Was Menschen gutes tun
jeweiligen Posten enthoben und eingesperrt worden waren. Sie hatten dafür bestraft werden sollen, dass sie von den Verbündeten der Erdlinge entdeckt und besiegt worden waren, gegen die sie im Verborgenen intrigiert hatten. Weder der Senat noch die Erste Konsulin waren dafür bekannt, derartige Entscheidungen einfach so rückgängig zu machen. Allem Anschein nach hatten sich die Umstände seit seiner und Vrax’ Inhaftierung gravierend geändert.
Irgendetwas ist furchtbar schiefgelaufen
, dachte er und warf Vrax einen Blick zu, während er sich fragte, wie viel sein einstiger Kollege darüber wissen mochte.
Valdore nickte in Richtung des gebrochenen, ehemaligen Senators. »Und was wird aus
ihm
?«
»Ihre Rückkehr in die Admiralität hat ihren Preis, Valdore«, sagte T’Leikha in einem Tonfall, als belehre sie einen begriffsstutzigen Diener, dem sogar das Offensichtliche nicht klar war. »Jemand muss noch immer die Schuld für die Katastrophe mit Ihren Drohnenschiff-Prototypen auf sich nehmen. Der Senat wird meine Empfehlung unterstützen, dass Vrax für das Verraten von Militärgeheimnissen des Praetors hingerichtet wird.«
Ungeachtet ihrer unverhohlenen Verachtung für das erbärmliche Wrack eines Mannes, das mit niedergeschlagenen Augen vor ihr kroch, verspürte Valdore nichts als Mitleid mit seinem alten Kollegen. Was Vrax sich auch hatte zuschulden kommen lassen – und welche Zwiste sie in der Vergangenheit gehabt haben mochten –, er verdiente Besseres als das.
Valdore wandte sich von dem ehemaligen Senator ab und blickte der Ersten Konsulin unverwandt in die stechenden Augen. »Seine Ehrlosigkeit kann nicht schlimmer sein als meine.
Ich
war es, der die Prototypen der Drohnenkampfschiffe an die Erdlinge und ihre Verbündeten verloren hat. Vrax hat meine eigenen verfehlten Bemühungen nur unterstützt.«
Die Erste Konsulin beugte sich vor und musterte Valdore erneut schweigend. Dann lächelte sie. »Offensichtlich haben Sie trotz der Qualen in unseren Kerkern nichts von Ihrem Edelmut eingebüßt, Valdore. Und nichts von Ihrer Tapferkeit.«
Valdore erwiderte das Lächeln kühl. »Ich habe nur noch sehr wenig zu verlieren, Erste Konsulin. Und daher nur noch sehr wenig zu fürchten.« Er hielt inne, um erneut einen Blick auf den gebrochenen Mann zu werfen. Es mochte kein netter Gedanke sein, aber er war erleichtert, dass die Gefangenschaft ihn nicht annähernd so mitgenommen hatte wie Vrax. Der Anblick seines alten Freundes weckte wehmütige Erinnerungen, die über mehrere Jahrzehnte zurückreichten. »Vor langer Zeit saßen Vrax und ich beide im Senat, Erste Konsulin. Bis ich meines Postens verwiesen wurde … weil ich eine unangemessene Frage gestellt hatte.«
T’Leikha nickte. »Ich bin mir Ihres Werdegangs bewusst, Valdore. Sie und Vrax waren Freunde – zumindest bis Sie die Weisheit der Lehre von der unbegrenzten Ausdehnung des Romulanischen Sternenimperiums in Zweifel zogen.«
»Und ich wäre mit Sicherheit dafür hingerichtet worden, wenn Vrax sich nicht persönlich für mich ausgesprochen hätte. Er hat den Ersten Konsul Aratenik dazu gebracht, ihm zu helfen, und gemeinsam konnten sie den Praetor davon überzeugen, mein Leben zu verschonen.«
»Und?«, fragte T’Leikha. Ihre Augen verengten sich, als wären sie Gradmesser, die anzeigten, wie viel Geduld genau hinter ihnen noch übrig war.
»Und daher wird der Senat Ihrem Ersuchen um Milde zweifellos ebenfalls Gehör schenken«, sagte Valdore, ohne T’Leikhas Blick auch nur eine Sekunde lang auszuweichen. »Wie auch der Praetor selbst.«
Auf ihrer Stirn entstand eine steile Falte, als sie in nicht vollständig beherrschtem Zorn die Brauen zusammenzog. »Sie scheinen Ihre Lage zu vergessen, Valdore. Ihre Familie ist nicht so mächtig, wie Sie offensichtlich glauben.«
Valdore zeigte sich von ihrem Ausfall gänzlich unbeeindruckt. »Wenn irgendwelche Mitglieder meiner Familie einflussreich genug wären, um mich aus der Gefangenschaft zu befreien, hätten sie es längst getan. Ich gehe daher davon aus, dass
Sie
es waren, die mich hierher gebracht hat, Erste Konsulin – und dass Sie es deshalb taten, weil Sie mich
brauchen
. Andernfalls hätten Sie es wohl kaum für nötig befunden, etwas an meiner, Lage‘ zu ändern.« Ohne den Blick von T’Leikha abzuwenden, deutete er auf Vrax. »In Anbetracht meiner offenkundigen Bedeutung für Sie, bitte ich Sie daher respektvoll, das Leben dieses Mannes zu verschonen. Eines Tages mag das Romulanische
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