Was Katzen wirklich wollen
Paarungszeit zu tun und sind friedlich, sogar freundschaftlich geprägt. Die Katzen setzen sich in einem gebührenden Abstand voneinander und schauen ruhig umher. Nach einer halben bis mehreren Stunden löst sich die »Party« ebenso still auf, wie sie begonnen hat.
Katzenpaare
• Halbwüchsige Katzen, die ihre Umgebung erst erkunden und sich ein Revier etablieren wollen, schließen manchmal mit einer Nachbarskatze Freundschaft. Das Paar zieht dann meist gemeinsam los. Oft bleibt so eine Freundschaft bis zum Tode bestehen. Alle derartigen Freundespaare, die ich beobachten konnte, waren übrigens Kater (→ auch > ).
• Katzen, denen man ja früher einen ausgesprochenen Hang zur »Treulosigkeit«, ja zur Promiskuität nachsagte, bilden erstaunlich häufig monogame Paarbindungen. Dies wurde schon für so manchen Rassekatzenzüchter zum Problem, dann nämlich, wenn die Dame ihren Partner bereits gewählt hat und jeden vom Menschen für sie ausgesuchten Zuchtkater ablehnt.
• Weibchen schließen manchmal so enge Freundschaften mit einer Geschlechtsgenossin, dass sie ihre Jungen abwechselnd säugen und später gemeinsam versorgen und erziehen.
Diese Beispiele, hauptsächlich aus dem Freilaufmilieu, belegen, dass Katzen zumindest gelegentlich freiwillig miteinander freundschaftlichen Kontakt aufnehmen, ja, dass sie regelrecht soziale Bedürfnisse haben. Das soll nun aber nicht heißen, dass Katzen gesellige Tiere seien. Sie sind keineswegs ohne Weiteres bereit, Freundschaften mit Artgenossen zu schließen, bloß weil jene eben anwesend sind. Auch in dieser Hinsicht erweisen sich die Samtpfoten als sehr wählerisch.
Bekommen sie von ihrem menschlichen Hausgenossen genügend Zuwendung, fühlen sich die meisten Katzen am wohlsten, wenn sie diese nicht teilen müssen. Doch muss die Katze den ganzen Tag allein in der Wohnung verbringen, sollte man sich die Anschaffung eines zweiten Tiers überlegen. Das bedeutet aber keineswegs, dass man sich um das seelische Wohl seiner Pfleglinge dann nicht mehr zu kümmern braucht. Zu zweit gehaltene Hauskatzen können nämlich ihre sozialen Bedürfnisse nicht vollständig aneinander abreagieren. Sie benötigen dazu den Menschen, zu dem eine viel engere und freundschaftlichere Beziehung möglich ist, als sie es zwischen Katzen je werden kann. Dafür gibt es sogar einen sichtbaren Beweis: Nur ein regelmäßig von Menschenhand gestreicheltes Katzenfell wirkt glatt und gepflegt.
Hingegen sehen streunende Hauskatzen trotz guter Fütterung »ungepflegt« aus.
INFO
AUCH KATZEN HABEN VORURTEILE
Gelegentlich kann man beobachten, dass eine Katze keine roten Artgenossen mag, sich mit getigerten oder schwarzen aber gut verträgt, eine andere hält es womöglich genau andersherum. Die Bevorzugung einer bestimmten Fellfarbe geht in der Regel auf frühere gute Beziehungen, meist familiärer Natur, zu Katzen eben jener Farbe zurück.
Auch besonders schlechte Erfahrungen mit einem Artgenossen speziellen Aussehens merken sich Katzen oft sehr gut. Derartige Vorurteile lassen sich nur schwer beeinflussen, bei der Wahl einer Zweitkatze aber sollte man Miezes individuelle Einstellungen möglichst berücksichtigen.
Katzenglück zu zweit
Es kann vieles für sich haben, Hauskatzen zu zweit zu halten – immer vorausgesetzt natürlich, dass sie miteinander harmonieren. So froh mancher Mensch auch über die rührende Anhänglichkeit seiner Katze sein mag, ist er doch oft als ihre einzige Gesellschaft und beinahe einziger Lebensinhalt schlichtweg überfordert. Weder kann er sich den lieben langen Tag um sie kümmern, noch ist es ihm immer möglich, ihr all die Abwechslungen eines freien Auslaufs zu bieten, eben weil er sie vor dessen Gefahren schützen will. So stellt für die wohlbehütete Stadtmieze eine Mitkatze die einzige Gelegenheit dar, einen Freund, Reviernachbarn oder Rivalen, kurz: etwas, was für frei laufende Katzen selbstverständlich ist, kennenzulernen. In Gesellschaft von ihresgleichen gestaltet sich das Leben einer Katze in der tagsüber verlassenen Stadtwohnung sehr viel unterhaltsamer. Die beiden werden sich mit Spielen, gegenseitiger Fellpflege oder gelegentlich einer wilden Rauferei die Wartezeit auf ihren Menschen verkürzen. In der Gegenwart eines Kameraden essen Katzen meist mit mehr Lust. Zwar kommt bei ihnen Futterneid, wie man ihn von Hunden kennt, nur selten vor, dennoch regt die Gemeinschaft am Futternapf den Appetit an. Was die eine ablehnt, schmeckt vielleicht der
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