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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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einer tieferen Ebene zu kontrollieren?« Er trat wieder auf sie zu und blickte ihr unverwandt in die Augen. »Ich habe gesehen, wie Sie gegen Ihre Gefühle gekämpft haben, T’Pol. Stärker und stärker. Bitte verstehen Sie, dass
ich
Gefühle nicht als etwas Negatives ansehe. Denobulaner geben sich ihnen hin, genau wie die Menschen. Daher kann man Ihre Situation nicht mit meiner vergleichen. Doch sollten Sie aufgrund eines verbliebenen chemischen Ungleichgewichts in Ihrem Körper anfällig für emotionale Ausbrüche sein, könnte es noch mehr Schaden anrichten, wenn Sie diesen Gefühlen
nicht
nachgeben – zumindest von Zeit zu Zeit.«
    T’Pol nickte verständnisvoll, aber Phlox konnte sehen, dass sie seinen Rat schon verworfen hatte, kaum dass er über seine Lippen gekommen war. Er wandte sich ab und tat so, als würde er seine Arbeitsfläche aufräumen.
    »Da ist noch etwas«, sagte T’Pol, nun mit kräftigerer Stimme. »Etwas, das ich nicht auf das Trellium oder meinen gegenwärtigen Mangel an emotionaler Kontrolle schieben kann.«
    Unwillkürlich versteifte sich Phlox.
Jetzt ist der Augenblick gekommen, an dem sie mir von ihren Verdachtsmomenten berichten wird
, ging es ihm durch den Kopf. Er drehte sich wieder zu ihr um.
    T’Pol verschränkte die Arme vor der Brust und verlagerte das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Trotz dieser unübersehbaren Anzeichen von Nervosität, blieb ihr Gesicht eine undurchschaubare Maske. »Ich glaube, dass Commander Tucker noch am Leben ist.«
    Phlox gab sich große Mühe, alle körperlichen Reaktionen zu überspielen. Er war froh, dass sie nur ein Berührungstelepath war und in diesem Augenblick nicht seine Gedanken lesen konnte. »Das ist eine interessante Auffassung«, sagte er nach einer Weile.
    »Ich weiß, dass es sich um eine logische Unmöglichkeit handelt«, sagte T’Pol und wedelte mit einer Hand in der Luft umher. »Wenn Trip nicht tot wäre, würde das bedeuten, dass Sie und der Captain und vielleicht auch Lieutenant Reed aus unbekannten Gründen seinen Tod vorgetäuscht hätten. Eine weitere Alternative wäre wohl, dass ich den Verstand verliere.«
    Phlox’ Hände, die er hinter dem Rücken verschränkt hatte, verkrampften sich. »Nun, auch wenn die Vorstellung einer Verschwörung, die dafür gesorgt haben könnte, dass Commander Tucker nur dem Anschein nach gestorben ist, absurd ist, scheint mir der zweite Gedanke gleichermaßen abwegig. Zumindest, bis Sie nicht irgendwelche anderen Symptome zeigen, die darauf hindeuten, dass Sie den Realitätsbezug verloren haben. Andererseits ist
Verleugnung
eine vollkommen normale Phase der Trauer, die Leute nach dem Verlust einer geliebten Person durchmachen.« Er hielt inne, bevor er mit veränderter Stimme fortfuhr: »Was lässt Sie glauben, er sei
nicht
tot?«
    »Es sind … Dinge zwischen uns geschehen, die uns auf immer verbunden haben«, sagte T’Pol.
    Es war offensichtlich, dass sie etwas vor ihm verheimlichte, und er fragte sich, ob sie von einer Gedankenverschmelzung zwischen Trip und ihr sprach. Dennoch schwieg er. Dieser zutiefst persönliche Aspekt von Trips und T’Pols Beziehung ging ihn nichts an, und er wollte nicht darin herumschnüffeln. Dabei spielte es keine Rolle, wie sehr ihn die vulkanische Praxis des telepathischen Verbindens und Verschmelzens faszinierte. Er hoffte, dass es ihm nun, da Gedankenverschmelzer auf Vulkan unter Ministerin T’Paus neuer Regierung zunehmend gesellschaftlich akzeptiert wurden, vergönnt sein würde, das Phänomen der Gedankenverschmelzung näher kennenzulernen, um darüber irgendwann eine medizinische Abhandlung zu schreiben.
    »Abgesehen davon«, fuhr T’Pol fort, »liegt es vielleicht daran, dass mir nicht erlaubt wurde, seine Leiche zu sehen …«
    »Auf Commander Tuckers Bitte hin«, unterbrach Phlox sie.
    »Und heute, als ich die Torpedohülle berührt habe, die Trips Überreste enthielt, spürte ich nichts als … Kälte. Leere. Obwohl ich weiß, dass es unlogisch ist, sagten mir alle meine Instinkte, dass er
nicht
im Inneren dieses Torpedos lag.«
    »Das tat er auch nicht«, sagte Phlox.
    T’Pol blickte ihn überrascht an.
    Er trat etwas näher zu ihr. »Der Körper, der in diesem Kasten lag, war
nicht
Commander Tucker«, sagte er. »Die Essenz dessen, was Trip war, existiert noch immer dort draußen im Universum. Er ist noch immer da draußen. Wichtiger noch, Trip ist auch hier drin.« Er legte einen Finger auf T’Pols Stirn. »Und hier.« Er berührte die

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