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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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Sternenimperium seiner erneut bedürfen, genau wie das heute bei mir der Fall ist.«
    T’Leikha dachte einen Moment über seine Worte nach, dann nickte sie Vrax’ Wachen zu, die den erschöpft wirkenden Gefangenen entschlossenen Schrittes abführten. Kurz bevor der ehemalige Senator aus der Kammer gebracht wurde, hob Vrax den Blick und sah Valdore an.
    Valdore erkannte sowohl Zorn als auch Verzweiflung in den einst scharfen Augen seines alten Freundes. In diesem Moment begriff er, dass er ihm wahrscheinlich keinen Gefallen getan hatte.
Manchmal endet man entweder an der Spitze
, dachte er,
oder unter dem Henkersbeil. Dazwischen scheint es nicht viel zu geben.
    Doch darüber konnte er sich jetzt keine Gedanken machen. Sein Magen knurrte. Das Geräusch war laut genug, dass er befürchtete, die remanischen Wachen aufzuschrecken.
    Erneut richtete er seine ganze Aufmerksamkeit auf die Erste Konsulin T’Leikha. »Ich wünsche eine Mahlzeit, ein Bad, eine frische Uniform und eine Kommunikationsverbindung zu meiner Familie. Anschließend möchte ich über
alles
informiert werden, was während meiner … Abwesenheit geschehen ist.«
    T’Leikha nickte. »Die entsprechenden Vorbereitungen wurden bereits getroffen. Sie haben bis morgen früh Zeit, um eine Strategie zu entwickeln, die den Militärtribunen des Imperiums und dem Praetor präsentiert werden kann.« Sie grinste wie ein Raubtier kurz vor dem tödlichen Hieb. »Willkommen zurück, Admiral Valdore.«
    Der Admiral nahm eine rasche Mahlzeit zu sich und gönnte sich eine ebenso rasche Dusche. Er zog seine neue Uniformjacke an, nur um festzustellen, dass sie sich unangenehm weit um die Brust anfühlte. Anschließend begab er sich zu einem der kleinen Konferenzräume tief in den Eingeweiden der Staatshalle und nahm dort an einem dreieckigen Tisch Platz. Der nachfolgende Lagebericht war alles andere als kurz. Der uniformierte Centurion, der ihn präsentierte – ein junger Mann namens Terix –, ging unglaublich gründlich vor. Valdore fühlte sich regelrecht überwältigt von all dem, was sich während seiner Gefangenschaft zugetragen hatte.
    Aber es lag zu viel Arbeit vor ihm. Ihm blieb keine Zeit, sich über diese Dinge Gedanken zu machen. Ebenso wenig durfte er sich von dem Umstand ablenken lassen, dass er vermutlich in tödlicher Gefahr schwebte. Nun, da er Zugang zu dermaßen vielen hochgeheimen Militärinformationen des Imperiums hatte, überwachte ihn der Geheimdienst des Praetors zweifellos rund um die Uhr und wartete nur auf irgendein Anzeichen von Verrat.
    Stattdessen gab sich Valdore ganz dem Gefühl einer zielgerichteten Bestimmung hin, das einmal mehr in ihm erwacht war.
    Die Feinde des Imperiums hatten während seiner Gefangenschaft erstaunliche Fortschritte bei der Umsetzung ihrer Pläne erzielt. Die Erde und ihre Verbündeten standen unmittelbar vor der Verabschiedung eines gemeinsamen Verteidigungspakts, der eigentlich viel eher noch als dauerhafte Konföderation beschrieben werden musste. Die daran beteiligten fünf hoch entwickelten, raumfahrenden Völker waren dazu imstande, sich zwischen das Romulanische Sternenimperium und seinen aus der Notwendigkeit geborenen Drang zur Ausdehnung zu stellen. Schon bald würden sie eine vereinte militärische Front gegenüber den Außenwelten an der immer weiter – und zunehmend diffuser – werdenden Grenze des Imperiums bilden. Und angesichts der jüngsten Geheimdienstberichte, die darauf hindeuteten, dass Coridan Prime mittlerweile zumindest Prototypen von
Avaihh lli Vastam
– Raumschiffen mit Warp-Sieben-Antrieb – besaß, mochte diese Front aus Feinden durchaus imstande sein, die mächtigen Streitkräfte des Imperiums zurückzuschlagen.
    Sie können uns in unserem eigenen Territorium ersticken
, dachte Valdore mit zunehmender Unruhe, während er Terix lauschte und die zahlreichen als geheim eingestuften Textdateien, Bilder, Hologramme und Diagramme durchsah, die ihm der Centurion zur Verfügung gestellt hatte.
Wenn die Coridaniten diese Technologie mit den übrigen Welten dieser sogenannten Koalition der Planeten teilen, bevor das Imperium seine eigenen Gegenmaßnahmen einleiten kann …
    Valdore wollte diesen Gedanken lieber nicht zu Ende bringen, doch er konnte nicht verhindern, dass sich ihm ein beunruhigendes Bild aufdrängte: die Nationalflaggen der Erde, Vulkans oder Coridans, die über all den antiken Kuppeln und Rundbögen von Darthas ehrwürdigem Regierungsviertel in der kühlen Brise der Apnex-See

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