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Was liest der Hund am Laternenpfahl

Was liest der Hund am Laternenpfahl

Titel: Was liest der Hund am Laternenpfahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Hoefs , Petra Führmann , Ute-Kristin Schmalfuss , Heinz Grundel
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dieses Niveau nur von einem anatomisch hierfür geeigneten Hund zu erreichen. Nach längeren Ausflügen von mehreren Stunden jedoch brauchen Hunde in der Regel eine ganze Weile zu Regeneration: So benötigten Schäferhunde, die 50km trabend zurückgelegt hatten, eine Erholungsphase von 10–12 Stunden. Bei hohen Temperaturen muss der Ausdauerjogger auf seinen Hund Rücksicht nehmen, da dieser auf Hitze weitaus empfindlicher reagiert als der Mensch. Man hat festgestellt, dass Schlittenhunde mit einem Durchschnittsgewicht von etwa 25 Kilo die beste Ausdauer haben und dabei mit Wärme und Kälte besser zurechtkommen als ihre leichteren und schwereren Rassegenossen. Doch nicht nur nordische Hunde haben an dertrabenden Form der Freizeitgestaltung große Freude. Begeisterte Langstreckenläufer kann man nach entsprechendem Konditionsaufbau aus fast allen Hunden machen, die sich prinzipiell gerne bewegen und körperlich fit genug sind.
    Warum sind manche Hunde nur solche
spielverderber
?
    Beim Betrachten der Wohnstätten mancher Hunde fühlt man sich unwillkürlich an einen Besuch im Disneyland erinnert. Pädagogisch wertvolles Holzspielzeug, Quietsch- und Gummitiere in den fantastischsten Formen und Farben, Tennis- und sonstige Bälle in unüberschaubaren Mengen, und mittendrin – ein völlig gelangweilter Vierbeiner. Hundebesitzer in tiefer Verzweiflung, weil der Hund die gesammelte Kollektion an artgerechtem Spielzeug verschmäht, vervollständigen das Bild auf eine anrührende Weise. Gründe dafür gibt es – wie immer, so auch hier – viele und wunderfeine. Sogenanntes objektbezogenes Spiel bedeutet für die meisten Hunde Beute machen. Dazu muss sich die Beute, sprich das Spielzeug, aber auch wie eine Beute verhalten, sich vom Hund wegbewegen, zappeln, Geräusche machen, sich verstecken. Das kann ein Spielzeug aber nun mal nicht von allein, sondern nur, wenn es vom Menschen zielgerichtet eingesetzt wird. Die allerwenigsten Hunde spielen über einen längeren Zeitraum solitär. Der schönste Kongball nützt dem Hund also gar nichts, wenn der Mensch nicht mitspielt. Weitere Punkte, die dazu führen können, dass sich der Hund spielunlustig verhält, sind Überangebot und ständige Verfügbarkeit. Die Attraktivität eines Spielzeugs steigert man vor allem damit, dass man es unter Verschluss hält. Hunde, die im Welpenalter objektbezogenes Spiel mit dem Menschen nicht kennengelernt haben, stehen im späteren Leben häufig recht ratlos vor entsprechenden Angeboten. Darüber hinaus gibt es auch Rassen – so zum Beispiel unter den Herdenschutzhunden –, die im ausgewachsenen Zustand die Beschäftigung mit einer quietschenden Gummigurke als völlig unter ihrer Würde erachten.
    Müssen Hunde den ganzen Tag „
bespasst
“ werden?
    Hunde wie Menschen gewöhnen sich schnell an das Angenehme, das Durchschnittliche und leider auch an das Schlechte. Somit ist die Art und Weise, wie man sich unter verschiedenen Lebensbedingungen verhält oder oft auch einfach nur funktioniert, nicht immer geeignet, brauchbare Rückschlüsse zu ziehen. Es gab und gibt Tausende Hunde, die unter schlechten Bedingungen leben, soziale Isolierung zu ertragen haben, mangelnden Auslauf oder körperliche Härte erdulden müssen. Trotzdem verhalten sich die meisten dieser Tiere nicht auffällig, was noch lange nicht heißt, dass ihre Haltung eine akzeptable ist, auch wenn die dazugehörigen Besitzer davon mit Sicherheit ausgehen. Eine Vielzahl von Hunden lebt das andere Extrem: Nicht nur die Tages-, sondern auch die komplette Lebensplanung ist auf das Tier abgestimmt, und sobald man einmal etwas weniger Zeit zur Verfügung stellen kann, regt sich das schlechte Gewissen beim Menschen und der auffällige Unmut beim Hund. Während man im erstgenannten Fall das Gute und Richtige durch die Unauffälligkeit im Verhalten des Hundes bewiesen sieht, macht man im zweitgenannten die Auffälligkeit zum Maßstab des richtigen Handelns und glaubt daraus ableiten zu können, dass der Hund den ganzen Tag mit Freizeitprogramm beglückt werden muss. Beide Situationen sind trotz gänzlicher Verschiedenheit durch eine Tatsache vereint: die Gewöhnung beim Hund. Im Falle der Vernachlässigung kündigen viele Hunde innerlich und tragen ihre Frustration nicht nach außen. Hunde dagegen, die den ganzen Tag mit Spiel und Spaß versorgt werden, entwickeln oft eine Anspruchshaltung, die auch „formuliert“ wird, sobald das gewohnte Programm ausbleibt.

    Wie beschäftigt man den

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