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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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denn sie schienen eine ungewöhnliche, beinahe emotionale Antwort auf den Tod zu sein. Doch die Ministerin hatte sie daran erinnert, dass Symbole hilfreich dabei waren, Erinnerungen zu fokussieren, und fokussierte Erinnerungen ließen sich leichter kontrollieren und der ernsten Strenge der Logik unterwerfen. Obwohl sie dieses Argument schwerlich hatte entkräften können, war in T’Pol der Eindruck geblieben, dass den unterschiedlichen Obelisken, Säulen und Tafeln eine gewisse Sentimentalität anhaftete.
    Während sie Commander Tucker gegenüber auf dem Boden kniete und zu meditieren versuchte, dachte T’Pol an die letzte Unterhaltung, die sie mit ihrer Mutter geführt hatte, irgendwo in diesem Heiligtum. Sie hatten über die Syrranniten gestritten, gegen die T’Pol Stellung bezogen hatte. Sie hatten über die Ziele von Suraks Lehren debattiert, die Wirkungskraft der Führerschaft des Oberkommandos und über T’Paus unangemessen nachdrückliche Art, mit der sie versucht hatte, Suraks
Katra
aus Captain Archer herauszulösen. »Ich hätte nicht herkommen und nach dir suchen sollen, und ich will von nun an nichts mehr mit dir zu tun haben«, hatte T’Pol gesagt. Minuten später war ihre Mutter beim Angriff des Oberkommandos tödlich verwundet worden.
    T’Pol hatte sie im Arm gehalten, als sie starb, kurz nachdem T’Les zugegeben hatte, dass sie sich der Sache der Syrranniten angeschlossen hatte, um ihrer Tochter dabei zu helfen, Herrin ihrer Emotionen zu werden. »Ich bin immer so stolz auf dich gewesen«, hatte T’Les mit einem ihrer letzten Atemzüge gesagt.
    Viel hatte sich seitdem für T’Pol verändert, zumindest im Hinblick auf ihr Verständnis vulkanischer Philosophie. Obwohl sie sich stets standhaft geweigert hatte, an die Existenz von
Katras
zu glauben, ließen sich die Erfahrungen schwerlich leugnen, die Captain Archer mit dem, wie er glaubte, in seinem Inneren lebenden Geist Suraks gemacht hatte. Irgendetwas hatte Archer zum
Kir’Shara
geführt und ihm das Wissen geschenkt, dieses zu aktivieren und dadurch die wahren, unverfälschten Lehren Suraks zu enthüllen. Ob es sich dabei wirklich um Suraks
Katra
gehandelt hatte, darüber war sich T’Pol nach wie vor unsicher. Aber selbst wenn es nur irgendeine Art Überbleibsel von Erinnerungsengrammen eines vor Tausenden von Jahren verstorbenen Mannes gewesen war, stellte es einen Beweis dafür dar, dass Surak über seinen Tod hinaus weitergelebt hatte. Wenn auch nur in begrenztem Maße.
    Und wenn ihm – oder seiner
Katra
– dies gelungen war, schien der Gedanke nicht ganz so abwegig, dass auch die
Katras
von anderen jenseits der Beschränkungen des lebenden Fleisches überdauern mochten.
    Während sie vor den Gräbern meditierte, in denen die Überreste ihrer Mutter und ihrer eigenen Tochter lagen, ertappte sich T’Pol dabei, wie sie sich an die Hoffnung klammerte, dass keine der beiden wirklich fort war. Dass ihre
Katras
wirklich existierten, vielleicht im Stein ruhend oder im Grund und Boden dieses geheiligten Ortes.
    Natürlich musste sie sich eingestehen, dass solcherlei Hoffnung einzig und allein ihren Gefühlen zu verdanken war. Ihre Mutter hatte sie häufig dafür getadelt, ihre Emotionen so schlecht im Griff zu haben. T’Pol hatte dieser Einschätzung stets widersprochen. Doch in den zwölf Monaten seit sie ihre Sucht nach Trellium überwunden hatte – diesem Stoff, der es ihr erlaubte, sich aus dem Griff der Logik und von allen emotionalen Fesseln zu befreien –, hatte sie erkannt, dass ihre Fähigkeit, ihre Gefühle zu beherrschen, nun eindeutig und womöglich unwiderruflich Schaden genommen hatte.
    Manchmal geschah es, dass sie diesen Makel für ihre noch immer existierenden Gefühle für Charles Tucker verantwortlich machte. Aber eigentlich wusste sie, dass diese Erklärung unaufrichtig war. Liebe, obwohl gemeinhin als ein Gefühl angesehen, war zweifellos selbst dem logischsten und maßvollsten Vulkanier möglich. Partner liebten einander, Familienmitglieder liebten einander … nicht die Liebe selbst war das Problem, sondern die Empfindungen, die mit ihr einhergingen. Freude, Trauer, Unsicherheit, Zorn, Furcht, Wohlbehagen … all dies war während der Zeit, die sie mit Trip geteilt hatte, über sie gekommen, und gelegentlich hatten diese Gefühle gedroht, sie zu überwältigen.
    Selbst in diesem Augenblick fühlte sich T’Pol innerlich zerrissen. Wenn sie ihn so ansah, wie er auf dem steinernen Boden kniete, den Kopf zum Gebet

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