Was Menschen gutes tun
Lösung für das Problem musste daher eine gänzlich
unkonventionelle
Art der Kriegsführung sein.
»Zeigen Sie mir die aktuellsten Berichte aus dem Büro von Cheftechnologe Nijil«, befahl Valdore. »Wie haben sich seine Forschungen hinsichtlich eines Raumschifftarnapparats entwickelt, seit ich meine … Auszeit vom Dienst genommen habe?«
Terix’ düstere Miene verfinsterte sich noch weiter. »Bedauerlicherweise ist seine Tarntechnologie nach wie vor nur imstande, kleinere Objekte wie Minen oder Sonden zu verbergen. Es könnte noch Jahrzehnte dauern, bis es möglich ist, ganze Schiffe zu tarnen. Ich fürchte, dass der Rückschlag, den wir durch den Verlust des ursprünglichen, tarnfähigen Bird-of-Prey-Prototypen vor fast drei
Fvheisn
erlitten haben, dafür gesorgt hat.«
Valdore verzog das Gesicht, als er sich an die Explosion erinnerte, die den experimentellen tarnfähigen
Bird-of-Prey Praetor Pontilus
zerrissen hatte. Schuld war das extrem energiehungrige Tarnsystem gewesen, das ein katastrophales Versagen der Antimaterieeindämmung verursacht hatte. Doch ihm war klar, dass solche Verluste, so tragisch sie auch sein mochten, zum Schutz des Imperiums notwendig waren.
»Wie sieht es dann mit den Telepräsenz-Drohnen aus?«, wollte er wissen. Er musste sich regelrecht dazu zwingen, nach dem Projekt zu fragen, das seiner Karriere – und seinem Leben – beinahe ein schmachvolles Ende beschert hätte.
Die Züge des Centurions hellten sich auf. Er schaltete von dem Bild des Planeten auf dem Schirm zu einer Schemazeichnung eines modifizierten Bird-of-Preys der
T’Liss
-Klasse um. »In diesem Fall ist es mir eine Freude, zu berichten, dass Doktor Nijils Abteilung bedeutende Fortschritte gemacht hat, Admiral«, sagte er. »Die Telepräsenz-Systeme, die in den früheren Prototypen zum Einsatz kamen, wurden überarbeitet und deutlich verbessert. Genau genommen stehen bereits in diesem Augenblick mehrere neue Drohnenschiffe zum Kampfeinsatz bereit. Nur …« Der jüngere Mann brach ab, und abermals machte sich Unbehagen auf seinem Gesicht breit.
»Lassen Sie mich raten. Nijil hat im Augenblick keine telepathisch begabten Aenar-Piloten in seiner Obhut.«
Terix nickte unglücklich. »Wir verfügen gegenwärtig über keine Telepathen, die stark genug sind, diese Schiffe zu steuern, Admiral.«
Warum bin ich nicht überrascht?
, dachte Valdore. Er hatte selbst miterlebt, wie sehr sich Nijil geziert hatte, ihren letzten Aenar-Piloten so stark unter Drogen zu setzen, dass selbst Hirnschäden oder dessen Tod nicht ausgeschlossen werden konnten. Dabei waren derart extreme Maßnahmen nachweislich notwendig für den Erfolg der Mission gewesen. Solange es sich um leblose Objekte handelte – die Metalle, Keramiken und die Elektronik, die seine Erfindungen ausmachten –, war Nijil ein hart arbeitender, ja regelrecht besessener Tüftler. Aber wenn es daran ging, schwere, wenngleich notwendige Ansprüche an die lebenden, atmenden »Biokomponenten« zu stellen, die manchmal einfach im Dienste der Wissenschaft oder des Krieges geopfert werden mussten, war er allzu oft einfach zu weichherzig.
Valdore fragte sich, ob es möglich war, einen weiteren Raubüberfall auf die andorianische Subspezies der Aenar durchzuführen, ohne dadurch zu viel Aufmerksamkeit auf das Romulanische Sternenimperium zu lenken – und womöglich einen konzentrierten Gegenangriff durch mehrere Koalitionswelten auszulösen, bevor er sich sicher war, dass das romulanische Militär damit fertigwerden konnte.
Natürlich sind solche Situationen wie geschaffen für Mittelsmänner
, dachte er. Valdore wusste auch schon, wen er ansprechen musste, um möglichst diskret all die Aenar-Piloten zu bekommen, die er brauchte. Mit den knappen Worten eines Berufssoldaten instruierte er Terix, Verbindung zu einem bestimmten Mann aufzunehmen und sich sofort wieder bei ihm zu melden, sobald er selbigen auf einem sicheren Subraum-Kommunikationskanal hatte.
Zum Abschied legte Centurion Terix in einem Bilderbuchsalut die rechte Faust über die linke Lunge, den Ellbogen direkt über dem Herzen. Schneidig drehte er sich um und verließ den Raum. Valdore blieb zurück – allein mit seinen Gedanken und dem an seiner Seite hängenden
Dathe’anofv-sen
, dem Schwert der Ehre. Er zog es aus der Scheide und betrachtete seinen tödlichen Glanz, während er die edle Waffe auf seinen beiden Handflächen balancierte. Er hoffte, dass ihn seine Pläne nicht dazu zwingen würden, die
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