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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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Lachen. »Sie meinen, nachdem ich zu einem dieser sogenannten Koalitionsplaneten übergelaufen bin? Ist es
das
, was die Ihnen gesagt haben?«
    Verwirrt blickte Trip den romulanischen Wissenschaftler an. Ein leichtes Unbehagen regte sich bei diesen Worten in ihm. Dieser Mann klang nicht wie ein Überläufer. Eigentlich wirkte er eher wie ein Gefangener. Natürlich hatte Ch’uihv sie gewarnt, dass Ehrehin nicht mehr ganz bei Sinnen sei. Aber dennoch …
    Er trat ein paar Schritte auf den greisen Wissenschaftler zu. Phuong tat es ihm gleich.
    Ehrehin ließ Trip nicht aus den Augen, sondern blickte weiter unwillig zu ihm auf. Dann plötzlich, als Trip keinen Meter mehr von ihm entfernt stehen blieb, huschte ein Ausdruck des Erkennens über seine Miene, gepaart gleichermaßen mit Hoffnung und Furcht. »Cunaehr?«, fragte Ehrehin mit zitternder Stimme. »Sind Sie das?«
    Trip schluckte hart und nickte. »Ja, Sir. Ich bin es.«
    Der alte Mann blickte zur Decke auf. »Computer, erhöhe die Helligkeit um zwanzig Prozent.« Während der Raum heller wurde, richtete Ehrehin den Blick wieder auf Trip. »Kommen Sie näher«, sagte er. »Erlauben Sie mir, Sie genauer anzusehen.«
    Trip kniete sich neben den Stuhl des alten Mannes und gestattete dem Wissenschaftler, sein Gesicht in Augenschein zu nehmen. Mit zitternder Hand ließ Ehrehin seine rauen, knotigen Finger über Trips Wange streichen.
Ich hoffe, die Adigeoner waren ihr Geld wert
, dachte dieser, während ihm das Herz bis zum Hals klopfte.
    »Sie
sind
es«, sagte der alte Mann schließlich und lehnte sich auf dem Stuhl zurück, um seinen Besucher besser anschauen zu können. »Aber wie ist das möglich, Cunaehr? Ich habe Sie sterben sehen.«
    Trip setzte das entwaffnendste Lächeln auf, zu dem er sich imstande fühlte. »Sind Sie sich sicher, Doktor? Meiner Ansicht nach liefert meine Anwesenheit hier den empirischen Gegenbeweis.«
Hoffentlich klang das genug nach einem Wissenschaftler, um einen Wissenschaftler zu täuschen
, dachte Trip.
    Einen Moment lang schielte Ehrehin ihn noch an, dann zuckte er mit den Schultern. »Nun, an empirischen Beweisen gibt es nichts zu rütteln.« Er stieß sich mit den Händen von den Armlehnen seines Stuhls ab und kam unter sichtbaren Schmerzen auf die Füße. »Jetzt helfen Sie mir, von hier zu verschwinden.«
    Trip stand auf und erlaubte dem gebrechlichen Wissenschaftler, sich auf seinen Arm zu stützen. »Ch’uihv sagte, dass schon in ein paar
Eisae
ein Transporter kommen wird, um Sie abzuholen.«
    »Ein paar
Eisae
«, wiederholte Ehrehin beinahe spöttisch. »Ich nehme an, dieser Bastard Ch’uihv glaubt, dass ihm das genug Zeit verschafft, um aus mir herauszukitzeln, was er haben will.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Trip, obwohl er befürchtete, nur zu gut zu begreifen, was hier in Wahrheit vor sich ging.
    Ehrehin bedachte Trip mit einem Blick, als sei dieser ein Schulkind, das sich absichtlich dumm stellte. »Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass er die Absicht hat, mein Wissen über den
Avaihh lli Vastam
an andere zu übergeben, ohne es sich vorher selbst angeeignet zu haben, oder?«
    Die Elektronik in Trips Innenohr benötigte einen zusätzlichen Augenblick, um den unbekannten Ausdruck zu übersetzen, den Ehrehin verwendet hatte:
Avaihh lli Vastam
. Es handelte sich um einen Begriff aus dem Althochrihannsu, das von manchen Akademikern noch heute gesprochen wurde, und bedeutete in der gegenwärtigen Umgangssprache »warp-sieben-fähiger Raumantrieb«.
    »Sie müssen mir helfen, diesen Leuten zu entkommen, Cunaehr«, fuhr der alte Mann fort. »Bevor es ihnen tatsächlich gelingt, mich zu brechen. Es ist nur eine Frage der Zeit, und Admiral Valdores Truppen treffen womöglich nicht rechtzeitig ein.«
    Trip tauschte einen raschen Blick mit Phuong. Auf den Gesichtszügen seines Mitagenten lag eine ähnliche Verwirrung, wie Trip sie verspürte. »Ich verstehe das nicht, Doktor«, sagte er, während er seine Aufmerksamkeit wieder auf Ehrehin richtete. »Ich dachte, Sie seien freiwillig mit der
Ejhoi Ormiin
gegangen.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie Ihnen das gesagt haben, Cunaehr«, erwiderte Ehrehin. In seinen weit aufgerissenen Augen lag ein flehender Ausdruck. »Vermutlich haben sie Ihnen auch gesagt, dass ich durchdrehen und unsinniges Zeug von mir geben könnte.«
    Trip nickte. »Sie haben mich gewarnt, dass Sie nicht ganz … Sie selbst sein könnten.«
    »Wenn das wahr ist, dann liegt das allein daran, dass ich aus einem

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