine hoch.
Das Junge fällt dabei augenblicklich in eine Tragstarre, in der es nicht zappelt, sondern sich klein macht, indem es sich ein wenig einrollt und die Hinterbeinchen anzieht.
Im Alter von etwa zehn Tagen – die Augen sind nun bereits geöffnet – kann man die ersten Spiele beobachten, obwohl die Tierchen sich noch gar nicht aufrecht auf den Beinen halten können.
Sobald aber die Kätzchen die Füße unter den Körper ziehen und ihn hochstemmen können, versuchen sie sich in einem ersten, noch ungeschickten und unausgereiften Lauern und Anschleichen, in Tatzenhieben und im Zubeißen.
Die Schulzeit: Nun setzt die mütterliche Erziehung ein, die mit einem erstaunlich vielfältigen Lautvokabular einhergeht sowie
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