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Was liest der Hund am Laternenpfahl

Was liest der Hund am Laternenpfahl

Titel: Was liest der Hund am Laternenpfahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Hoefs , Petra Führmann , Ute-Kristin Schmalfuss , Heinz Grundel
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Labrador, der Cockerspaniel, der Beagle, der Basset sowie der Langhaardackel.

    Seit wann gibt es eigentlich
tollwutimpfungen
?
    „Hunde leiden an drei Krankheiten, sie heißen Tollwut, Staupe und Fußgicht. Von diesen erzeugt die Tollwut einen Wahnsinn, von dem auch alle ergriffen werden, die gebissen sind.“ Dieses Zitat des großen griechischen Gelehrten Aristoteles (384–322 v.Chr.) zeigt,dass die Tollwut bereits im antiken Griechenland als eine der häufigsten und bedrohlichsten Tierkrankheiten bekannt war. Doch es lassen sich sogar noch ältere Zeugnisse nachweisen: Bereits um 1700 v.Chr. findet sich eine rechtliche Verfügung des babylonischen Königs Hammurabi. Diese besagt, dass der Halter eines von der Tollwut befallenen Hundes Schadenersatz zahlen müsse, wenn durch einen Biss der Tod eines Menschen verursacht werde. So alt wie das Wissen um diese verhängnisvolle Krankheit sind auch die Versuche ihrer Bekämpfung. Bei einem römischen Schriftsteller des ersten nachchristlichen Jahrhunderts findet sich der Ratschlag, Hunden als Prophylaxe gegen die Tollwut den Schwanz zu kupieren. Ebenfalls seit diesem Zeitraum versuchte man Gebissene durch das Ausbrennen der Bisswunden zu retten. Kurioses rät eine jüngere Quelle des 14.Jahrhunderts: „Man gehe zum Meer und lasse sich neunmal die Wellen über den Kopf rollen.“ Im gleichen Jahrhundert findet man aber auch Ratschläge von weniger magischem Charakter: „Die Tobsüchtigkeit der Hunde vertreibt man damit, dass man ihnen einen mit Honig vermengten Kapaun zu fressen gibt“, und in späteren Zeiten galt der Saft der Maiwürmer als wichtigstes Medikament gegen die Krankheit. Zur Entstehung der Tollwut hatte man bis zu diesem Zeitpunkt die abenteuerlichsten Theorien aufgestellt. Dieüblichen Verdächtigen waren: Temperaturschwankungen, schlechte Luft,zu warmes oder zu kaltes Essen, unbefriedigter Geschlechtstrieb, der Tollwurm. Ein tatsächlicher Durchbruch beim Kampf gegen die Tollwut jedoch trat erst ein, als man im 19.Jahrhundert erkannte, dass ein Virus die Ursache der Erkrankung war. Es war bekanntlich der französische Chemiker und Biologe Louis Pasteur, dem es gelang, diese Krankheit endlich zu besiegen. Nach langjährigen Forschungen unternahm er erste Versuche, Menschen mit einer Impfung zu schützen. So überlebte ein neunjähriger Junge aus dem Elsass, der von einem tollwütigen Hund angegriffen und vierzehnmal gebissen worden war, nachdem er von Pasteur nachträglich am 6.Juli 1885 geimpft wurde.

    Empfinden Hunde
schmerzen
?
    So eindeutig die Antwort auf diese Frage für jeden Hundebesitzer ausfallen dürfte, so uneinig waren sich Wissenschaftler und Philosophen aller Epochen, wenn es um das bewusste Wahrnehmen von Schmerzen bei Tieren ging. Der französische Philosoph Descartes war von der Seelen- und Geistlosigkeit der Tiere überzeugt. Die von ihm vertretene Maschinentheorie degradierte sie zu biologischen Maschinen aus einzelnen Teilen, deren Reaktionen auf Schmerz rein mechanischer Natur seien, vergleichbar mit dem Geräusch, das ein Wecker beim Aufziehen von sich gibt. Auch wenn es mit Voltaire, dem bedeutendsten Denker der französischen Aufklärung, schon früh einen prominenten Widersacher dieser Theorie gab, waren ihre Auswirkungen fatal. Bildete diese Sichtweise doch die Rechtfertigungsgrundlage für einen lange währenden grausamen und gedankenlosen Umgang mit Tieren. Man läge gründlich falsch, würde man diese Auffassung als überwunden betrachten. Auch im 21.Jahrhundert gibt es noch Wissenschaftler, die Hunden das bewusste Empfinden von Schmerz absprechenund daher auch keine ethischen Bedenken darin sehen, Tieren Schmerzen zuzufügen. Es ist wohl die unterschiedliche Schmerzreaktion von Mensch und Tier, die diese Einstellung erst ermöglicht. Hunde scheinen Schmerz weitaus stoischer zu ertragen, als wir Menschen das tun. Es gibt die Theorie, dies sei evolutionär bedingt: Anzeichen von Schwäche oder Verletzung zu zeigen, hätte den Raubtierinstinkt bei den übrigen Rudelmitgliedern auslösen und damit das eigene Überleben gefährden können. Daher war es – so die These – vorteilhaft, Schmerzen „für sich zu behalten“. Für den Menschen hingegen soll das gegenteilige Verhalten von Vorteil gewesen sein. Sich darüber beklagend, was ihn quält, habe er Mitgefühl und vor allem Hilfe bei seinen Mitmenschen ausgelöst. Die moderne medizinische Schmerzforschung bei Hunden steckt derzeit noch in den Kinderschuhen. Aus der

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