Was Menschen gutes tun
Organisation – wie wir wissen – später werden sollte, aber vor allem scheint die Behörde eine beinahe noble Agenda zu haben … oder zumindest so nobel, wie das bei einer Spionageorganisation möglich ist.«
»Womöglich stand ihr Verhalten noch unter dem Eindruck des Xindi-Angriffs auf die Erde im Jahr 2153«, meinte Nog. »Ganz zu schweigen vom Terra-Prime-Zwischenfall. Ich will damit nicht sagen, dass ich ein Freund der Einunddreißig war, aber lass uns nicht vergessen, dass letzten Endes jede Regierung in der Galaxis ihr eigenes Spionagenetzwerk hat. Es ist nicht so, als wäre dies das einzige, um der Armut willen.«
Jake lachte. Ein weiterer Gedanke kam ihm unvermittelt in den Sinn. »Was ist mit den Teilen der ursprünglichen Geschichte, die auf Rigel X angesiedelt sind? Die Rettung von Shrans Tochter aus der Hand ihrer Entführer, der Diebstahl des teneebianischen Amethysten und all das andere? Ist das alles nur eine Erfindung?«
»Nun, angesichts der Tatsache, dass Shran zu diesem Zeitpunkt keine Tochter hatte, würde ich sagen, dass die Antwort vermutlich ‚Ja‘ lautet«, antwortete Nog. »Aber vielleicht handelt es sich auch um eine Verschmelzung anderer Ereignisse. Schließlich haben wir jahrelang nur eine Version vom Leben dieser Leute gesehen, die irgendein Holodeckprogrammierer aus Aufzeichnungen und Logbüchern erstellt hat. Und von denen wissen wir nun, dass sie verfälscht wurden.« Er hielt inne, und um seine Mundwinkel zuckte es verräterisch. »Vielleicht wird auch in
dieser
Version etwas Interessantes im Rigel-System geschehen.«
Jake musterte seinen Freund misstrauisch. »Wie weit genau hast du dieses Material eigentlich schon gesichtet?«
Wieder grinste Nog, dann beugte er sich vor, und seine flinken Finger glitten über die Kontrollen der Holobilderzeuger, die er auf Jakes antikem, hölzernem Schreibtisch abgestellt hatte. »Nicht viel weiter. Also mal sehen, was als Nächstes passiert.«
VIERZEHN
Freitag, 14. Februar 2155 Enterprise NX-01
Als Charles Anthony Tucker III noch jung gewesen war, hatten seine Freunde und er sich immer wieder gegenseitig dazu herausgefordert, eine gewisse Klappe an einem Getreidesilo zu öffnen. Schließlich hatte Trip die Herausforderung angenommen und sie aufgemacht. Bedauerlicherweise hatte er im Physikunterricht nicht gut genug aufgepasst, um den Druck korrekt einzuschätzen, unter dem Schüttgut in einem Behältnis dieser Größenordnung stehen kann. Entsprechend hatte ihn die Flut aus Getreide, die aus der Luke hervorschoss, bereits halb verschüttet, bevor er auch nur drei Schritte zurückgewichen war. Hätten ihn sein Bruder Bert und dessen Freund Bill Hunt nicht schnell genug herausgezogen, wäre er womöglich an jenem fernen Tag lebendig begraben worden.
Seit dieser Zeit hatte Trip mehr als nur einmal in der Klemme gesteckt, aber keine von ihnen hatte ihm jemals so die Luft geraubt wie jener Getreidezwischenfall.
Bis jetzt.
Nachdem die Pritsche, auf der er lag, vollständig in die Unterdruckkammer eingefahren war, schloss sich die ovale, luftdichte Tür zu seinen Füßen. Die Bewegung war lautlos, aber kraftvoll genug, um es in seinen Ohren knacken zu lassen. Er hörte auf, den Erstickenden zu mimen, erleichtert, dass er die Bürde der Schauspielerei jetzt Phlox und dem Captain überlassen konnte. Völlige Stille hüllte ihn ein. Er vernahm nichts mehr außer seinem eigenen Atmen und dem leisen Surren des unabhängigen Belüftungssystems der Kammer. Die zylindrische Unterdruckkammer fing um ihn herum an zu brummen, während in die Wand eingebaute Lichtpaneele für gerade genug Helligkeit sorgten, um ihm die beunruhigende Enge der Kammer vor Augen zu führen.
Trip schloss die Augen und versuchte, regelmäßig zu atmen, um einen aufkeimenden Anfall von Klaustrophobie zu verdrängen. Jenseits der Kammerwände vernahm er nun das Geräusch gedämpfter Stimmen, aber er konnte keine Worte verstehen.
Plötzlich erwachte ein Lautsprecher neben seinem Kopf zum Leben, der es dem Personal der Krankenstation erlaubte, sich mit Patienten in der ansonsten beinahe schalldichten Unterdruckkammer zu unterhalten. Jetzt hörte er, was draußen in der Krankenstation vor sich ging, wo Phlox und seine medizinischen Assistenten hektisch damit beschäftigt waren, eine vorbereitete Sequenz stetig schwächer werdender Lebenszeichen zu bekämpfen.
Meiner Lebenszeichen
, dachte Trip und schluckte hart. Er öffnete erneut die Augen, vermied es aber tunlichst,
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