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Was Katzen wirklich wollen

Was Katzen wirklich wollen

Titel: Was Katzen wirklich wollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Mircea Pfleiderer , Birgit Rödder
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weniger als ein, zwei Meter zu nähern.
    Für Kater ist es wichtig, möglichst frühzeitig zur Stelle zu sein und mit der Werbung zu beginnen, denn entgegen landläufiger Meinung fällt die Katze nicht ohne Weiteres dem stärksten Kater und Sieger in allen Rivalenkämpfen zu. Sie trifft ihre Wahl, und mehrfach haben wir nach einem erbitterten Katerduell die umworbene Katze mit dem Unterlegenen davonziehen sehen. Er folgt ihr dann mit Eifer, die noch nicht Bereite aber entzieht sich ihm, sobald er zu nahe kommt, läuft ein Stück davon, hält wieder an und blickt sich nach ihm um, gurrt und wälzt sich, nur um wieder davonzurennen, sobald er in Reichweite kommt. Oft erst nach Tagen der Werbung lässt die Katze den Kater ihrer Wahl immer näher herankommen.
    Begattung: Das ganze umständliche Verfahren der Werbung einschließlich Kokettierflucht und vieler Ohrfeigen praktizieren die Katzen nur, solange sie einander noch fremd sind. Ist erst einmal ein gewisses Maß an Vertrautheit erreicht, erlaubt die Katze ihrem Galan, sie zu besteigen, wobei er ihr Nackenfell locker zwischen die Zähne nimmt. Bei einander sehr vertrauten Hauskatzen kommt es auch vor, dass die Kätzin sich für einen »Quickie« entscheidet. Sie nimmt dann nur noch die Begattungsstellung ein, und der Kater steigt auf, ohne einen Nackenbiss auch nur anzudeuten.
    Viel wurde darüber gerätselt, warum sich die Katze nach der Kopulation unter heftigen Abwehrlauten mit Tatzenschlägen gegen den Kater wendet. Unter anderem machte man eine Besonderheit des Katerpenis, nämlich die Hornzäpfchen darauf, dafür verantwortlich. Man dachte, diese nach rückwärts gerichteten Stacheln bereiteten der Katze beim Zurückziehen des Penis Schmerzen. Das kann schon deshalb nicht stimmen, weil der Kater seinen Penis während der Paarung wie andere Säugetiere auch in der Weise führt, dass ein mehrmaliges Zurückziehen des Penis stattfindet. Es liegt also wirklich bloß daran, dass die Katze sich nach der Begattung plötzlich auf die Einhaltung ihres gewöhnlichen Individualabstandes »besinnt« und ihre Stimmung in Abwehr umschlägt. Ein erfahrener Kater sieht dies übrigens voraus und springt schnell weg, bevor die Schläge der Kätzin ihr Ziel finden.

    KASTRATION UND STERILISATION
    Für verantwortungsvolle Tierhalter gilt es zu bedenken: Trächtigkeit und Jungenaufzucht sind für eine Kätzin sehr anstrengend, vor allem, wenn sie sich zwei- bis dreimal im Jahr fortpflanzt. Für intakte Kater ist das Leben nicht weniger hart: Sie müssen Territorien kontrollieren, die um ein Vielfaches größer sind als die von Kastraten und Weibchen, und begegnen dabei natürlich vielen Gefahrensituationen inklusive der teils harten Katerkämpfe. Uns Menschen »beglückt« eine Kätzin während der Rolligkeit mit ihren kehligen »Gesängen«. Sie setzt in dieser Zeit auch Harnmarken, jedoch nicht so unangenehm stinkende wie die eines intakten Katers, dessen ausgeprägtes geruchliches »Mitteilungsbedürfnis« ein Zusammenleben im Haus stark gewöhnungsbedürftig macht.
    Zweifellos – kleine Kätzchen sind süß. Aber abgesehen von der großen Verantwortung und der nicht wenigen Arbeit bei der optimalen Aufzucht sollte Katzennachwuchs auch aus Tierschutzgründen nicht leichtfertig »passieren«. Es ist heutzutage nicht einfach, verantwortungsvolle Katzenhalter für die Kleinen zu finden.
    Sowohl Kastration als auch die Sterilisation sind geeignet, um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden.
    Sterilisation: Bei diesem Eingriff werden nur die Eileiter beziehungsweise Samenleiter durchtrennt. Der wichtigste Unterschied zur Kastration ist, dass der hormonell bedingte Drang zur Fortpflanzung samt allen Begleiterscheinungen bestehen bleibt.
    Kastration: Das beste Alter für die Kastration ist die eintretende Geschlechtsreife, die beim Kater zweifelsfrei am strengen Geruch des Urins im Katzenklo, bei der Kätzin an der ersten Rolligkeit erkannt werden kann.
    In diesem Fall werden die Keimdrüsen, also Hoden beziehungsweise Eierstöcke, entfernt.
    Der Eingriff ist bei Katern naturgemäß weniger aufwendig und belastend als bei der Katze, deren Unterleib für die Operation geöffnet werden muss. Die Wunden verheilen aber recht schnell, und die Tiere gehen dann wieder – fast – ihrem gewohnten Leben nach. Die positiven Effekte der Kastration zeigen sich dann allerdings bald:
    • Das »gefürchtete« Harnspritzen des Katers verringert sich bis auf ein »Restrisiko« von etwa 10 bis 20

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